COVERTHEMA
Der Spezialist für Arbeitskleidung und Schutzausrüstung Reindl
zeigt sich fl exibler denn je und wird mit Aufträgen belohnt. Wie
das gelingt, erklärt Geschäftsführer Günther Reindl im Interview.
„Wir haben die Pandemie für eine neue Kollektion genutzt.“
H err Reindl, ein beispiellos herausforderndes
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54 NEW BUSINESS | MÄRZ 2021
Jahr liegt hinter uns. Mit welchen
spezifi schen Herausforderungen war Ihr
Unternehmen im Corona-Jahr 2020 konfrontiert?
Als Industrieunternehmen hatten wir im Vergleich mit
anderen Branchen noch Glück. Aber auch wir bekamen
in diesem Krisenjahr die Unsicherheit des Marktes und
den rückläu gen Bedarf an Arbeitskleidung unserer
Kunden zu spüren und mussten im letzten Jahr ebenfalls
Umsatzeinbußen hinnehmen.
Die Kurzarbeit hat uns gezwungen, exibler zu arbeiten.
Homeof ce und die Trennung in Teams waren
neue Herausforderungen, die von unserer Belegschaft
gut gemeistert wurden. Die letzten Monate haben aber
gezeigt, dass es wieder bergauf geht. Die Auftragseingänge
erfordern nicht mehr zwingend Kurzarbeit. Mit
1. 3. 2021 wird Reindl deshalb auf Kurzarbeit verzichten
und wieder mit der vollen Besetzung neu durchstarten.
Schwierig ist immer noch die Situation für unsere
Mitarbeiter im Verkaufsaußendienst, welche wegen
der Corona-Bestimmungen in vielen Unternehmen
keine Möglichkeit haben, vor Ort eine persönliche
Beratung anzubieten.
Längere Lieferzeiten, unter anderem wegen der geänderten
Rahmenbedingungen im Handel mit Großbritannien,
tragen ergänzend zur schwierigen Situation
bei. Kostenentwicklungen vorauszusehen und neue
Preise zu xieren, stellen damit eine ebenso besondere
Herausforderung dar wie die rechtzeitige Beschaffung
von Materialien und Fertigwaren.
Hat die Pandemie auch Ihr Angebot beeinfl usst?
Ja, besonders im Atemschutz. Es war für uns eine außergewöhnliche
Erfahrung, wie im letzten Jahr hunderte
Unternehmen ohne jegliches Wissen über Inverkehrbringervorschriften
den Markt mit Masken aller
Qualitätslevels überschwemmt haben. Zudem wurde
plötzlich jede selbstgenähte Maske als Atemschutz im
Berufsalltag akzeptiert.
Wir haben in dieser Zeit stets besonderen Wert darauf
gelegt, dass die von uns angebotenen Schutzmasken
auch tatsächlich die erforderlichen technischen Anforderungen
erfüllen. Aktuell konzentriert sich unser
Angebot auf FFP2- und FFP3-Masken zuverlässiger
Hersteller.
Wir haben aber die Zeit der Pandemie vorrangig dazu
benutzt, neue Kollektionen zu entwickeln. So arbeiten
wir unter anderem an einer neuen Basic-Linie, welche
Geschäftsführer
Günther Reindl
weiß, wie man
ein Unternehmen
durch die
Krise führt.