Second Hand ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und lange schon kein Grund mehr, um sich zu schämen. © RitaE/Pixabay

Second Hand Business: Das Geschäft der Zukunft?
Der Second Hand Handel boomt wie nie zuvor. Vor allem aus Nachhaltigkeitsgründen und um Geld zu sparen, kaufen Verbraucher vermehrt gebrauchte Bücher, Kleidungsstücke oder Elektronikwaren. Noch vor wenigen Jahren galt Second Hand als ein Trend, der insbesondere einkommensschwachen Menschen vorbehalten war: Gebraucht kaufte man vor allem dann, wenn man sich neue Dinge nicht leisten konnte. Mittlerweile hat sich dieses Empfinden jedoch stark gewandelt. Second Hand ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und lange schon kein Grund mehr, um sich zu schämen. Vor allem Plattformbetreiber, die zwischen Käufer und Verkäufer geschaltet sind, haben daher stark von dem Trend profitiert.

Second Hand im Internet
Wer früher gebraucht kaufen wollte, der hielt sich auf Flohmärkten auf oder stöberte in Second Hand Geschäften. Mittlerweile gibt es eine deutlich unkompliziertere und bequemere Möglichkeit: Gebrauchtwarenkauf im Internet. Anbieter wie momox machen es leicht, Bücher und Elektronik zu verkaufen. Mithilfe der App, sowohl für iOS als auch Android, ist es möglich sich stundenlange Flohmarktverkäufe zu sparen, und stattdessen die Sachen in einem großen Paket mit der Post zu verschicken. Innerhalb weniger Tage ist der Preis, der für den Ankauf festgelegt wurde, auf dem Konto.

Auch das Einkaufen wird durch derartige Plattformen viel leichter. In diversen Online-Shops, in denen gebrauchte Kleidung angeboten wird, kann man mittlerweile mit praktischen Filtermasken suchen. So läuft der Einkauf schneller ab. Man findet direkt eine Auswahl dessen, was man sucht – und das noch dazu bequem von der heimischen Couch aus.

Auch bekannte Labels bieten Second Hand an
Vor allem was Kleidung angeht, wächst das Geschäft mit der gebrauchten Ware immer weiter. Ein Hauptgrund dafür ist sicherlich das zunehmende Nachhaltigkeitsempfinden der Konsumenten. Dass die Modeindustrie beim Thema Klimaschutz hinterherhinkt, ist mittlerweile weitreichend bekannt. So sind es mittlerweile nicht mehr nur Online-Flohmärkte, bei denen mit gebrauchten Kleidungsstücken gehandelt wird. Auch konventionelle Modelabels springen auf den Zug auf. So startete beispielsweise H&M die Verkaufsplattform „Sellpy“.

Auch bei Zalando gibt es mittlerweile die Möglichkeit, neben neuen Kleidungsstücken auch gebrauchte zu kaufen. Die Möglichkeit, Kleidung weiterzuverkaufen, kann außerdem den Fokus von Fast Fashion weglenken. Bisher gibt es viele Normalverdiener, die davor zurückschrecken, sich wirklich hochwertige Kleidungsstücke zu kaufen. Sie fürchten sich davor, den Artikel vielleicht nach ein paar Wochen doch nicht mehr zu mögen oder festzustellen, dass er eigentlich kaum getragen wird. Wer jedoch bereits im Hinterkopf hat, Kleidungsstücke wieder weiterzuverkaufen, der kann mit derartigen Entscheidungen deutlich entspannter umgehen. So passiert es zunehmend, dass Konsumenten vermehrt auf die Qualität und die Verarbeitung von Kleidungsstücken wertlegen.

Ohne Nachhaltigkeit geht es nicht
Je mehr auch Verbraucher auf Aspekte des Umweltschutzes wertlegen, umso wichtiger wird es für Unternehmen, diese Bedürfnisse auch zu bedienen. Nachhaltigkeit spielt mittlerweile in sämtlichen Phasen des Verkaufs eine Rolle – von der Verarbeitung der angebotenen Produkte bis zum Versand der Artikel.

So ist Nachhaltigkeit längst nicht mehr nur ein „Sahnehäubchen“, sondern ein ganz deutlicher Wettbewerbsvorteil. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, ein Unternehmen nachhaltiger zu gestalten:

Nachhaltige Verpackungen und klimafreundlicher Versand: Recyceltes Papier statt Einweg-Plastik.
Das Geschäftskonto bei einer nachhaltigen Bank anlegen, die auf ökologische und faire Richtlinien setzt.
In Unternehmensgebäuden hauptsächlich auf Ökostrom setzen.
Vermehrt Mitarbeitern die Möglichkeit zum Home-Office zu geben. Auf diese Weise wird der CO2-Verbrauch durch lange Anfahrtswege verringert.
Auf Geschäftsreisen dort verzichten, wo es geht. Vermehrt Online-Konferenzen ermöglichen, um Fahrtwege zu vermeiden.
Spritsparende Firmenfahrzeuge oder kostenlose Mitarbeiter-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr.
Veganes und vegetarisches Essen in der Kantine ermöglichen. Dabei auf Bio-Lebensmittel und möglichst unverpacktes Essen setzen.
CO2-Emissionen freiwillig kompensieren.

Unternehmen, die insgesamt nachhaltiger agieren und dies auch konkret so kommunizieren, haben davon in puncto Kundenbindung und Attraktivität deutliche Vorteile. Dabei ist es allerdings wichtig, nichts zu beschönigen und nichts zu versprechen, was man nicht halten kann. Andernfalls würden Transparenz und Glaubwürdigkeit einen möglicherweise irreparablen Schaden davontragen.

Auch Sharing Economy auf dem Vormarsch
Um nachhaltiger zu wirtschaften, haben sich vermehrt auch Unternehmen auf dem Markt etabliert, die das Teilen von Ressourcen ermöglichen. Dazu gehören zum Beispiel Car-Sharing-Plattformen oder Firmen, die E-Roller und Fahrräder verleihen. Aber auch Kleidung für besondere Anlässe, Werkzeug oder Gegenstände des täglichen Gebrauches können mittlerweile geliehen anstatt gekauft werden. So ist es auch für Privatpersonen normal, ihr Auto, ihre Wohnung oder ihren Wohnwagen anderen zugänglich zu machen. Was dabei früher in privaten Nachbarschaftsinitiativen zum guten Ton gehörte, ist heute aufgrund der Digitalisierung über soziale und regionale Grenzen hinweg möglich. (red./PR)