Roland Weiss, Technischer Außendienst Rittal Österreich © Rittal GmbH
Lösungen, die Kosten sparen und den CO2-Fußabdruck reduzieren, sind gefragt. Rittal antwortet mit der Kühlgeräteserie Blue e+, die mit durchschnittlich 75 Prozent Energieeinsparung ...
... extrem effizient arbeitet. Roland Weiss erklärt die Details.
Die aktuelle Situation bei der Energieversorgung bringt viele Firmen stark unter Druck. Sie müssen effizienter im Energieverbrauch werden. Ein wichtiger Teil dabei ist die Klimatisierung, die – wenn sie nicht gut durchdacht ist – sehr leicht zum Energie- und Kostenfresser wird. Die von der Digitalisierung angetriebene Miniaturisierung der Komponenten führt zu einer hohen Dichte im Schaltschrank und damit zu anderen Anforderungen an die Klimatisierung. Den Spagat zwischen Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz schafft man nur, indem man sich intensiv mit Forschung und Entwicklung beschäftigt.
Und das macht Rittal nicht erst seit gestern. Kühlgeräte sind für Rittal schon lange ein Benchmark für weitere Entwicklungen und der Umweltschutzgedanke ist auch immer schon im Fokus gestanden. Das Ergebnis: Rittal bietet als Einziger für den Bereich Schaltschrank-Klimatisierung eine Lösung, und zwar die effizienteste Kühlgeräteserie der Welt: Blue e+. Roland Weiss, Technischer Außendienst bei Rittal Österreich, kennt sämtliche Details.
Schaltschränke werden immer dichter gebaut, immer mehr Hitze muss abgeführt werden. Die passende Klimatisierung ist hier ein großes Thema. Es geht um Energieeffizienz, aber auch Wirtschaftlichkeit und nicht zuletzt Umweltschutz. Wie schaffen Kunden diesen Spagat?
Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit bedeuten nicht, dass es sich hier etwa um Gegensätzliches handelt und ein Spagat vonnöten wäre. Vielmehr gehen Effizienz und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand – zumindest in der langfristigen Betrachtungsweise. Rittal hat bereits 2015 die Geräteserie Blue e+ entwickelt, die durch eine Hybridtechnologie die weltweit höchste Energieeffizienz und dadurch eine deutliche Reduktion der laufenden Betriebskosten erzielt. Denn betrachtet man die Betriebskosten im Verhältnis zum Anschaffungspreis, wird man schnell feststellen, dass der laufende Betrieb einem Vielfachen der Anschaffungskosten entspricht.
Es lohnt sich also, den Lifecycle genau zu betrachten. Effiziente Klimageräte kommen zwangsläufig auch dem Umweltschutz zugute, weil weniger Ressourcen bei der Stromerzeugung notwendig sind und damit auch der CO2-Ausstoß reduziert wird.
Was ist das Besondere an Blue e+?
Neben der angesprochenen höchsten Energieeffizienz sind die Funktionen der Geräteserie auf die aktuellen wirtschaftlichen Anforderungen und Bedürfnisse von Kundenseite her angepasst und können in Plug-and-play-Manier weltweit zum Einsatz kommen. Bereits unsere Standardgeräte sind einzigartig: Sie sind multispannungsfähig für 50- oder 60-Hz-Stromnetze und besitzen alle internationalen Zulassungen. Sie sind betriebsbereit von –20 °C bis +60 °C. Die Montage ist einfach und schnell mit mehreren Einbaumöglichkeiten wie Anbau-, Teil- oder Volleinbau in Schaltschränken und Containerlösungen.
Die Bedienung über Klartextdisplay oder per Rittal-App mittels NFC-Schnittstelle ermöglicht eine intuitive Bedienung und ist mehrsprachig auswählbar. Auch der Wartungsaufwand wird durch die Auswahl hochwertiger Komponenten reduziert. Somit haben wir z. B. unsere Wärmetauscher nanobeschichtet. Das bringt wesentlich kürzere Wartungsintervalle. Eventuell kann aufgrund der Beschichtung sogar ganz auf den Filterwechsel verzichtet werden.
Zusätzliche Features wie z. B. eine einstellbare Toleranz zur Warnung vor Verschmutzung von Filtern oder Wärmetauscher ermöglichen ein frühzeitiges Erkennen der Störung vor dem Betriebsausfall. Eine Fernüberwachung oder Einbindung in eine hauseigene Gebäudeleittechnik ist problemlos möglich. Das Blue-e+-Sortiment umfasst zusätzlich noch optionale Lösungen für z. B. Edelstahlausführung, Chemieausführung bei aggressiven Umgebungsbedingungen und Outdoorlösungen für den Betrieb bei Außentemperaturen bis zu –30 °C.
Was ist das Spezielle an dem neuen Blue e+ S?
Blue e+ S bringt nun auch mehr Nachhaltigkeit in die kleinen Leistungsklassen von 300 bis 1.000 W. Diese Geräte warten mit einem neuen Design und weiteren smarten Funktionen auf. Die Anbindung via IoT-Interface und die Scan & Service-App sorgen für nahtlose Prozesse und eine komfortable Bedienung.
Dank einer einfacheren Montage ist ein rascheres und optimiertes Handling möglich. LED-Lichtleiter zeigen veränderte Systemzustände schnell und plakativ an. Durch den Einsatz eines neuen, umweltfreundlicheren Kältemittels – R-513A – verringert sich das Global-Warming-Potenzial signifikant. Und zwar um 56 Prozent.
Wofür steht das „+“? Und welche Geräte sind inkludiert?
