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2021 TRANSPORT- & LOGISTIK-GUIDE 21
ße und Gewichte sowie andere Übergangstechnologien
wie synthetische Kraftstoffe zugelassen
und aktiv gefördert werden.
Bis 2050 allerdings könnte Wasserstoff zum
wichtigsten Energieträger auf der Langstrecke
werden. Bei großflächiger F&E-Förderung in
den Bereichen Wasserstofferzeugung, Brennstoffzellen
und Fahrzeuge wäre 2050 den Angaben
zufolge auch hier ein Einsparungspotenzial
von 3,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent
möglich. Zur Erreichung dieses Ziels sollten
Pilotprojekte für den Schwerverkehr gestartet
und ein Strategieplan für die Bereitstellung von
Tankstelleninfrastruktur sowie die Distribution
und Erzeugung von grünem Wasserstoff entwickelt
werden. Auch die Förderung der Anschaffung
und des Betriebs wasserstoffbetriebener
Fahrzeuge, eine völlige Mautbefreiung und die
Befreiung von Fahrverboten wären laut dem
ZVL wichtige Bestandteile einer solchen Strategie.
Um die CO2-Emissionen auf null zu reduzieren,
werde es aber auch bis 2050 einen Mix
aus den bereits genannten Technologien und
Maßnahmen benötigen.
VON DEN NACHBARN LERNEN
Zumindest bis die Herstellung von grünem
Wasserstoff in ausreichendem Maße sichergestellt
werden kann, sollte im Langstreckenverkehr
schnellstmöglich die marktreife und von
Ländern wie Deutschland oder Italien massiv
geförderte LNG-Technologie genutzt werden,
fordert der ZVL. Zentralverband-Vizepräsident
Wolfram Senger-Weiss: „Wir dürfen uns nicht
zurücklehnen und warten, bis ausschließlich
sauberer grüner Wasserstoff vorhanden ist. Es
gilt jetzt zu handeln und in den kommenden
Jahren den Boden für diese Technologien aufzubereiten.“
Die jährlichen Einsparungen durch
LNG werden sowohl für 2030 als auch 2050
mit 750.000 Tonnen CO2-Äquivalent beziffert,
bei verstärktem Einsatz von Biogas oder synthetischem
Gas wäre sogar noch mehr möglich.
Senger-Weiss zur aktuellen Herausforderung:
„Wir brauchen jetzt eine nationale Umsetzungsstrategie
für alternative Antriebe und müssen
die Klima-Investitionen der Betriebe sichern.“
INFO-BOX
Zentralverband Spedition¥&¥Logistik
Der Zentralverband Speditionµ&µLogistik ist
die unabhängige und verkehrsmittelneutrale
Interessenvertretung auf nationaler,
europäischer und internationaler Ebene.
Er ist Mitglied der European Association
for Forwarding, Transport, Logistics
and Customs Services (CLECAT), um die
Branchen interessen der heimischen Logistik
in der EU bestmöglich zu positionieren.
Daneben vertritt der Zentralverband auch
die internationale Logistikorganisation International
Federation of Freight Forwarders
Associations (FIATA).
11.000 Unternehmen des österreichischen
Logistikwertschöpfungskerns beschäftigen
unmittelbar 160.000Personen. Spediteure,
Transport-Umschlag-Lager-Logistik-
Anbieter und Logistik-Technologie-Anbieter
scha« en einen direkten Umsatz in Höhe von
33,6Milliarden Euro.
www.spediteure-logistik.at