Alois Lampl, Geschäftsführer der AMT Anlagen-Montagetechnik GmbH (Mitte), mit seinen Söhnen Armin Lampl (l.) und Jonas Lampl (r.) © AMT Anlagen-Montagetechnik GmbH
Das Jahr 2024 hat sich für AMT wieder positiv entwickelt. So erhielt das Unternehmen etwa den Zuschlag für das größte Projekt seiner Geschichte. Doch es gibt noch mehr zu erzählen.
Die AMT Anlagen-Montagetechnik GmbH wurde 2008 gegründet und ist seitdem auf Erfolgskurs. Das Unternehmen setzt als Teil der steirischen AMT Gruppe in ganz Europa Projekte für seine Kunden um. Im Interview mit NEW BUSINESS erzählt Geschäftsführer Alois Lampl unter anderem von einem besonders spannenden aktuellen Projekt in Finnland, spricht aber auch über Erwartungen und Ziele für das kommende Jahr – und den Einstieg seines Sohns Armin in die Geschäftsführung.
Herr Lampl, wie hat sich das Jahr 2024 geschäftlich für Sie entwickelt?
Das Jahr 2024 hat sich trotz der weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insgesamt positiv für uns entwickelt. Wir konnten uns weitgehend wieder auf das Geschäftsniveau vor der Covid-Pandemie einpendeln, was uns im Grunde zu einer Normalität zurückgebracht hat.
Besonders nach den letzten Jahren, in denen wir eine überdurchschnittlich hohe Auslastung verzeichnen konnten, sind wir auch 2024 grundsätzlich zufrieden mit der bisherigen Entwicklung. Natürlich gibt es immer Luft nach oben. Aus diesem Grund streben wir weiterhin danach, das Beste aus der aktuellen Lage zu machen und unsere Geschäftsprozesse kontinuierlich zu optimieren.
Gibt es ein Projekt aus diesem Jahr, auf das Sie besonders stolz sind?
Dieses Jahr steht für uns vor allem im Zeichen eines besonders bedeutenden Projekts, das einen großen Stellenwert für unser Unternehmen hat. Wir haben in diesem Jahr den Zuschlag für das bisher größte, umfassendste und technisch anspruchsvollste Projekt in der Geschichte unserer Firma erhalten. Das Projekt, das in Finnland umgesetzt wird, ist im September 2024 gestartet und wird voraussichtlich bis Oktober des kommenden Jahres andauern.
Es umfasst die Umsetzung von Prozessanlagen, Rohrleitungen und Lüftungssystemen zur Nutzung von Gärresten für die Landwirtschaft. Es beinhaltet die Installation von Schneckenpressen zur Trennung der Gärreste, Förderschnecken für den Transport des Presskuchens, eine Zentrifuge zur Entwässerung sowie Hygienisierungsreaktoren. Weitere wichtige Komponenten sind Pumpen, Heizsysteme, Stahlkonstruktionen und Tanks.
Hat sich in den letzten Jahren an den Anforderungen Ihrer Kunden etwas geändert? Sind andere Punkte in den Fokus gerückt – etwa das Thema Nachhaltigkeit –, oder hat sich der Schwerpunkt der durchgeführten Projekte in andere Bereiche verlagert?
In den letzten Jahren hat sich klar gezeigt, dass Themen wie Nachhaltigkeit und Energieoptimierung zunehmend in den Mittelpunkt rücken. Da der Bereich Energieeffizienz und Optimierung für unsere Kunden immer wichtiger wird, stehen wir als Partner zur Seite, da dies fest zu unserem Leistungsspektrum gehört. So haben auch wir diesen Schwerpunkt stärker in den Fokus unserer Arbeit gerückt, um den wachsenden Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden.
Zudem stellen wir fest, dass Kunden verstärkt nach umfassenden Lösungen aus einer Hand suchen. Sie wünschen sich einen zentralen Ansprechpartner, der mehrere Gewerke koordiniert und ein Gesamtprojekt verantwortet. Diese Entwicklung passt sehr gut zu unserer Unternehmensphilosophie. In Zukunft wollen wir verstärkt als Gruppe mit verschiedenen Sparten auftreten, um ein breiteres Leistungsspektrum anzubieten und die unterschiedlichen Anforderungen unserer Kunden optimal abzudecken.
Künstliche Intelligenz ist heute in aller Munde. Spielt KI in Ihrem Geschäft auch eine Rolle?
Derzeit spielt künstliche Intelligenz in unserer Projektabwicklung noch keine wesentliche Rolle, abgesehen von kleineren unterstützenden Aufgaben in der Verwaltung. Allerdings sind wir uns bewusst, dass KI früher oder später auch im Anlagenbau eine bedeutende Rolle übernehmen wird.
