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Lost in transition?

NEW BUSINESS - NR. 3, MÄRZ 2025
Versicherungen können zur Bewältigung aktueller Herausforderungen beitragen. © Adobe Stock/Abul

Wer übernimmt die finanzielle Verantwortung für schwer einschätzbare Risiken? Was tun, wenn staatliche Ressourcen erschöpft sind?

Während traditionelle Versicherungskonzepte zunehmend an ihre Grenzen stoßen, macht sich die Branche bereit, über ihr bisheriges Kerngeschäft hinauszuwachsen.

Der österreichische Versicherungsmarkt war 2024 weiterhin von der Zinswende, den Folgen des Klimawandels und dem zunehmenden Einsatz neuer digitalen Technologien geprägt. Die Zinserhöhungen der Zentralbanken zur Eindämmung der Inflation seit 2022 und große Katastrophenschäden – rund 700 Millionen Euro allein wegen der Unwetter in Österreich und den Nachbarländern im September – haben das Liquiditätsrisiko der Versicherungsunternehmen stärker in den Aufsichtsfokus gerückt.

Während des Niedrigzinsumfelds waren illiquidere Veranlagungen für die Erwirtschaftung der garantierten Renditen in der Lebensversicherung attraktiv. Insbesondere Immobilien spielen für die österreichischen Versicherungen mit rund 10 Prozent des Gesamtvermögens eine im europäischen Vergleich sehr große Rolle.

Zur Analyse der makroprudenziellen Risiken und Verwundbarkeiten beteiligte sich die österreichische Finanzmarktaufsicht an einem von der European Insurance and Occupational Pensions Authority (EIOPA) koordinierten Stresstest für europäische Versicherungsgruppen. Das Szenario testete einen plötzlichen Anstieg von Zinsen und Inflation bei gleichzeitigen Massenstorni. Aus Österreich nahm die Vienna Insurance Group an dem Stresstest teil. Zusätzlich dazu berechnete die FMA auf Basis des europäischen Szenarios einen vereinfachten Stresstest für den heimischen Versicherungsmarkt. Die Resultate bestätigen eine solide Kapitalausstattung. 

Ein zweiter Stresstest wurde zu einem anderen Thema durchgeführt: Die europäischen Aufsichtsbehörden analysierten erstmals die Folgen der von der Europäischen Union angestrebten Transformation der Wirtschaft auf kohlenstoffärmere Produktion („Fitfor55“) für die Finanzbranche. Die FMA rechnet bereits seit 2019 regelmäßig einen Klimastresstest und legte diesem im Jahr 2024 ebenfalls das FitFor55-Szenario zugrunde, um die Verwundbarkeit der Versicherungsportfolios gegenüber den in diesem Paket vorgesehenen Maßnahmen evaluieren zu können.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Umsetzung des Maßnahmenpakets zur Realisierung des European Green Deals von der österreichischen Versicherungswirtschaft verkraftbar ist und keine Gefahr für die Finanzstabilität darstellt. Sollte die Umsetzung des FitFor55-Pakets allerdings Zweitrundeneffekte nach sich ziehen, können Verluste von 16 Prozent der aktivseitigen Bestände eintreten – ein ähnlicher Betrag wie auf europäischer Ebene. Dies verdeutlicht die Bedeutung der Integration von Klima- und Transitionsrisiken in das Risikomanagement.

Versicherungswirtschaft als Partner des Staates
Österreich steht vor bedeutenden Herausforderungen: Der Demografiewandel, der Druck auf das staatliche Pensionssystem und Naturkatastrophen als Folgen des Klimawandels werden weit in die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen unseres Landes hineinreichende Auswirkungen haben. Um Österreich zukunftsfit zu machen, braucht es innovative und nachhaltige Lösungen. Versicherungen können hierbei eine zentrale Rolle spielen und als Partner des Staates zur Bewältigung dieser Herausforderungen beitragen.

„Als Gesellschaft sind wir hier in Österreich aktuell mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Der Staatshaushalt muss immer mehr Belastungen stemmen – sei es der steigende Bedarf für Pensionen oder die Zahlungen aus dem Katastrophenfonds nach den Extremwetterereignissen des heurigen Sommers. Als Versicherungswirtschaft haben wir viele Lösungsvorschläge, um Österreich zukunftsfit zu machen“, betont Rémi Vrig­naud, ehemaliger Präsident des österreichischen Versicherungsverbandes VVO, der mittlerweile per 1. Jänner 2025 von Gregor Pilgram, CEO der Generali Versicherung AG, abgelöst wurde.

