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Die Autor:innen: Mag. Melisa Saldic, Specialist Human Capital der Region Kärnten & Salzburg Aon, und Mag. Harald Bachheimer, Specialist Human Capital der Region Steiermark Aon © Georg Wilke

Strategische Zukunftssicherung für Unternehmen und Führungskräfte: Mag. (FH) Melisa Saldic und Mag. Harald Bachheimer von Aon über die Vorteile der betrieblichen Altersvorsorge.

Demografische Entwicklungen und die steigende Lebenserwartung setzen staatliche Pensionssysteme unter Druck. Eigenverantwortung wird zur Notwendigkeit, betriebliche Vorsorgelösungen zur strategischen Pflicht. Die gute Nachricht: Strukturen und Modelle sind längst vorhanden. Was es braucht, ist das Bewusstsein dafür – und die Bereitschaft, frühzeitig und professionell zu handeln.

Mehrwert schaffen
Der große Vorteil der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) liegt in ihrer steuerlichen Effizienz: Beiträge zur Altersvorsorge können direkt aus dem Unternehmen heraus geleistet werden – abgabenfrei und steuerlich begünstigt. Im Gegensatz zur privaten Vorsorge, die aus dem bereits versteuerten Nettoeinkommen finanziert werden muss, entsteht hier ein klarer Vorteil: Mehr Vorsorge bei gleichem unternehmerischem Aufwand. Zusätzlich zur Altersvorsorge können auch Leistungen zur Absicherung bei Berufsunfähigkeit oder im Todesfall integriert werden – mit hoher Flexibilität und rechtlicher Sicherheit.

Insbesondere für Gesellschafter-Geschäftsführende bietet die direkte Leistungszusage eine Möglichkeit, steuerlich begünstigt Kapital für den Ruhestand aufzubauen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann dieses Kapital aus heutiger Sicht sogar mit dem halben Durchschnittssteuersatz entnommen werden – ein erheblicher finanzieller Vorteil, der im Rahmen klassischer Entlohnungsmodelle nicht erreichbar ist. Auch Einzelunternehmen können durch spezifische Modelle – z. B. über die Nutzung von Gewinnfreibeträgen – betrieblich in die persönliche Vorsorge investieren, und das steuerlich optimiert.

Für Unternehmen eröffnet sich die Chance, moderne Gehaltsmodelle für Mitarbeitende anzubieten, in denen lohnnebenkostenfreie Beiträge in betriebliche Vorsorgepläne fließen – ein echter Mehrwert zur Mitarbeiterbindung und Positionierung als attraktiver Arbeitgeber. Gerade KMU schöpfen dieses Potenzial derzeit noch zu selten aus.

Steuerliche Vorteile im Fokus
Ein klassisches Szenario: Vom Bruttolohn werden Abgaben, Steuern und Sozialversicherungsbeiträge abgezogen. Auf dem Privatkonto kommt ein Bruchteil des ursprünglichen Betrags an. Im Gegensatz dazu erlaubt die bAV, das gesamte Vorsorgekapital direkt und unversteuert aus dem Unternehmen in die Altersvorsorge zu überführen. Erst in der Pensionsphase erfolgt eine Versteuerung, die – aufgrund des meist geringeren Gesamteinkommens – in deutlich niedrigeren Steuersätzen resultieren kann. Der Effekt: mehr Netto vom Brutto, höhere Stabilität im Ruhestand. Unter bestimmten Voraussetzungen können Gesellschafter-Geschäftsführende sogar eine begünstigte Besteuerung nach dem halben Durchschnittssteuersatz in Anspruch nehmen – kaum bekannt, aber besonders effektiv.

Wie sich kluge Planung auszahlt
Ein Beispiel aus der Beratungspraxis zeigt, wie sinnvoll betriebliche Vorsorge gestaltet werden kann: Eine Unternehmerin, die über 20 Jahre hinweg in ihrer GmbH eine direkte Leistungszusage aufgebaut hat, tritt in die Pension ein. Aufgrund längerer Familienpausen fällt die staatliche Pension relativ niedrig aus – doch über die betriebliche Lösung wurde ein Kapitalstock von 200.000 Euro aufgebaut. Dank korrekter rechtlicher Ausgestaltung und Nutzung des halben Durchschnittssteuersatzes bleiben 164.000 Euro netto – ein eindrucksvoller Beleg für den Unterschied, den fundierte betriebliche Vorsorge machen kann. Gleichzeitig konnte das Unternehmen während der gesamten Laufzeit steuerliche Vorteile und bilanzielle Gestaltungsspielräume nutzen.

Fazit: Betriebliche Vorsorge als nachhaltiges Zukunftskonzept
Die betriebliche Pensionsvorsorge ist weit mehr als ein steuerliches Optimierungsinstrument. Sie ist eine Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft, ein Werkzeug unternehmerischer Weitsicht – und ein Beitrag zur finanziellen Selbstbestimmung.

Wer heute vorausschauend plant, schafft nicht nur persönliche Sicherheit, sondern stärkt gleichzeitig das Fundament des Unternehmens. Die besten Chancen ergeben sich, wenn wirtschaftlicher Erfolg und nachhaltige Vorsorge gemeinsam gedacht und umgesetzt werden. Denn finanzielle Unabhängigkeit beginnt nicht mit der Pension – sondern mit dem ersten Schritt zur klugen Vorsorge. (PR)

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