JETZT DIE WEICHEN
RICHTIG STELLEN
Die Verkehrswirtschaft hat einen Mobilitätsmasterplan 2030 vorgelegt.
Er weist den Weg dafür, wie klimafreundliche Mobilität funktionieren
kann– wenn man es zulässt.
DDie Verkehrswirtschaft steht vor großen Herausforderungen:
Foto: Österr. Wirtschaftsbund
Es geht nicht nur darum, die
Corona-Krise zu überwinden, sondern auch die
gerade im Verkehrsbereich sehr ambitionierten
Klimaziele zu erfüllen. Gleichzeitig muss die
Wettbewerbsfähigkeit des Standorts erhalten
und der Mobilitätsbedarf der Menschen und
Güter sowie die Versorgungssicherheit der Bevölkerung
gewährleistet sein. Um all diesen Anforderungen
gerecht zu werden, ist eine Betrachtung
der Gesamtzusammenhänge nötig. Aus
diesem Grund hat die Bundessparte Transport
und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich
einen Mobilitätsmasterplan 2030 erstellt.
VORAUSSETZUNGEN MÜSSEN STIMMEN
Darin sind sieben Handlungsfelder definiert, in
denen Maßnahmen zu setzen sind. Denn nur
wenn die Grundvoraussetzungen stimmen, sind
die Klimaziele auch erreichbar. Diese Handlungsfelder
sind nachhaltige Energieversorgung
sicherstellen, Infrastruktur ausbauen, Infrastruktur
effizient nutzen, Digitalisierung vorantreiben,
Raumordnung zielgerecht koordinieren,
langfristige Finanzierung sicherstellen und Bildung
zukunftsorientiert gestalten. Wie groß die
Herausforderungen in den einzelnen Handlungsfeldern
6 TRANSPORT- & LOGISTIK-GUIDE 2021
sind, zeigt allein der Bereich Energie: Will
man etwa den gesamten Verkehrs sektor elektrifizieren,
dann bedeutet das einen zusätzlichen
Strombedarf in der Höhe von circa 71.000 Gigawattstunden.
Das entspricht 65 Wasserkraftwerken
in der Größe jenes in der Freudenau
oder 11.000 zusätzlichen Windkraftanlagen.
Ähnlich ist in den anderen Bereichen vieles zu
tun. Damit etwa mehr Transport auf der Schiene
stattfinden kann, wie so oft plakativ gefordert,
müssen Trassen und Terminals innerhalb und
außerhalb Österreichs dringend ausgebaut werden.
Zur effizienten Nutzung der Infrastruktur
gilt es, Fahrverbote österreichweit zu harmonisieren,
um unnötigen Umwegverkehr zu vermeiden.
Zusätzlich müssen alternative Antriebe
verstärkt gefördert werden, und dies sollte völlig
technologieneutral geschehen. Technologieverbote
haben überdies noch nie zum Ziel geführt.
Fest steht: Es braucht ein Zusammenspiel vieler
Maßnahmen, und sie müssen rasch umgesetzt
werden. Denn die Unternehmen brauchen
Planbarkeit, um auch künftig am Standort
Österreich wettbewerbsfähig zu sein.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Alexander Klacska
Ing. Mag. Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte
Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich
Mehr Infos: www.verkehrswirtschaft.at/mobilitaetsmasterplan2030