Eine Analyse von EcoAustria Institut für Wirtschaftsforschung zeigt jene Handlungsfelder auf, die öffentliche Haushalte zukünftig weiter stark unter Druck setzen werden: Demografie und Klimawandel. So wird im Jahr 2070 die Lebenserwartung von Männern auf 86,3 Jahre steigen, jene von Frauen auf 90,2 Jahre. Die Pensionszeiten verlängern sich dadurch um jeweils rund fünf Jahre.

Damit einher sinkt das Verhältnis von Durchschnittspension zu Durchschnittslohn von derzeit 56 Prozent auf 45 Prozent im Jahr 2070. Die Folgekosten von Wetterveränderungen und Klimawandel werden um ein Vielfaches steigen. Unterschiedliche Szenarien prognostizieren eine Steigerung im Jahr 2050 gegenüber 2010 um das Vier- bis Achtfache. Der Klimawandel wird neben Schäden durch Flusshochwasser auch hohe Kosten für die Energiewirtschaft, das Gesundheitswesen, die Forstwirtschaft sowie den Tourismus verursachen.

Monika Köppl-Turyna, Direktorin von EcoAustria, fasst zusammen: „Der Klima- und der demografische Wandel bringen große Veränderungen für die österreichische Volkswirtschaft mit sich, insbesondere auch Kosten für die öffentlichen Haushalte. Diese Veränderungen erfordern eine Anpassung der Strukturen.“

Handlungsfeld Altersvorsorge
Die staatliche Pension ist die erste Säule und damit der Grundpfeiler des Pensionssystems. Aufgrund der demografischen Entwicklung gerät sie jedoch zunehmend unter Druck. Jeder vierte Euro der Staatsausgaben fließt bereits jetzt in den Bereich Pensionen. Diese Dynamik wird sich verstärken. Denn die Lebenserwartung steigt und gleichzeitig nimmt der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter laufend ab.

Während derzeit rund 50 Personen im nicht erwerbsfähigen Alter auf 100 Erwerbsfähige kommen, so werden im Jahr 2060 mehr als 70 von 100 Personen im nicht erwerbsfähigen Alter sein. Ein Viertel der Gesamtbevölkerung wird dann bereits älter als 64 sein. Für den öffentlichen Haushalt bedeutet dies massive Mehrbelastungen, vor allem in den Bereichen Pflege und Pensionen. Die individuelle Pensionslücke, also die Differenz zwischen dem letzten Erwerbseinkommen und der Leistung aus der staatlichen Pensionsversicherung, geht weiter auf. Ohne private Vorsorge droht vielen Menschen Altersarmut. Der gewohnte Lebensstandard ist allein mit der staatlichen Pension für die meisten nicht mehr gesichert.

Die betriebliche und private Vorsorge kann langfristig einen wesentlichen Beitrag zur Absicherung der Gesellschaft in Österreich leisten. Lebensversicherungen garantieren Schutz und Hilfe in schwierigen Lebenssituationen. Eine Lebensversicherung bietet eine finanzielle Absicherung der Familie im Todesfall und bei Schicksalsschlägen wie Invalidität, Berufsunfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit. An jedem Arbeitstag werden knapp 30 Millionen Euro an Österreicherinnen und Österreicher an Leistungszahlungen ausgeschüttet – ein Wert, der durch Anreize weiter gesteigert werden könnte. Positiver Effekt dabei: Die Kaufkraft wird gestärkt und der Wohlstand in Österreich bewahrt.

Studien zufolge wird die eigene Lebenserwartung um durchschnittlich sieben Jahre unterschätzt. Ebenso werden die Lebenshaltungskosten im Alter unterbewertet. Individuelle Vorsorge mit Rentenleistung wird in diesem Kontext wichtiger, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. Zusätzlich entlastet sie das staatliche Pensionssystem, indem sie eine zusätzliche finanzielle Absicherung bietet.

