Im Bild v.µl.µn.µr.: Univ.-Prof. Dr. Sebastian Kummer (WU Wien), DI Peter Umundum (Vize-Präs. ZVL, Vorstand
Paketµ&µLogistik, Österreichische Post), KommR Alexander Friesz (Präs. ZVL, Vorstandsmitglied
Lagermax Gruppe), Mag. Wolfram Senger-Weiss (Vize-Präs. ZVL, Vorsitzender d. GL Gebrüder Weiss)
STRASSE BLEIBT MIT ABSTAND GRÖSSTER
GÜTERVERKEHRSTRÄGER
Dadurch wird die Straße auch 2040 und darüber
hinaus der dominierende Güterverkehrsträger
bleiben. Ausgehend von einem Modal Split von
69,3 Prozent Straße und 27,7 Prozent Schiene
im Jahr 2019, also vor den Auswirkungen der
Corona-Pandemie, haben die Studienautoren im
Auftrag des Zentralverbands Spedition & Logistik
(ZVL) drei unterschiedliche Szenarien er rechnet.
Als wahrscheinlichste Entwicklung wurde
daraus ein durchschnittliches Wachstum der
Schiene von jährlich 2,2 Prozent bis 2040 und
infolge ein Straßengüterverkehrswachstum von
49 Prozent oder 26,5 Milliarden Tonnenkilometern
errechnet. Selbst in einem optimistischen
Szenario, das von 40 Prozent Schienenanteil im
Jahr 2040 ausgeht, würde der Transport auf der
Straße noch immer um 21 Prozent zunehmen.
18 TRANSPORT- & LOGISTIK-GUIDE 2021
Sowohl die bisherige Entwicklung des Modal
Split als auch das prognostizierte Wachstum des
Straßengüterverkehrs widersprechen deutlich den
Zielsetzungen der Europäischen Union. Während
die EU einen Schienenanteil von 30 Prozent bis
2030 und 40 Prozent bis 2040 anstrebt, hat sich
dieser in Österreich von über 40 Prozent im Jahr
1980 auf unter 30 Prozent im Jahr 2019 reduziert.
Zugleich bedeutet der zunehmende Güterverkehr
auf der Straße eine gegenläufige Entwicklung
zu den verbindlichen CO2-Zielen der EU.
Sebastian Kummer: „Das genannte optimistische
Szenario würde zusätzliche CO2-Emissionen
im Ausmaß von jährlich 9,6 Millionen Tonnen
bedeuten. Realistisch gesehen müssen wir aber
mit jährlich 20 Millionen Tonnen rechnen. Das
offenbart, wie dringend wir uns um konstruktive
und weitreichende Lösungsansätze auch abseits
der Schiene kümmern müssen.“