Gewinner:innen des Hans Roth Umweltpreises 2022 © Saubermacher
Der Frage „Wie recyclingfähig ist ein Produkt?“ ist Caroline Roithner von der TU Wien mittels statistischer Entropie nachgegangen. Diese innovative Methode hat ihr den 1. Platz gebracht.
Bereits zum 17. Mal wurde der Hans Roth Umweltpreis für Nachwuchswissenschaftler:innen vergeben. Der Hauptpreis geht an Caroline Roithner von der Technischen Universität Wien. Weiters freuten sich Anna Korak von der Boku Wien, Michael Vonwald von der FH St. Pölten, Nikolai Emanuel Kuhn von der Montanuniversität Leoben sowie Nora Kober von der Karl-Franzens-Universität Graz über ihre Auszeichnungen.
Der Hauptpreis ist mit 3.000 Euro dotiert, die weiteren Gewinner:innen erhalten je 1.500 Euro Preisgeld. Neben der TU Wien, Boku Wien, Montanuniversität Leoben und der Karl-Franzens-Universität Graz nahm heuer erstmals auch die FH St. Pölten teil. Die weiteren ausgezeichneten Arbeiten beschäftigen sich mit Hightech-Abfallklassifizierung und -sortierung, smarter Energienutzung und strategischem Innovationsmanagement für Unternehmen.
Aussagekräftige Vergleiche möglich
Wie recyclingfähig ist ein Produkt? Bisher wurde die Recyclingquote als einzig vergleichbarer Maßstab für ein gelungenes Recycling eingesetzt. Dieser Wert bietet zwar eine Quantifizierung, sagt jedoch nichts über die Qualität des beim Verwertungsprozess entstehenden Recyclingmaterials aus. Umweltpreis-Gewinnerin Caroline Roithner hat in ihrer Dissertation mithilfe statistischer Entropie eine Lösung gefunden, die Recyclingleistung auf Basis der Materialzusammensetzung zusätzlich qualitativ zu bewerten.
Der neue Indikator ermöglicht aussagekräftige Vergleiche zwischen verschiedenen Recyclingverfahren und stellt somit eine wichtige Ergänzung zur herkömmlichen Recyclingquote dar. Die innovative Methode kann bereits im Produktdesign angewandt werden und zeigt, wie gut ein Produkt nach Ablauf seines Lebenszyklus’ recycelt werden kann. Damit sind beste Voraussetzungen für eine nachhaltigere Produktentwicklung geschaffen.
Innovation fördern
Ziel des Preises ist, die Abfall- und Kreislaufwirtschaft hinsichtlich Digitalisierung, Wertschöpfung und Nachhaltigkeit zu verbessern. Bei der Beurteilung wird besonders auf konkrete Methoden, Originalität und Praktikabilität für die Umsetzung sowie deren ökonomischen und ökologischen Nutzen im Alltag Wert gelegt. Auch die Reduktion von schädlichen Klimagasen ist ein wesentliches Kriterium. Die Auszeichnung wird seit 2005 jährlich an fünf österreichischen und drei slowenischen Universitäten ausgelobt. Preisstifter ist Saubermacher- Gründer Hans Roth. (BS)