Speakerin Paula Januszkiewicz zeigt bei der techConference 25 wie idealerweise mit realen Sicherheitsvorfällen umzugehen ist. © APA Schedl
Eine Community von mehr als 900 IT-Fachleuten und Wirtschaftsentscheidern traf sich am 3. und 4. Juni in der Messe Wien zur techConference 25.
Mehr als 900 IT-Fachleute und Wirtschaftsentscheider fanden bei der größten IT-Konferenz Österreichs spannende und praxisnahe KI-Lösungen zur Automatisierung von Prozessen gepaart mit den aktuellsten Sicherheitsstrategien. Microsofts neue Rechenzentrumsregion sollen den KI-Aufholprozess Österreichs beschleunigen.
Während die Finanzbranche (35 %) und Industrieunternehmen (31 %) bereits strategisch auf künstliche Intelligenz setzen, haben laut dem EY KI Readiness Check nur zwölf Prozent aller österreichischen Unternehmen KI fest in ihr Geschäftsmodell integriert. "Diese Zahlen verdeutlichen die große KI-Kluft in den heimischen Unternehmen. Trotz verfügbarer Technologie fehlt vielen Unternehmen das Know-how für den gezielten KI-Einsatz", sagte Christoph Becker, Organisator der techConference 25 und Geschäftsführer des ETC (Enterprise Training Center). Deswegen zielte die Konferenz mit über 70 praxisorientierten Sessions und Workshops darauf ab, diese Lücke zu schließen und das notwendige Know-how für den Einstieg ins KI-Zeitalter zu vermitteln. Hunderte IT-Fachleute kamen zur größten IT-Konferenz Österreichs in die Messe Wien, um den neuesten KI-Fortschritte live zu erleben.
Neue Microsoft-Rechenzentren als Fundament für digitale Transformation
Zum Auftakt der Konferenz betonte Florian Slezak, Cloud Region Lead bei Microsoft Österreich, die transformative Kraft der neuen Microsoft-Rechenzentrumsregion in Ostösterreich: "Mit diesen Rechenzentren können österreichische Unternehmen Digitalisierung mit lokaler Datenhaltung und -verarbeitung sowie kürzester Latenz realisieren." Der Betrieb mit 100 % erneuerbarer Energie aus Österreich unterstreiche zudem das Nachhaltigkeitsengagement. Diese Infrastrukturinvestition wurde als wichtiger Katalysator für die digitale Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts gewertet.
KI-Agenten werden massentauglich
Ein inhaltliches Highlight der Konferenz war das Thema KI-Agenten – autonome Systeme, die komplexe Aufgaben selbstständig erledigen. Martina Grom und Co-Referent Toni Pohl zeigten im Workshop "Build Your Own Agents: From No-Code to Pro-Code", wie Teilnehmende ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse eigene KI-Assistenten entwickeln und in bestehende Microsoft-365-Umgebungen integrieren können. Andreas Aschauer, Senior Technology Specialist bei Microsoft, und Helmut Wimmer, Cloud Solution Architect, präsentierten im Talk "(Autonomous) Agents mit Copilot Studio", wie Low-Code-Plattformen die schnelle und effiziente Entwicklung von autonomen KI-Agenten ermöglichen.
Cybersicherheit: Lernen von den Besten
Mit den Chancen der KI wachsen zugleich die Risiken. Paula Januszkiewicz, renommierte Enterprise-Security-Spezialistin, präsentierte in "Lessons from the Field" beeindruckende Fallbeispiele – von kompromittierten Domänenadministratoren bis hin zu komplexen Ransomware-Attacken – und zeigte, wie sich Incident-Response-Prozesse optimieren lassen. Sami Laiho, bekannt als "Windows-Guru", skizzierte in "Cybersecurity 2025/2026" die künftigen Bedrohungsszenarien und enthüllte in "11 Wege, Windows 11 zu hacken – und wie man es verhindert" gefährliche Lücken sowie wirksame Gegenmaßnahmen. Ihre Erkenntnisse machen deutlich: Ohne ein durchdachtes Sicherheitskonzept öffnet die KI-Integration neue Angriffsvektoren. Österreichische Unternehmen sind deshalb gefordert, ihre Sicherheitsarchitekturen parallel zur Einführung von KI-Anwendungen grundlegend zu überarbeiten.
Breite KI-Nutzung nur durch kontinuierlichen Wissensaufbau
Bei der techConference 25 wurde klar: Künstliche Intelligenz bietet großes Potenzial, doch in vielen österreichischen Firmen gibt es noch Schwierigkeiten bei der Implementierung. Zwar sind die nötigen Technologien und Infrastrukturen inzwischen vorhanden, aber es fehlt an Fachwissen und angepassten Geschäftsmodellen. Wenn Österreich diese Probleme nicht systematisch angeht, läuft das Land Gefahr, nur KI-Lösungen aus dem Ausland zu nutzen. Das würde die Wettbewerbsfähigkeit und digitale Unabhängigkeit schwächen. Deshalb sind mehr Bildungsangebote und praktische Trainings nötig, um die Lücke zwischen Technik und Unternehmenspraxis zu schließen. (red.)
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