KEIN SCHLAG INS WASSER
Mit 5G-Campusnetzen können Häfen ihren Betrieb optimieren, für mehr
Arbeitssicherheit sorgen, nachhaltiger werden und nicht zuletzt Geld
sparen. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie von Ericsson.
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5G-Campusnetze sind vom öffentlichen Mobilfunknetz getrennte, somit „private“
drahtlose Netze nach dem aktuellsten Standard, denen vor allem im industriellen Umfeld
eine große Zukunft vorhergesagt wird. Sie bieten alle Vorteile der modernen Technologie,
wie niedrige Latenzen und hohe Übertragungsraten, sind aber durch die Abtrennung
vom öffentlichen Netz (zumindest in der Theorie) sicherer. Außerdem kann leichter für
die Qualität des Netzes garantiert werden, da es nicht mit einer unvorhersehbaren Anzahl
privater Nutzer geteilt wird.
Im Rahmen der Studie „Connected Ports Report“ untersuchte der Telekominfrastrukturanbieter
Ericsson nun das Potenzial ebensolcher privater 5G-Campusnetze speziell für
Häfen. Die Analyse skizziert Anwendungsfälle, die den Hafenbetrieb optimieren, die
Sicherheit der Mitarbeiter erhöhen, Kosten senken und die Nachhaltigkeit des Hafenbetriebs
steigern sollen.
PANTA RHEI IM WELTHANDEL
Laut Weltbank machte der Handel im Jahr 2019 mehr als 60 Prozent des globalen
Brutto inlandsprodukts (BIP) aus. Nach Angaben der Internationalen Schifffahrtskammer
spielt die Schifffahrt dabei die mit Abstand größte Rolle: Sie ermöglicht rund
90 Prozent des Welthandels. Die Häfen der Welt halten die Waren buchstäblich im
Fluss – wenn nicht durch versehentliche oder absichtliche „Missgeschicke“, wie etwa
jüngst die Blockade des Suezkanals, etwas diese Fluidität stört.
Der Bericht „Connected Ports: A guide to making ports smarter with private cellular
technology“ beschreibt, wie die Herausforderungen durch Maschinenstillstände, überfüllte
Hafengelände beim Be- und Entladen, Arbeitssicherheit und Umweltbelastung
durch den Einsatz privater Mobilfunknetze gelöst werden könnten.
5G-fähige, private Mobilfunknetze bieten Ericsson zufolge eine schnelle, zuverlässige und
sichere Vernetzung, die in intelligenten Häfen benötigt wird. So sollen die großen Daten-
52 TRANSPORT- & LOGISTIK-GUIDE 2021