• Handlungsfeld Naturgefahren und Klimawandel
Versicherer zählen zu den größten Investoren. Durch gezielte Veranlagungen und Standortinvestitionen sind sie in der Lage, Kapital für Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu mobilisieren. Extremwetterereignisse werden häufiger und ihre Folgen drastischer, wie auch das Hochwasser vom September 2024 gezeigt hat. Zur finanziellen Absicherung der Bevölkerung braucht es eine Naturkatastrophenversicherung, die tragfähig und sozial verträglich ist. Die Lösungsvorschläge der Versicherungswirtschaft liegen auf dem Tisch – es fehlt die politische Umsetzung.

„Die Versicherungswirtschaft ist eine maßgebliche Stütze der österreichischen Volkswirtschaft. Sie steht für Stabilität und trägt dazu bei, dass die Existenzen vieler Menschen in Österreich gesichert werden. Die Versicherer sehen sich dabei als Partner des Staates. Um diese verantwortungsvolle Aufgabe weiterhin zukunftsgerichtet erfüllen zu können, braucht es aber auch verbesserte Rahmenbedingungen“, sagt Christian Eltner, Generalsekretär des österreichischen Versicherungsverbandes VVO.

Österreich als Captive-Domizil etablieren
Was tun, wenn Versicherer unternehmerische Risiken nicht mehr übernehmen? Diese Frage stellen sich derzeit viele Unternehmen. Nicht nur nach den Überschwemmungen im Osten Österreichs, sondern auch, wenn es um Innovationen geht, kämpft der Versicherungsmarkt mit schwer einschätzbaren Risiken. Das führt dazu, dass vieles kaum versicherbar ist oder nur mit hohen Prämien und Selbstbehalten.

Eine alternative Lösung sind Captives. Als firmeninterne Versicherungsgesellschaften bieten sie eine flexible und effektive Möglichkeit, finanzielle Mittel zur Seite zu legen und ausschließlich Risiken des eigenen Unternehmens abzusichern. Allerdings hat Österreich hier noch Aufholbedarf, um die Chancen zu nutzen, weiß Georg Winter, CEO von GrECo: „Viele Unternehmen zögern derzeit, hierzulande Captives zu gründen. Die Gründungsprozesse sind noch zu komplex, die Berichterstattungspflichten zu streng und die steuerlichen Bedingungen unattraktiv. Als B2B-Risikoexperte setzen wir uns dafür ein, diese Hürden zu beseitigen und Österreich als Captive-Domizil zu etablieren. So stärken wir den Wirtschaftsstandort und erhöhen die Resilienz unserer Klienten.“

Innovationen gehen mit Risiken einher, die allerdings immer weniger von Versicherern abgedeckt werden können. Am Beispiel von Produkthaftungen wird deutlich, dass Unternehmen zögern, neue Innovationen auf den Markt zu bringen, weil es schwierig ist, diese abzusichern. Diese Unsicherheit hemmt die Risikobereitschaft und damit die Innovationskraft heimischer Unternehmen. 

Um dennoch als „First Mover“ neue Ideen verfolgen zu können, brauchen Unternehmen Strukturen, die es ihnen ermöglichen, Risiken aus Innovationen eigenständig zu managen. Durch die Etablierung als Captive-Domizil kann Österreich nicht nur seine Position als Forschungs- und Entwicklungsstandort stärken, sondern auch die Vorreiterrolle im gesamten CEE-Raum ausbauen. Das schafft neue Arbeitsplätze und stärkt die heimische Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt.

Auch in anderen europäischen Ländern nimmt die Gründung von Captives Fahrt auf. Frankreich etwa hat im Juni 2023 eine neue Gesetzgebung verabschiedet, die einen attraktiven Rahmen für Captives schafft. Dadurch steigt die Zahl neuer Captives stark an. Auch andere Beispiele aus ganz Europa bestätigen, dass es eine starke Präferenz gibt, Captives in denselben Ländern wie die jeweilige Muttergesellschaft anzusiedeln.

Im Gegensatz dazu verzichten heimische Unternehmen aufgrund der unattraktiven Rahmenbedingungen oft auf diese Möglichkeit oder gründen ihre Captives im Ausland. Das ist nicht nur ein Nachteil für die Unternehmen, sondern auch für die österreichische Wirtschaft. 

„Österreich darf die Chancen nicht verpassen und ins Hintertreffen geraten. Wir benötigen dringend eine klare gesetzliche Regelung für die Gründung und Berichterstattung von Captives, steuerliche Differenzierungen und die Förderung einer Risiko-Eigentragungskultur. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um den Finanzplatz Österreich attraktiver zu gestalten und als Hub für zentrale und osteuropäische Märkte zu positionieren. Jetzt ist der Moment, diese Chance zu nutzen und den Wirtschaftsstandort Österreich für die Zukunft abzusichern“, betont Georg Winter abschließend.

