BURGENLAND
Lasertechnik und 3D-Druck eröffnen revolutionäre Möglichkeiten für Industrie und Medizin – davon ist
Markus Bohrer mehr als überzeugt. Ambitionierte Forschungskooperationen und elitäre Unternehmensnetzwerke
sollen den vielversprechenden Zukunftstechnologien zum Durchbruch verhelfen.
Mastermind-Allianzen der Lasertechnik
JUNI 2021 | BURGENLAND • NEW BUSINESS 95
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Als Markus Bohrer kurz vor dem Millennium
die Chance bekam, aus dem österreichisch
schweizerischen Wild-Konzern im
Rahmen eines Management-Buy-outs einen
eigenen Hightech-Betrieb mit Fokus auf industrielle
Lasertechnik zu gründen, standen
zwei Ideen im Fokus: Eine betraf selbstlernende
Sensoren für Laserbearbeitungsprozesse,
die bis heute in der Automobilindustrie
zum Einsatz kommen. Bei der zweiten
handelte es sich um den 3D-Metalldruck für
freigeformte Objekte, für den das wissenschaftliche
Umfeld des Materials Center
Leoben (MCL, wo Markus Bohrer Mitgründer
war) einen wichtigen Beitrag geleistet hat.
Im Jahr 2000 erfolgte die Einladung zur
NASA als einer von 100 Wissenschaftlern,
die ihre Ideen für die Zukunft präsentieren
durften. Gleichzeitig gelang die Luftfahrtszertifizierung
für den 3D-Druck zur Reparatur
von GE-Triebwerksschaufeln der Boeing
747 – ein Verfahren, das auch heute noch
unverändert in der Luftfahrt eingesetzt wird.
In den Medien wurde Bohrers Erfindung
gerne mit „Scotty, fax‘ mir eine Kurbelwelle“
beschrieben.
Lasertechnik in der Medizin
Inzwischen hat die Medizintechnik in Österreich
massiv an Bedeutung gewonnen und
der Einsatz von Lasern eröffnet neue Perspektiven,
darunter die Herstellung von hochwertigen
Implantaten im 3D-Druck sowie
ultraschnelle Laserschnitte, die auch für
andere Industriezweige wichtig werden.
Gemeinsam mit bekannten österreichischen
Unternehmen und ausländischen Partnern
entstehen einige neue Vorhaben sowie ein
umfangreiches EU-Forschungsprojekt.
Dazu hat die Dr. Bohrer Lasertec GmbH
mit der Danube Private University in Krems
eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Konkrete
und unmittelbar umsetzbare Projektthemen
in Diskussion sind Laseranwendungen
für das additive Manufacturing von
Medizinprodukten und die Strukturierung
von Implantatoberflächen mittels Laser sowie
die Analyse mittels Rasterelektronenmikroskop
und Röntgenspektroskopie. Eine
Kooperation mit einem Wiener Hightech-
Unternehmen und einem bekannten deutschen
Konzern stellen dabei das Know-how
für die Herstellung der Anlagen sicher.
Visionäre Pläne für das Burgenland
„Heute wie damals vor 20 Jahren bei der
Einführung des 3D-Metalldruckes sind Partnerschaften
wichtig“, meint Markus Bohrer,
und spricht dabei gerne von einer „Mastermind
Alliance“– dem Zusammenschluss der
Besten auf ihrem jeweiligen Fachgebiet. Der
Traum des Tirolers für das Burgenland ist
die Schaffung einer eigenen Universität – was
in Kooperation von Unternehmen und Forschungseinrichtungen
sowie Universitäten
wie etwa der DPU, den Sozialpartnern und
der IV (die zuletzt zu einem Treffen mit dem
Generalsekretär der IV auf Bundesebene,
Mag. Christoph Neumayr, und dem Direktor
der DPU, Robert Wagner, zusammenkamen)
wie auch dem Land mit seinen Fördereinrichtungen
(Regionalmanagement Burgenland
und Wirtschaftsagentur Burgenland)
eines Tages wohl auch in Erfüllung gehen
wird. Davon ist Markus Bohrer genauso überzeugt
wie von der Bedeutung, Forschung
und Entwicklung in Europa zu stärken, lokal
zu produzieren und damit hochwertige Arbeit
und gute Ausbildung zu den Menschen in
die Region zu bringen.
Bild links: 3D-Metalldruck mittels Laser im
Pulverstromverfahren; ein frei geformtes
Objekt ohne Pulverbett.
Bild rechts: 3D-Pulverauftrag für Triebwerksschaufeln
der Brennkammer
Manfred Gerger, MBA
(Präsident IV Burgenland),
Johann Bock (Vizepräsident
IV Burgenland),
Dr.in Ingrid Puschautz-
Meidl (Geschäftsführerin
IV Burgenland), Mag.
Christoph Neumayer (Generalsekretär
IV), Priv.-
Doz. Dr. Markus Bohrer
(GF Dr. Bohrer Lasertec
GmbH), Robert Wagner
MA (Direktor DPU)
DR. BOHRER LASERTEC GMBH
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