Mittlerweile ist Poker auch hierzulande in Spielbanken etabliert. © "poker" (CC BY 2.0) by dupo-x-y (www.flickr.com)

Wie alle anderen Wirtschaftszweige müssen auch Casinos und Spielbänke mit der Zeit gehen.

Im deutschsprachigen Raum haben diese Einrichtungen insbesondere bei jungen Menschen in der Zeit nach der Jahrtausendwende etwas an Attraktivität eingebüßt. Deshalb war es für die Casinos nötig, ihr Angebot auch an andere Generationen anzupassen. Ein Beispiel dafür ist das Pokern. Denn etwa zu dieser Zeit wurde das Kartenspiel bei vielen Menschen, aber insbesondere bei der Generation zwischen zwanzig und dreißig Jahren, immer beliebter. Aus diesem Grund reagierten immer mehr Spielbanken und Casinos in Deutschland und Österreich auf den Trend. Sie boten neben den Klassikern wie Roulette und Blackjack auch zunehmend die Möglichkeit an, Poker in ihren Räumlichkeiten zu spielen.

Poker trat den Siegeszug von den USA aus an
Das Pokerspiel basiert auf dem spanischen Kartenspiel Primero, welches sich bereits im 17. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute. Amtlich verbürgt ist, dass im Jahre 1836 in den USA zum ersten Mal ein Kartenspiel mit dem Namen Poker praktiziert wurde. Zwar waren die Regeln noch nicht exakt die gleichen wie heute, dennoch verbreitete sich das Spiel rasch auf dem gesamten amerikanischen Kontinent, nachdem es zu Beginn vor allem in New Orleans gespielt wurde. Dort hatten es französische Einwanderer populär gemacht. In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts kamen dann zum ersten Mal verschiedene Hold’Em-Varianten auf. Doch ihren Siegeszug erlebten diese Varianten, insbesondere das Texas Hold’Em, erst in den 1990er Jahren. Maßgeblich dafür verantwortlich war die Tatsache, dass Hold’Em von amerikanischen Casinos favorisiert wurde.

Casinos im deutschsprachigen Raum zogen nur langsam nach
Nun entwickelte sich ein regelrechter Poker-Boom in den USA, der maßgeblich von besagten Casinos befeuert wurde. Doch während Poker aus amerikanischen Spielstätten schon bald nicht mehr wegzudenken war, fremdelte man in Casinos im deutschsprachigen Raum lange mit dem Kartenspiel. Stattdessen nutzten und nutzen viele Menschen hierzulande die Möglichkeit, im Internet zu pokern. Ein deutsches Online Casino nach dem anderen etablierte sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dabei gibt es online längst nicht mehr nur das weltbekannte Texas Hold’Em. Stattdessen wurde eine ganze Fülle an verschiedenen Varianten entwickelt, darunter unter anderem Deuces Wild Multi-Hand und Joker Poker. Darüber hinaus wurde das Angebot an Online-Poker-Kursen ständig erweitert und immer mehr Menschen trafen sich auch privat, um in geselliger Runde zu pokern.

Mittlerweile ist Poker auch hierzulande in Spielbanken etabliert
Im Laufe der vergangenen 15 Jahre haben viele Spielbanken das populäre Kartenspiel in ihr Angebot aufgenommen. Denn Spielbankbesucher wurden immer älter, während sich jüngere Menschen eher weniger dafür begeistern konnten. Um neue, jüngere Zielgruppen zu erschließen haben sich mittlerweile so gut wie alle Casinos im deutschsprachigen Raum dazu entschieden, auch Poker anzubieten. Die Maßnahmen zeigen bereits erste Erfolge. So steigt die Zahl der Menschen, die hin und wieder ins Casino gehen, seit dem Jahr 2007 wieder. Damals hatten die Spielbanken einen historischen Tiefpunkt zu beklagen. Darüber hinaus lässt sich eindeutig feststellen, dass auch die Zahl der jungen Menschen steigt, die sich für den Casinobesuch interessieren. Großen Anteil daran hat mit Sicherheit der weltweite Poker-Boom. Nicht zuletzt deshalb haben mittlerweile alle zwölf Spielbanken in Österreich Poker in ihr Portfolio aufgenommen.

Auch wenn die Spielstätten im deutschsprachigen Raum erst spät auf den Poker-Zug aufgesprungen sind, haben Sie damit einen Anreiz gesetzt, selbst jüngere Zielgruppen wieder vermehrt anzusprechen. Denn wie für alle Gewerbe gilt auch für Casinos, dass die Erweiterung der Zielgruppe ein gewichtiges Instrument in der Planung für die Zukunft ist. (red./Rita Fiala)