Es ist absehbar, dass sie zukünftig einen wichtigen Bestandteil unserer Prozesse darstellen und das tägliche Projektgeschäft maßgeblich beeinflussen wird. Wir beobachten diese Entwicklung aufmerksam und sind darauf vorbereitet, die Potenziale von KI in der Zukunft gezielt zu nutzen, um unsere Abläufe weiter zu optimieren.
Bei Ihnen gibt es viele gemeinsame Aktivitäten der Mitarbeiter:innen, wie Firmenausflüge, Skitage oder gemeinsame Geburtstags- und sogar Hochzeitsfeiern. Wie wichtig sind solche Dinge für den Erfolg eines Unternehmens?
Gemeinsame Aktivitäten wie Firmenausflüge, Skitage oder Feierlichkeiten spielen eine entscheidende Rolle für den Erfolg eines Unternehmens. Sie stärken nicht nur die Teamfähigkeit und fördern den Zusammenhalt, sondern bekräftigen auch unsere positive Firmenphilosophie. Solche Events bieten eine wertvolle Gelegenheit, abseits des Arbeitsalltags miteinander zu kommunizieren und sich besser kennenzulernen. Wenn sich unsere Mitarbeiter wohlfühlen spiegelt sich das in der Qualität der Zusammenarbeit wider.
Darüber hinaus sind diese Aktivitäten auch ein Zeichen der Wertschätzung für den Einsatz und die Leistung unserer Mitarbeiter. Regelmäßig werden Eventteilnahmen wie Fußballturniere, Business-Marathons und gemeinsame Skitage sowie ein Betriebsausflug und Fahrradtouren angeboten.
Das Thema Nachfolge ist in vielen Unternehmen ein wunder Punkt. Nicht so bei Ihnen. Ihre Söhne werden das Unternehmen weiterführen, und Ihr Sohn Armin ist seit dem vergangenen Sommer Mitglied der Geschäftsführung der AMT Anlagen-Montagetechnik GmbH. Stand das schon immer fest?
Der Wunsch, meine beiden Söhne in diese Richtung zu begleiten, war immer da, aber mir war es wichtig, dass sie ihre Entscheidung selbst treffen. Es gab nie den Druck, diesen Weg einzuschlagen – vielmehr habe ich ihnen die Freiheit gelassen, was sie mit ihrer Zukunft machen.
Rückblickend bestätigt es mich in meiner Entscheidung, das Unternehmen so aufgebaut zu haben, dass meine Söhne beide Interesse zeigen und bereit sind, die Nachfolge anzutreten. Ich bin sehr glücklich und stolz, dass sie heute beide im Unternehmen tätig sind und die Firma in Zukunft weiterführen möchten.
Wie macht sich der Sohnemann in seiner neuen Führungsrolle?
Armin hat sich in seiner neuen Rolle als Mitglied der Geschäftsführung bei AMT Anlagen-Montagetechnik GmbH gut eingefunden. Sein Einstieg im vergangenen Sommer war ein natürlicher Schritt, da er bereits seit mehreren Jahren aktiv im Betrieb mitarbeitet und das Unternehmen von Grund auf kennengelernt hat.
Für mich ist er nach wenigen Monaten schon eine große Unterstützung und erleichtert mir meinen Alltag im Tagesgeschäft sehr. Sein Engagement und seine tiefe Einbindung in die Firmenstrukturen sind Zeichen dafür, dass er die neuen Aufgaben erfolgreich bewältigt und in der Lage ist, das Unternehmen in die Zukunft zu führen.
Was erwarten Sie für 2025? Wie wird es im nächsten Jahr für AMT weitergehen, und worauf bereiten Sie sich vor?
Für 2025 erwarten wir eine leichte Verbesserung der wirtschaftlichen Lage, was voraussichtlich auch zu einem moderaten Anstieg unseres Umsatzes führen wird. Wir müssen uns jedoch stets flexibel an die wirtschaftlichen Gegebenheiten und die Bedürfnisse unserer Kunden anpassen, da wir von deren Entwicklungen abhängig sind.
Weiters optimieren und erweitern wir unseren Standort in Glatzau. Dieser Bauabschnitt wird im nächsten Jahr abgeschlossen sein, was für uns als Unternehmen auch ein wichtiges Ereignis sein wird. In Zukunft forcieren wir die Produktion von Behältern, den Apparatebau sowie den Metallbau, um unsere Unternehmensgruppe weiter auszubauen. Dies wird uns in die Lage versetzen, noch effizienter zu arbeiten und besser auf die Anforderungen des Markts einzugehen. Somit können wir als AMT Gruppe ein noch größeres Produktportfolio für unsere Kunden abdecken. (red.)
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