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Vivobarefoot möchte mit der Tabi Gen 01 Sandale den nächsten großen Schritt in der Schuhindustrie gehen. © Vivobarefoot

Vivobarefoot startet die digitale Schuhproduktion – quasi "Losgröße 1" in Sachen Schuhwerk.

Industrielle Einheitsgrößen dominieren – abgesehen vom Luxussegment der Maßschuhe – noch immer den Schuhmarkt. Dabei weiß man längst, dass der menschliche Fuß so individuell ist wie ein Fingerabdruck. Vivobarefoot will das mit Vivobiome ändern. Mit der eigenen Angaben zufolge "weltweit ersten vollständig digitalen Plattform für individuell angepasste Schuhe" lassen sich Modelle entwickeln, die exakt auf jeden Nutzer abgestimmt sind. Das System bringt 3D-Scanning, KI-Technologie und lokale Produktion zusammen – für Schuhe, die sich an den Körper anpassen. Mit der Tabi Gen 01 stellt das britische Unternehmen den ersten Prototyp dieser neuen Produktionslogik vor: eine Sandale, individuell geformt nach dem Fuß des Trägers, gefertigt im 3D-Druck; lokal, abfallfrei und ohne Einheitsgrößen. Statt auf Massenproduktion setzt Vivobiome auf digitale Präzision, regenerative Materialien und ein Design, das den Fuß ins Zentrum rückt.

Der menschliche Fuß ist ein hochkomplexes sensorisches System: Über 200.000 Nervenenden, 26 Knochen, 33 Gelenke und mehr als 100 Muskeln, Sehnen und Bänder arbeiten hier zusammen. Doch obwohl sich Körper, Bewegungsmuster und Lebensumstände unterscheiden, tragen die meisten Menschen industriell genormte Schuhe. "Das ist, als würde man versuchen, mit Standardbrillen zu sehen", sagt Asher Clark, Mitgründer und Chief Design Officer von Vivobarefoot. "Wir behandeln Füße, als wären sie alle gleich – und wundern uns über Schmerzen, Haltungsprobleme oder eingeschränkte Mobilität." Vivobarefoot möchte mit der Einführung der Tabi Gen 01 Sandale genau hier ansetzen: Weg vom Abfall, hin zu einem System, das funktional und kreislauffähig ist – "fit for the future". Um Schuhe in der Zukunft nicht mehr in Seriengrößen zu produzieren, setzt das Unternehmen auf einen radikal modernen Ansatz: Ein digitaler 3D-Scan ersetzt das Lineal, der 3D-Drucker das Fließband. Jedes Modell wird individuell gefertigt – lokal, ressourcenschonend und rückverfolgbar. Vivobarefoot möchte mit der Tabi Gen 01 Sandale somit den nächsten großen Schritt in der Schuhindustrie gehen; beginnend mit einem einzigen Scan.

Der menschliche Fuß als Maßstab: Warum Einheitsgrößen nicht mehr zeitgemäß sind
Was nach Zukunftsmusik klingt, ist in Vivobarefoots neuer Mikro-Fabrik in London bereits Realität. "Die Idee hinter Vivobiome ist nicht neu – aber in dieser Konsequenz technologisch erstmals umsetzbar", erklärt Clark. Ein präziser 3D-Scan bildet den Ausgangspunkt: Er erfasst Form, Struktur und Haltung des Fußes millimetergenau und liefert die Daten, aus denen das digitale Design entsteht. Mithilfe von SLS-Druckverfahren (Selective Laser Sintering) wird das Modell anschließend in der lokalen Mikro-Fabrik gefertigt – ganz ohne Abfall oder Lagerhaltung. Die verwendeten Materialien sind biobasiert, langlebig oder vollständig recycelbar. "Die neu entwickelte Tabi-Sandale erlaubt eine unabhängige Bewegung der Großzehe – ein zentrales Element in der Biomechanik des Gehens", so der Vivobarefoot-Gründer. "Diese scheinbar kleine Veränderung verbessert die natürliche Stabilität und stärkt die Fußmuskulatur", führt er weiter aus. Statt unnatürlicher Dämpfung setzt Vivobiome auf natürliche Kraft, Flexibilität und ein intensiveres Gefühl. Das sorgt für ein barfußnahes Geherlebnis, das die natürliche Fußentwicklung fördert, das Gleichgewicht stärkt und Fehlstellungen vorbeugt. Traditionelle Einheits-Flipflops hingegen nennt Clark "ein Desaster für die Füße – lose Riemen, schlechter Halt, überhängende und unbewusst angespannte Zehen. Sie arbeiten gegen den Körper, nicht mit ihm."

