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WIRTSCHAFT
JUNI 2018
WACHSENDES VERTRAUEN IN EIGENES
UNTERNEHMEN
Diese Aussichten steigern auch das Vertrauen der CEOs in
die Zukunft ihrer eigenen Unternehmen: 42©Prozent der
Manager gaben an, sie seien bezüglich der Wachstumsaussichten
ihres eigenen Unternehmens in den
nächsten zwölf Monaten „sehr zuversichtlich“. 2017 lag
dieser Wert noch bei 38©Prozent. Hier zeigen sich CEOs in
den USA besonders zuversichtlich (2017 39 % auf 52 %
2018). Im Vereinigten Königreich, wo die Brexit-Verhandlungen
erst kürzlich einen wichtigen Meilenstein erreicht
haben, fi el der Wert hingegen von 41 auf 34©Prozent.
Zu den drei Branchen mit der größten Zuversicht punkto
Wachstumsaussichten für das Jahr©2018 zählen Technologie
(48 %), Business-Services (46 %) sowie die Pharma- und
Life-Science-Branche (46 %). Die Wachstumsstrategien
bleiben im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unverändert:
CEOs verlassen sich auch weiterhin auf organisches Wachstum
(79 %), Kostensenkung (62 %), strategische Partnerschaften
(49 %) und Fusionen/Übernahmen (42 %). Leicht
gestiegen ist jedoch das Interesse an Partnerschaften mit
Entrepreneuren und Start-ups (von 28 auf 33 %).
ATTRAKTIVSTE MÄRKTE 2018: USA VOR
CHINA UND DEUTSCHLAND
Als führenden Wachstumsmarkt für die nächsten zwölf
Monate wählen CEOs erneut die USA. Sie könnten ihre
Führungsposition gegenüber China dabei noch verstärken
(46 % USA gegenüber 33 % China, zwei Prozentpunkte
mehr Abstand als 2017). Deutschland (20 %) bleibt auf
dem dritten Platz, gefolgt vom Vereinigten Königreich
(15 %). Indien konnte Japan überholen und belegt nun den
fünften Platz der attraktivsten Märkte 2018.
FÜHRUNGSKRÄFTE SORGEN SICH UM
DIE VERFÜGBARKEIT DIGITAL VERSIERTER
TALENTE
Das Vertrauen in kurzfristiges Umsatzwachstum sorgt
auch für einen Stellenausbau: 54©Prozent der CEOs planen
2018 eine Erweiterung des Personals (2017: 52 %). Die
meisten neuen Mitarbeiter werden in den Branchen
Healthcare (71 %), Technologie (70 %), Business-Services
(67 %), Kommunikation (60 %) sowie im Gast- und Freizeitgewerbe
(59 %) gesucht. Über ein Viertel der CEOs ist
jedoch wegen der Verfügbarkeit von digitalem Fachwissen
im eigenen Land sehr besorgt. In Südafrika (49 %), China
(51 %) und Brasilien (59 %) sind die Werte besonders hoch.
18©Prozent der Manager gehen davon aus, dass sie Stellen
streichen werden. Dies betri± t besonders die Branche der
Finanzdienstleistungen: Nahezu ein Viertel (24 %) der
CEOs der Branche Banken und Kapitalmärkte bzw. Versicherungen
plant eine Verringerung seiner Mitarbeiterzahl.
28©Prozent der Arbeitsplätze im Bereich Banken und
Kapitalmärkte werden hierbei hauptsächlich durch Technologie
und Automatisierung verloren gehen.
Sehr besorgt sind CEOs auch um die Verfügbarkeit von
digitalem Fachwissen in ihrer Belegschaft (22 %), in ihrer
Branche (27 %) und innerhalb ihrer Führungsebene
(23 %). Investitionen in moderne Arbeitsumgebungen,
Schulungs- und Entwicklungsprogramme sowie Partnerschaften
mit anderen Anbietern sind führende
Strategien, um die benötigten digital versierten Talente zu
gewinnen bzw. digitale Kompetenzen zu entwickeln. Zwei
Drittel der Manager glauben dabei, sie seien für die Umschulung
der Mitarbeiter verantwortlich, deren Rollen
durch Technologie ersetzt werden. Das gilt insbesondere
in den Branchen Bauwesen (73 %), Technologie (71 %) und
Kommunikation (77 %).
„Regierungen und Unternehmen
auf der ganzen Welt müssen bei der
digitalen Agenda zusammenarbeiten
und an einem Strang ziehen,
um Talenten die richtigen Chancen
zu bieten. Das bedeutet auch Pilotprojekte
für neue Ansätze, um
Schüler, Studenten und Auszubildende
in den Bereichen zu schulen,
57Prozent der Führungskräfte gehen
davon aus, dass sich das globale
wirtschaftliche Wachstum in den
nächsten zwölf Monaten verbessern
wird.