Das „+“ steht für höchste Energieeffizienz und wird bei Kühlgeräten durch Kombination von drehzahlgeregelten Komponenten und den Einsatz einer Heatpipe erreicht. Hier gibt es unterschiedliche Varianten, z. B. für Schaltschränke aus Stahlblech, Edelstahl, für Outdoor, aber auch Chemieausführungen. Es gibt Integrationslösungen und Dachaufbauten. Bei den Chillern setzen wir bei Blue e+ auch auf drehzahlgeregelte Komponenten, aber in Verbindung mit einer Freecooling-Funktion.
Für welche Einsatzgebiete sind die Blue-e+-Geräte sinnvoll?
Blue-e+-Geräte sind immer und überall auf der Welt sinnvoll, wo man effizient kühlen, dabei Energie sparen und seinen CO2-Footprint reduzieren möchte.
Wie kommt Rittal auf die häufig zitierten 75 Prozent Energieeinsparung?
Als erstes wird natürlich die Gesamtkühlleistung exakt nach DIN EN 14511 angegeben, um Geräte vergleichen zu können. Interne sowie externe Leistungstests unserer Kunden konnten die hohe Energieeinsparung von 75 Prozent und noch höher hinaus bestätigen. Mit der richtigen Wartung kann man die Effizienz der Klimageräte erhöhen. Rittal bietet dazu einen eigenen Service an.
Wie sieht dieser Service aus?
Unser österreichweit eingesetzter Kundendienst besteht aus geprüften Kälte- und Elektrotechnikern und ist mit unseren speziell ausgerüsteten Servicebussen für unsere Kunden täglich im Einsatz. Bei einer Klimawartung werden alle Elemente, die zum Betrieb der Anlage notwendig sind, auf ihre Funktion kontrolliert. Nach einem kurzen Probelauf werden die Messwerte in einer Checkliste protokolliert. Es werden die Umgebungsbedingungen, die Einstellwerte sowie das Kondensatmanagement etc. überprüft.
Danach wird eine Grundreinigung des Kühlgerätes inkl. Tausch der Original-Rittal-Filtermatten – ausgenommen Metall- und Sonderfilter – durchgeführt. Selbstverständlich wird alles protokolliert und die gesetzlich vorgeschriebene §-22-Überprüfung ins Prüfbuch eingetragen.
Was kann Rittal noch für seine Kunden bezüglich Reduktion des CO2-Footprints tun?
Mit Blue e+ gelingt mehr Performance mit weniger CO2-Ausstoß. Durch die Verwendung unserer Kühlgeräte oder Chiller der Serie Blue e+ reduzieren Anwender ihren CO2-Footprint enorm. Um den Weg zu einer CO2-neutralen Fertigung zu beschleunigen, stehen wir unseren Kunden als zuverlässiger Komplettlösungsanbieter zur Seite, etwa mit unserem Effizienz- und Servicecheck.
Die Vorteile dadurch sind: Übersicht über die aktuelle Performance der Geräte, Einspar- und Optimierungspotenziale, konkrete Ansätze zur Energieeinsparung, Handlungsempfehlungen zur Reduktion von ungeplanten Produktionsausfällen und den damit verbundenen Kosten.
Rittal bietet seinen Kunden einen Gratis-Effizienzcheck. Wie sieht dieser genau aus?
Im Zuge des Effizienzchecks schaut sich ein Rittal-Techniker erst mal alle Geräte beim Kunden an. Und hier erfolgt schon der erste wichtige Schritt: Es werden alle Kühlgeräte mit den wichtigsten Gerätedaten erfasst. In den allermeisten Fällen ist unseren Kunden gar nicht bekannt, wo überall Klimageräte verbaut sind.
Als zweiten Schritt begutachten wir den kompletten Schaltschrank in Hinblick auf die passende Klimatisierung und in Bezug auf Leistung, Umgebungsbedingungen, Luftführung im Schaltschrank sowie auf Dichtheit des Schrankes. Auffälligkeiten wie Defekte am Gerät etc. werden aufgenommen und entsprechende Maßnahmen zur Wiederherstellung eingeleitet.
Der dritte Schritt beinhaltet eine detaillierte Zusammenfassung der Geräte für den Kunden, inkl. technische Daten, Aufstellungsort, Zustand, Betriebskosten und jährliche CO2-Emissionen. Dem gegenüber erstellen wir eine Amortisationsrechnung und berechnen, wie viel Rückgang an Energiekosten und CO2-Ausstoß durch den Tausch auf effiziente Blue-e+-Geräte erzielt werden kann. Spätestens hier wird das große Einsparungspotenzial in Bezug auf Kosten und Umwelt sehr deutlich aufgezeigt.
Erkennen Sie in Kundengesprächen die Wichtigkeit des Themas, sprich: gibt es konkrete Kundenanforderungen?
Qualität und Betriebskosten sind die bestimmenden Anforderungen des Kunden. Durch das mittlerweile für jeden spürbare Voranschreiten der Klimaerwärmung und die damit verbundenen immer heißeren Temperaturen bis hin zu gehäuften Naturkatastrophen ist die Notwendigkeit von CO2-Einsparungen ein Thema, das nicht mehr erklärt werden muss. Es hat sich in unser aller Köpfen bereits verankert. Nun ist es aber an der Zeit, den umweltfreundlichen Gedanken und Vorhaben auch Taten folgen zu lassen. Und das ist natürlich viel einfacher, wenn sich dieser Umweltschutz auch noch in finanzieller Hinsicht rechnet. (BS)
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