Neue Wege der Schuhproduktion: Nachhaltigkeit und Präzision im digitalen Zeitalter
Was als Sandale beginnt, ist in Wahrheit der erste Baustein eines ganzen Ökosystems. Vivobiome verbindet Technologien aus der Spieleentwicklung (Unreal Engine 5), biomechanische Datenerfassung, KI-basierte Verarbeitung und medizinische Forschung zu einem zirkulären System für natürliche Bewegung. Parallel zur Markteinführung startet in London das Vivobiome Health Lab – eine Plattform für interdisziplinäre Forschung rund um digitale Gesundheit, personalisierte Produkte und regenerative Materialzyklen. Erste Pilotstudien mit verschiedenen Universitäten, wie der "School of Health" an der Leeds Beckett University, untersuchen dabei den Einfluss der maßgeschneiderten Schuhe auf Muskelentwicklung, Haltung und psychisches Wohlbefinden. "Unsere Vision ist nicht ein einzelnes Produkt, sondern ein neues Betriebssystem für Schuhe", sagt Clark. "Ein System, das lokal funktioniert, auf individuelle Daten reagiert – und mit jedem Schritt dazulernt." Die integrierte KI analysiert dabei fortlaufend neue Scan-Daten und Nutzerfeedback – sowohl individuell, um die Passform für jeden einzelnen Träger weiter zu optimieren, als auch kollektiv, um das gesamte System intelligenter und präziser zu machen. So wächst mit jedem Scan auch das Verständnis für natürliche Bewegung und funktionales Design.

Schuhe, die den menschlichen Fuß wirklich unterstützen
Die Tabi Gen 01 orientiert sich an der ältesten bekannten Sandalenform der Menschheit – und bringt sie mit modernster Technologie in die Gegenwart. "Anstatt industrieller Standardisierung steht der menschliche Fuß im Zentrum: als Ausgangspunkt für Bewegung, Gestaltung und Wohlbefinden", so Clark. Die erste Edition ist auf 590 Paare limitiert – erhältlich ausschließlich nach einem präzisen 3D-Scan vor Ort in London oder Prag. Dort lädt Vivobarefoot in eigens eingerichtete Pop-ups und Stores ein: Kunden können ihre Füße digital vermessen lassen und erhalten so Zugang zu einem Schuh, der passgenau für ihren Körper gefertigt wird. Wer bei der ersten Generation leer ausgeht, kann sich dennoch bereits jetzt scannen lassen – und gehört dann zu den Ersten, die auf die zweite Generation warten dürfen. Parallel dazu soll das System weltweit ausgerollt werden: Mikro-Fabriken für den DACH-Raum sowie in Japan, Skandinavien, den USA sind bereits in Vorbereitung. Es soll somit ein dezentrales Produktionsnetzwerk entstehen, das weltweite Nachhaltigkeit mit regionalem Handwerk verbindet. "Globale Standards schaffen lokale Probleme – unsere Antwort sind Lösungen vor Ort", sagt Asher Clark. "Die Tabi Gen 01 Sandalen ist somit mehr als ein Produkt – sie legt den Grundstein für Vivobiome als neues Betriebssystem in der Schuhbranche für individuelle, gesunde Bewegung. Ein digitales Ökosystem, das sich anpasst, mitlernt und mitwächst." Wer keins der So setzt sich Vivobarefoot für einen grundlegenden Wandel ein: weg von der Einheitsgröße – hin zu einem Schuh, der beim menschlichen Fuß beginnt. Der erste Schritt? Ein 3D-Scan. (red.)

www.vivobarefoot.com