WIRTSCHAFT
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JUNI 2018
(42 % „sehr besorgt“), genauso wie steigende Steuerbelastung
(36 %). Manager in China bereitet besonders die Verfügbarkeit
von wichtigem Fachwissen Kopfzerbrechen
(2017: 52 % „sehr besorgt“, 2018: 64 %). In den USA (63 %)
und im Vereinigten Königreich (39 %) stoßen Cyberbedrohungen
die Überregulierung vom ersten Platz und führen
nun die Liste der Gefahren an.
Ein Jahr nach der Unterzeichnung des Pariser Abkommens,
in dem sich über 190©Länder erstmals auf ein allgemeines,
rechtsverbindliches weltweites Klimaschutzübereinkommen
geeinigt haben, hat sich der Anteil jener CEOs
verdoppelt, die über Wachstumsrisiken durch Klimawandel
und Umweltschäden besorgt sind (von 15 % 2017 auf
31 % 2018). In China ist über die Hälfte der Führungskräfte
(54 %) sehr besorgt wegen des Klimawandels und wegen
Umweltschäden als Gefahren für das Unternehmenswachstum
©– gleichauf mit der Sorge um geopolitische
Unsicherheiten und Protektionismus.
„Die Besorgnis der CEOs wird eher durch größere
gesellschaftliche und geopolitische Verschiebungen
hervorgerufen als durch die Dynamik der eigenen
Märkte“, so Aslan Milla. „Es ist deutlich, dass das
mittel- bis langfristige Vertrauen in das Umsatzwachstum
durch Gefahren gedrosselt wird, mit
denen die Unternehmenswelt allein nicht fertigwerden
kann.“
Was das Vertrauen in Unternehmen angeht, besteht
die größte Herausforderung für CEOs laut eigenen
Angaben darin, schneller Ergebnisse liefern zu müssen
(60 %). Beim folgenden Punkt gibt es jedoch
eine signifi kante Veränderung: So gibt die Mehrheit
der CEOs (59 %) an, dass der Druck, individuelle
Führungskräfte für Fehlverhalten zur Verantwortung
zu ziehen, gestiegen ist. Darüber hinaus meldet über
ein Drittel (38 %) einen gesteigerten Druck durch Mitarbeiter
und Kunden, ö± entlich zu politischen und sozialen
Themen Stellung zu beziehen. Öffentliche Debatten
zu©Vielfalt, Immigration, Inklusion und Lohngleichheit
haben insbesondere in den USA (51 %), in China (41 %)
und im Vereinigten Königreich (38 %) die Erwartungen
der Mitarbeiter gesteigert, dass sich Führungskräfte an
politischen und sozialen Themen beteiligen.
INFO-BOX
Der „21st Global CEO Survey“ auf einen Blick
Klimawandel: Klimawandel und Umweltschäden werden im Asien-Pazifi k-Raum und in Westeuropa unter
den führenden fünf Gefahren für Unternehmen genannt und erreichen in den Branchen Energie und
Versorgung, Bauwesen sowie Transport und Logistik die Top fünf der Gefahren für Wachstumsaussichten.
Globalisierung: Auf die Frage, ob die Globalisierung dabei geholfen habe, „die Lücke zwischen Arm und
Reich zu schließen“, antworteten fast 40Prozent der CEOs mit „Nicht im geringsten“. 30Prozent gaben an,
die Globalisierung habe nicht dabei geholfen, „den Klimawandel oder die Ressourcenknappheit abzuwenden“.
Mehr als ein Viertel der CEOs sagte, die Globalisierung habe nicht dabei geholfen, „die Integrität und
Effektivität globaler Steuersysteme zu verbessern“.
Vertrauen: 71Prozent der CEOs evaluieren das Vertrauen zwischen Mitarbeitern und Führungskräften,
74Prozent das Vertrauen zwischen Unternehmen und Kunden. Besonderer Fokus lag hierbei auf Maßnahmen
für Cybersicherheit, Vielfalt und Inklusion sowie auf der gesteigerten Transparenz hinsichtlich
Unternehmensstrategien und -plänen.
Technologischer Wandel: Obwohl nur 18Prozent der CEOs mit einer Verringerung ihrer Mitarbeiterzahl
rechnen, gehen sie davon aus, dass 80Prozent dieser Stellen in gewissem Maße durch Technologie verloren
gehen. Laut 52Prozent ist Technologie hierbei ein Grund, laut 28Prozent ein Hauptgrund.
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