MI(N)T-Machen, Zukunft gestalten.

NEW BUSINESS - NR. 7/8, JULI/AUGUST 2023
Die ausgezeichneten Kindergärten und Schulen befeuern das Interesse und die kontinuierliche Förderung des Themenfelds über die gesamte Bildungskette hinweg. © Freepik

130 neue Bildungseinrichtungen wurden mit dem MINT-Gütesiegel ausgezeichnet. Die Initiative will Wissenschaftsverständnis vermitteln und den Boden für mehr Fachkräfte bereiten.

Am 7. Juni wurde das „MINT-Gütesiegel 2023–2026“ an 130 neue innovative Bildungseinrichtungen aus ganz Österreich verliehen. Mit einem Rekord an Einreichungen konnte die 7. Ausschreibung das positive Ergebnis des Vorjahrs mehr als verdoppeln.

Das Gütesiegel ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, der Indus­triellenvereinigung, der Wissensfabrik Österreich und der Pädagogischen Hochschule Wien. Es stellt eine bundesweit gültige Auszeichnung für innovatives Lernen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) mit vielfältigen Zugängen für Mädchen und Burschen dar.

Ausgezeichnete Bildungseinrichtungen erhalten das MINT-Gütesiegel als digitales Logo für ihren Webauftritt sowie als Wandplakette für ihr Gebäude. Die ausgezeichneten Schulen und Kindergärten sind öffentlichkeitswirksam auf der „MINT-Landkarte Österreich“ unter www.mintschule.at verortet. Das Gütesiegel wird für die Dauer von drei Jahren vergeben, eine Wiedereinreichung ist nach einer Phase der Qualitätsentwicklung möglich.

Erstmalig ausgezeichnete Bildungseinrichtungen werden bei der MINT-Gala im Haus der Industrie in Wien geehrt. Die Auszeichnung von rezertifizierten Bildungseinrichtungen erfolgt auf regionaler Ebene, in Kooperation von Bildungsdirektionen und IV-Landesgruppen. Die achte Ausschreibung für das MINT-Gütesiegel wird im November 2023 starten.

Viele Talente – große Chancen
Bildungsminister Martin Polaschek, der Präsident der Industriellenvereinigung Georg Knill, der Vizerektor der Pädagogischen Hochschule Wien Norbert Kraker und der Präsident der Wissensfabrik Österreich Klaus Peter Fouquet haben das Gütesiegel verliehen. Bundesminister Polaschek gratulierte den anwesenden Bildungsinstituten zum MINT-Gütesiegel.

Die ausgezeichneten Kindergärten und Schulen befeuern das Interesse und die kontinuierliche Förderung des Themenfelds über die gesamte Bildungskette hinweg. Jedoch müssen nicht nur die beruflichen Perspektiven viel breiter an Schüler:innen vermittelt werden.

„MINT steht nicht nur für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, MINT lädt auch ein zum Mitmachen, zu Innovation, Nachhaltigkeit und Teamkultur. Mit einem breiten Zugang werden wir Kinder und Jugendliche zur aktiven Gestaltung unserer Zukunft motivieren.“

Die MINT-Bildung sei dafür ein wesentliches Werkzeug, denn die 590 Bildungseinrichtungen mit dem MINT-Gütesiegel würden einen unverzichtbaren Beitrag zur Steigerung des Vertrauens in Wissenschaft und Demokratie leisten, so der Bildungsminister. Das MINT-Gütesiegel sei ein wichtiger Baustein des neuen, soeben präsentierten MINT-Aktionsplans des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Auch der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Knill, wies auf die große Bedeutung von MINT-Talenten hin, insbesondere für ein innovationsorientiertes Land wie Österreich. „Zwei Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Industrie sind heute schon dem MINT-Bereich zuzuordnen. Und gleichzeitig fehlen uns 40.000 Technikerinnen und Techniker allein in den Industriekernbranchen. Der Fachkräftemangel im MINT-Bereich spitzt sich immer mehr zu. Das ist bedrohlich, denn ohne MINT-Talente ist unsere Zukunft undenkbar!“, so der IV-Präsident.

Er appellierte an alle Stakeholder in Österreich, noch mehr für den MINT-Nachwuchs zu tun. Die kürzlich gestartete Initiative der „MINT-Regionen“ bietet dabei die große Chance, die Kräfte zu bündeln und ein regionales MINT-Angebot entlang der gesamten Bildungskette aufzubauen. „Damit wird MINT zum Erlebnis und lädt in unterschiedlichen Angeboten zum Mitmachen ein, im Kindergarten ebenso wie im Hochtechnologieunternehmen. MINT-Regionen gestalten Zukunft“, so Knill.

Für Vizerektor Norbert Kraker ist die Thematik „MINT und Digitalisierung“ eines der wichtigsten bildungspolitischen Themen: „So ist es Aufgabe der Pädagogischen Hochschulen, die Kompetenzen der Pädagoginnen und Pädagogen dahingehend zu erweitern. Daher wurden sowohl in der Ausbildung als auch in der Fort- und Weiterbildung entsprechende Schwerpunkte gesetzt, um eine innovative MINT-Bildung für Kinder und Jugendliche zu gewährleisten.

Die Pädagogische Hochschule Wien ist sich dieser Verantwortung besonders deutlich bewusst und ist daher stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten und wirksamen pädagogischen Konzepten, um Pädagog:innen dahingehend bestmöglich auszubilden und zu unterstützen. Als Urban Diversity Education Campus wird hier von uns noch ein Schritt weiter gedacht, indem auch im Bereich MINT und Digitalisierung der Fokus auf die Vielfalt der Schüler:innen, wie z. B. die Mehrsprachigkeit im Wiener Bildungsraum, gelegt wird.“ (BS)