Ein Multi-Reader-Scan-Tunnel besteht aus Machine-Vision-Sensoren, die ein Produkt von allen Seiten scannen und fotografieren, sortieren und an den richtigen Platz weiterleiten. © Murrelektronik
Mit seinen dezentralen Installationslösungen nach dem Plug-and-Play-Prinzip trifft Murrelektronik den Nerv seiner Kunden.
Wareneingang, Materialfluss, Kommissionierung, Lagerung, Versand – Prozesse, die es in der Intralogistik zu koordinieren gilt. Das passende Machine-Vision-Konzept kann Anlagenbetreibern dabei helfen, Zeit zu sparen und die Fehleranfälligkeit zu senken. Ausgestattet mit dezentraler Installationstechnik erreichen hochautomatisierte Unternehmensbereiche gänzlich neue Effizienzstandards, von denen auch andere Branchen profitieren können.
Die Anzahl der Sensoren und Aktoren in modernen Logistikzentren wächst stetig. Das erfordert einen durchgängigen Datenaustausch zwischen dem Steuerungssystem und den Maschinen und Anlagen. Mit seinen dezentralen Installationslösungen nach dem Plug-and-Play-Prinzip trifft Murrelektronik den Nerv seiner Kunden.
Potenzial dezentraler Lösungen
Die Vorteile liegen auf der Hand: Komponenten, beispielsweise IP67-IO-Module, können mit vorkonfektionierten Steckverbindern (M8 oder M12) direkt an der Maschine oder Anlage im Feld angebracht werden. Auch die gesamte Sensorik und Aktorik wird auf diese Weise an steckbaren IO-Modulen der Schutzklasse IP67 angeschlossen. Einfach und ohne Verdrahtungsfehler. Plug-and-Play eben.
Im Vergleich zur Punkt-zu-Punkt-Verdrahtung reduziert sich dabei die Installationszeit signifikant. Statt viele einzelne Leitungen zum Schaltschrank zu führen, genügen bei Feldbus- oder Ethernet-Systemen zwei Leitungen, jeweils eine für Spannung und Kommunikation. Auch aufwändige Installationsarbeiten am Schaltschrank entfallen damit, etwa Abisolieren, Setzen von Ader-Endhülsen und Anklemmen.
Schutz vor Produktionsstillstand
Durch die schnelle und einfache Installation werden wertvolle Kapazitäten frei. Allein die Planung rund um eine Erneuerung oder Erweiterung der Anlage – vom Einkauf bis zur Inbetriebnahme – ist äußerst aufwändig. Ein dezentrales IO-Konzept, das auf standardisierten Modulen und Steckverbindern basiert, verschafft dabei einen Zeitvorteil. IP67-Module wie zum Beispiel ein Hybrid Switch liefern über Webinterface außerdem auch Diagnosedaten zu Spannung und Stromstärke je Port. LEDs am Modul ermöglichen eine erste optische Fehlerdiagnose. Die Diagnosedaten können dann einfach und gezielt an übergeordnete Cloud-Systeme gesendet werden, damit der Servicetechniker alle wichtigen Informationen jederzeit und an jedem Ort zur Verfügung hat – und im Fehlerfall schnell reagieren kann. Dadurch wird die Maschinenverfügbarkeit erhöht und teure Wartungszeit verkürzt.
Murrelektronik Xelity Hybrid Switch © Murrelektronik
Maximal flexibel
Ein Machine-Vision-System besteht grundsätzlich aus Sensoren und Kameras zur Ausleuchtung und Aufnahme der Objekte sowie einem Industrie-PC zur Verarbeitung der Daten. Per L-kodierten M12-Steckverbindern (16A) können hohe Ströme realisiert werden. Neben den Ethernet-Protokollen Profinet, Ethernet/IP und Ethercat ist bei Feldbusmodulen wie MVK Pro und Impact67 Pro eine feldbusunabhängige Nutzung via OPC UA, MQTT oder JSON REST API möglich.
Applikationen der Machine Vision lassen sich mit speziellen Produkten für das dezentrale Installationskonzept schnell auf geänderte Rahmenbedingungen anpassen. Ein typisches Beispiel ist ein Multi-Reader-Scan-Tunnel. Der besteht aus Machine-Vision-Sensoren, die ein Produkt von allen Seiten scannen und fotografieren, sortieren und an den richtigen Platz weiterleiten. Die Daten werden von einem Industrie-PC verarbeitet und mit den erwarteten Informationen verglichen. Murrelektronik hat für diese Applikation eine IO-Lösung entwickelt, mit der sich die Sensoren per Plug-and-Play anschließen lassen. Das Herz bildet der Hybrid Switch der Xelity Familie. Über diesen lassen sich pro Switch bis zu vier Kameras anschließen. Spannung und Kommunikationsanbindung erhalten diese über zwei M12-Ports. Selbst größere Applikationen mit hohem Energiebedarf sowie Multi-Kamera-Anwendungen sind problemlos möglich.
Schaltschranklose Zukunft
Der folgerichtige Schritt ist, den Schaltschrank ganz außen vor zu lassen und die Automatisierungsfunktionen bedarfsgenau im Feld zu realisieren. Murrelektronik hat mit Vario-X so ein System entwickelt. Es besteht aus einer Plattform plus Hardware-Modul, das Funktionen aus dem Schaltschrank übernimmt und direkt an die Maschine bringt. Im robusten, wasser- und staubdichten Gehäuse sind Spannungsversorgung, Steuerung, Switches, Sicherheitstechnik und IO-Module verbaut. Die Sensorik und Aktorik im Feld wird dadurch noch flexibler.
Letztlich ist aber nicht ein spezifisches Produkt für eine effiziente Installationslösung entscheidend. Sondern die Grundidee, auf der dezentrale Automatisierungskonzepte aufbauen: vereinfachen, modularisieren, ins Feld bringen, Technologien bündeln. Der Kommunikationsstandard IO-Link sorgt zudem für maximale Transparenz beim Vernetzen der Daten – vom Sensor bis in die Cloud. (PR)
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