Einsatz parametrischer Versicherungen zum Aufbau finanzieller Resilienz
Eine Dürre in Malawi, wo 80 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig sind, was zu Ernährungsunsicherheit führt. Ein Erdbeben in Mexiko, bei dem nur 22 Prozent der 5,8 Mrd. US-Dollar an Erdbebenschäden aus dem Jahr 2017 durch eine Versicherung abgedeckt waren, wodurch das Sicherheitsnetz der Sozialdienste eines Landes, in dem 2022 36 Prozent der Bevölkerung in Armut lebten, gefährdet wurde. Im Zuge des Klimawandels gefährden stärkere und häufiger auftretende extreme Hitzewellen den Lebensunterhalt und die Gesundheit der Menschen in Indien, insbesondere in der informellen Wirtschaft, in der 90 Prozent der Frauen in Indien arbeiten. 

Dies sind drei von sieben Fallstudien, die zeigen sollen, wie eine Reihe von parametrischen Lösungen in verschiedenen Sektoren und bei unterschiedlichen Risiken erfolgreich eingesetzt werden können. Zu finden sind sie im Bericht „Parametric insurance to build financial resilience“ von Generali Global Corporate & Commercial (GC&C) und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP). Dieser untersucht, wie die alternative Versicherungslösung dazu beitragen kann, den Protection Gap von 1,8 Bio. US-Dollar – d. h. die Differenz zwischen versicherten und nicht versicherten Schäden – für Gemeinschaften und Länder zu schließen, die an vorderster Front von miteinander verbundenen Krisen, einschließlich des Klimawandels, stehen.

Bei parametrischen Polizzen basieren die im Voraus vereinbarten Auszahlungen auf unabhängig überprüften Auslösern, wie z. B. zu viel oder zu wenig Regen, anstelle von geschätzten Verlusten, was zu schnelleren Auszahlungen und einer schnelleren Erholung bei Katastrophen nach klimabedingten Ereignissen und Naturgefahren führt.

Der Bericht zeigt auf, wie parametrische Versicherungen als ergänzende Risikotransfermechanismen Lücken füllen können, die durch die traditionelle Schadensversicherung entstanden sind, und wie sie Regierungen, Finanzinstituten, Unternehmen und Haushalten helfen können, die Produktivität zu steigern und Anreize für Investitionen zu schaffen, die für eine nachhaltige Zukunft notwendig sind. Allerdings ist die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten von entscheidender Bedeutung, um etwas zu bewirken und besonders gefährdete Gemeinschaften zu schützen.

„Dieser Bericht zeigt unser Engagement, den Protection Gap zu schließen, indem wir innovative Versicherungslösungen anbieten, die die Widerstandsfähigkeit von unterversicherten Gemeinschaften in vielen Regionen der Welt stärken können“, betont GC&C-CEO Christian Kanu. „Parametrische Versicherungen können einen Wandel herbeiführen, indem sie eine kosteneffiziente, effiziente Risikodeckung für diejenigen bieten, die bisher von traditionellen Versicherungen nicht erreicht werden konnten. Dies hilft Gemeinschaften und Unternehmen, mit Naturkatastrophen und Betriebsunterbrechungen umzugehen.“

Das Ziel der Partnerschaft von UNDP und Generali ist, den finanziellen Schutz durch die Förderung einer breiteren öffentlich-privaten Zusammenarbeit zu verbessern. Im Rahmen dieser Verpflichtung dient der Bericht als umfassender Leitfaden für Regierungen, Organisationen und Versicherer, um die Vorteile parametrischer Versicherungen beim Aufbau ihrer finanziellen Widerstandsfähigkeit angesichts steigender Unsicherheit zu erkunden.

Der Bericht enthält Instrumente, die den Zugang zu parametrischen Versicherungen für diejenigen erleichtern sollen, die verstehen wollen, wie sie Teil einer umfassenderen Risikomanagementstrategie sein können. Dazu gehört eine Checkliste für Organisationen, die eine parametrische Versicherung in Erwägung ziehen – von der Identifizierung der wichtigsten Wirtschaftssektoren bis zum besseren Verständnis des Schadenprozesses. Für Organisationen, die erwägen, parametrische Produkte als Teil von Nachhaltigkeitsprogrammen in ihr bestehendes Portfolio aufzunehmen, bieten die Fallstudien einen Rahmen, um die Auswirkungen solcher Polizzen zu messen.

