Mikrochips „Made in Europe“

NEW BUSINESS Export - NB EXPORT 1/2024
v. l. n. r.: Aldo Kamper (CEO ams Osram), Christopher Drexler (Landeshauptmann Steiermark), Barbara Eibinger-Miedl (Landesrätin Steiermark), Martin Kocher (Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft) © ams Osram

ams Osram investiert in die Produktion innovativer Chiptechnologien in der Steiermark.

Eine neue Fabrik am Standort Premstätten soll die ­Führungsrolle der österreichischen Halbleiterindustrie weiter ausbauen.

ams osram stärkt den Entwicklungs- sowie Produktionsstandort Premstätten nachhaltig. Aldo Kamper, Vorstandsvorsitzender der ams-Osram AG, Bundesminister Martin Kocher sowie der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler stellten Mitte Mai die Pläne für Investitionen in Höhe von 588 Millionen Euro bis 2030 vor.

Im Rahmen des European Chips Act wurde eine Förderung von bis zu 200 Millionen Euro beantragt. Der Förder­antrag ist somit bereits in der Pränotifizierung und wurde an die EU-Kommission zur Genehmigung übermittelt. Die geplante neue Fabrik am Produktionsstandort in der ­Steiermark soll die Führungsrolle der österreichischen Halbleiterindustrie weiter ausbauen. Dabei werden insgesamt 250 ­neue Arbeitsplätze in den kommenden Jahren geschaffen.

Investitionen in innovative ­Schlüsseltechnologien
Angesichts der globalen Situation am Halbleitermarkt zeigt sich deutlich, wie wichtig Investitionen in innovative Schlüsseltechnologien für die Zukunft sind. Deshalb hat sich die Europäische Kommission das Ziel gesetzt, die Massenproduktion von Halbleitern in Europa zu fördern und den Weltmarktanteil bis 2030 auf 20 Prozent der Produktion zu steigern. Außerdem sollen neue Chip-Technologien der nächsten Generation ermöglicht werden. Dafür wurde der European Chips Act aufgelegt. Die Investition von ams Osram wird dazu beitragen, die europäische ­Souveränität bei der Halbleiterproduktion und bei der ­Digitalisierung zu stärken. Außerdem wird sie einen ­wichtigen Beitrag zur „Green Transition“ leisten.

Mehr Raum für Innovationen
„Mit der neuen Fabrik an unserem Stammsitz können wir mehr Raum für Innovationen schaffen, den steigenden Bedarf unserer Kunden bedienen und Produkte vermehrt in Europa fertigen“, sagt Aldo Kamper. „Gleichzeitig ist unsere Investition ein klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Premstätten, zum Hightech-Standort Steiermark und zum Innovations- und Produktionsstandort Österreich – von hier aus treiben wir die Digitalisierung im Sinne des europäischen Green Deal und stützen die technologische Souveränität Europas.“

„Österreich ist im Bereich der Mikrochips einer der führenden Standorte in Europa, dadurch werden langfristig Arbeitsplätze gesichert und Wohlstand generiert. Die Halbleiterbranche ist ein wichtiger Motor unserer Wirtschaft und schafft hochwertige Beschäftigungsmöglichkeiten. Durch ihre technologische Expertise und Innovationskraft stärkt die österreichische Halbleiterindustrie unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit. Wir nutzen daher die Chancen, die sie für unser Land, unsere Wirtschaft und unsere Arbeitskräfte bietet, und werden diese Vorreiterrolle weiter ausbauen. Hierzu wird auch die heute angekündigte Investition von ams Osram einen bedeutenden Beitrag leisten. Der Europäische Chips Act bietet die benötigten Rahmenbedingungen, um Forschung und Produktion zu forcieren. Die Bundesregierung bekennt sich dazu, dieses strategische Stärkefeld zu stärken, und hat in diesem Sinne bereits klar gehandelt. So wurde Halbleiter als ein zukunftsweisender Budgetschwerpunkt mit Mitteln in Höhe von rund drei Milliarden Euro bis 2031 dotiert“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

Strukturelle Wachstumsfelder
Im Rahmen des strategischen Programms „Re-establish the Base“ fokussiert sich ams Osram auf strukturelle Wachstumsfelder im Kerngeschäft mit intelligenten Sensoren und Emittern (LED und Laser-Dioden für Automobil-, Medizintechnik-, und Industrieanwendungen, aber auch hochdifferenzierte Bauteile für „Consumer handhelds“). In der geplanten Halbleiterfertigungsanlage, die in ihrer Art und Weise weltweit einzigartig sein soll, werden künftig genau solche hochdifferenzierten optoelektronischen Sensoren produziert, die für Anwendungen in der Medizintechnik sowie der Automobilindustrie qualifiziert sind.

Darüber hinaus ist auch die Fertigung von Produkten für die Industrie oder Anwendung in Konsumgütern vorgesehen. Sie umfasst eine Kombination herausragender Technologien (CMOS, Filter und TSV) und funktioniert nach einem Toolbox-Konzept. Je nach Produkt können die unterschiedlichen Fähigkeiten individuell nach Bedarf für energieeffiziente Produkte für die Bildgebung und Optoelektronik mit reduziertem Formfaktor, mehr Funktionen auf einem Bauteil und hervorragender elektrischer Leistung kombiniert werden. Der Bau des zusätzlichen Reinraums am Standort Premstätten mit einer Fläche von 1.800 Quadratmetern für die CMOS-Fertigung führt ­zudem zu einer Verdoppelung der Filterkapazitäten und einer Erhöhung der TSV-Kapazitäten um den Faktor vier.

Stärkung des Industrie- und ­Hightechlands Steiermark
Landeshauptmann Christopher Drexler betont: „Die Investitionen von ams Osram sind gute Neuigkeiten für die Steiermark und für die Absicherung des Produktions­standorts in Premstätten. Damit wird das Industrie- und Hightechland Steiermark zusätzlich gestärkt und zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen. Dank unseres klaren Fokus auf Forschung und Entwicklung sowie der zahlreichen gut ausgebildeten Fachkräften bietet die Steiermark Unternehmen ein gutes Umfeld für Wachstum und eine positive Entwicklung.“

„Der Süden Österreichs ist das Zentrum der heimischen Mikro­elektronikbranche. 80 Prozent der Wertschöpfung aus diesem Sektor werden in der Steiermark und Kärnten generiert. Die aktuelle Investition von ams Osram in Premstätten wird 250 neue Arbeitsplätze schaffen, den Wirtschaftsstandort Steiermark weiter stärken und uns international noch sichtbarer machen“, so die steirische Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

Zudem plant ams Osram rund 20 Prozent der neu entstehenden Produktionskapazitäten als sogenannte Open Foundry, also als Auftragsfertiger für andere Unternehmen oder Forschungseinrichtungen, zur Verfügung zu stellen. „Ganz im Sinne unseres strategischen Programms ‚Re-establish the Base‘ wollen wir von hier aus auf der marktführenden Kernkompetenz unseres Unter­nehmens aufbauen und die Zukunft des Halbleitermarkts gestalten“, ergänzt Aldo Kampe. (BO)