Erste österreichische Versicherung mit ­Klimatransitionsplan
„Weltweit geht man heuer von Schäden aus Naturkatastrophen in der Höhe von 310 Milliarden US-Dollar aus, weniger als die Hälfte des wirtschaftlichen Schadens ist versichert. Die Auswirkungen der Klimakrise nehmen immer dramatischere Formen an. Das sehen wir nicht nur in der Versicherungsbranche, das sieht die ganze Welt. Es gilt zu handeln, und wir sind fest entschlossen, unseren Beitrag zu leisten und dabei auch unser Geschäft zu ändern“, erklärte René Knapp, Vorstand bei Uniqa Insurance Group AG und unter anderem zuständig für Asset Management und ESG-Themen, bei der Präsentation des ersten Uniqa-Klimatransitionsplans. Darin werden die Schritte von Uniqa beschrieben, wie Treibhausgasemissionen im Versicherungsgeschäft, in der Veranlagung und in der eigenen Betriebsführung auf ein minimales Niveau reduziert werden, um in Folge Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Uniqa ist bisher die einzige österreichische Versicherung, die über so einen Plan verfügt.

Im Bereich des Corporate Business macht es einen großen Unterschied, welche Unternehmen zu welchen Konditionen versichert und wie sie beim Wandel ihrer Geschäftsmodelle hin zu mehr Nachhaltigkeit unterstützt werden. Darüber hinaus setzt Uniqa auch im eigenen Unternehmen die entsprechenden Schritte, um die eigene Betriebsführung auf Netto-Null-Emissionen umzustellen. Bei diesen Zielen setzt Uniqa auf wissenschaftlich fundierte Wege, beispielsweise die Methodik der renommierten Science Based Targets initiative (SBTi) sowie das Umweltmanagementsystem gemäß EMAS und ISO14001.

„Als Versicherin übernimmt die Uniqa Group sowohl für direkte als auch für indirekte Emissionen – jene, die durch Veranlagungen und Sachversicherungen in der Realwirtschaft entstehen – klar die Verantwortung“, erklärt Martin Zenker, Head of Group ESG Office bei Uniqa. „Unser Ziel sind daher Netto-Null-Emissionen. Das bedeutet, dass wir unsere eigenen Emissionen bestmöglich verringern, mit ehrlichen Reduktionsmaßnahmen. Erst im allerletzten Schritt, wenn das Vermeiden und Reduzieren voll ausgereizt ist, setzen wir auf Kompensationsmaßnahmen und sogenannte Carbon-Removals“, erklärt Zenker die Herangehensweise. Dafür habe man Aktionspläne, Maßnahmen und Zwischenziele erarbeitet, die auch von unabhängigen Institutionen wie der Green Finance Alliance oder der Net-Zero Asset Owner Alliance geprüft und begleitet werden.

Die im Jahr 2024 gegründete Tochtergesellschaft Uniqa Sustainable Business Solutions begleitet Unternehmenskunden bei Risikofragen der nachhaltigen Transformation und bei ESG-Themen. „Unsere Expertinnen und Experten für Risk Engineering sind tagtäglich bei unseren Kunden vor Ort und erleben aus erster Hand, wie Unternehmen einem zunehmend komplexeren Geschäftsumfeld gegenüberstehen: von geopolitischen Herausforderungen über regulatorische Nachhaltigkeitsanforderungen bis hin zu neuen oder sich stark verändernden Risiken, wie beispielsweise durch die Folgen des Klimawandels. Daher geht Uniqa Sustainable Business Solutions über die klassische Rolle eines Versicherungsunternehmens hinaus: Wir unterstützen Unternehmen dabei, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen, zu bewerten, zu eliminieren oder zu minimieren. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der quantitativen Bewertung von Risiken, um fundierte Entscheidungen zur Risikominderung zu ermöglichen“, erklärt Olivera Böhm-Rybak, CEO der Uniqa Sustainable Business Solutions. „Wir möchten unsere Unternehmenskunden auf ihrem Weg in eine nachhaltige und zugleich wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft begleiten – das sehen wir als Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung“. (BO)