Fotos: ÖBB/Sabine Hauswirth (1), ÖBB/Michael Fritscher (2)
2021 TRANSPORT- & LOGISTIK-GUIDE 49
WELCHEN EINFLUSS HATTE DAS JAHR 2020
AUF IHRE GESCHÄFTSTÄTIGKEIT, UND WELCHE
LEARNINGS AUS DER KRISE GAB ES?
Zuerst war der erste Lockdown ein Rieseneinschnitt
in unser aller Alltag. Als ÖBB Infrastruktur
haben wir immer den Anspruch, unsere
Terminals – als wichtigen Teil des europäischen
Güterverkehrs – geöffnet, sicher und funktionsfähig
zu halten. Es bedurfte einer raschen
Umstellung zu einem „kontaktlosen“ Arbeiten …
Aktiv mit unseren Kunden in Kontakt zu
bleiben, sie mit ihren Anforderungen und
Anliegen abzuholen, hat sich sehr positiv ausgewirkt.
Das Schlimmste ist, nicht zu kommunizieren.
Bei all den Herausforderungen sind
unsere Teams auf den Terminals immer öfter
„über sich hinausgewachsen“.
WIE SEHEN IHRE ZIELE UND PLÄNE FÜR DIE
NÄCHSTEN JAHRE AUS?
Es ist derzeit zu beobachten, und das sehe ich
sehr positiv, dass den multimodalen Lösungen
in den Transportketten die Zukunft gehört. Wir
steigern daher laufend die Kapazitäten für unsere
Kunden an den Terminals.
Auch in die Bereiche Automatisierung und
Digitalisierung wird massiv investiert, um das
Produkt „Bahn“ im Güterverkehr wettbewerbsfähiger
zu machen. Zusätzliche Terminallogistikleistungen
wie Stuffing, M&R etc. zur Unterstützung
unserer Kunden werden bereits laufend
ausgeweitet.
DIE UMLAGERUNG VON TRANSPORTEN VON
LKW AUF SCHIENE IST EIN WICHTIGER BAUSTEIN
DER KLIMAPOLITIK. HIER SPIELT DER
GESCHÄFTSBEREICH TERMINAL SERVICE
AUSTRIA EINE SCHLÜSSELROLLE. WELCHE
MASSNAHMEN SETZEN SIE KONKRET?
Ziel ist es, dem Schienengüterverkehr jenen
Stellenwert zu geben, den er in einer Zeit des
Klimawandels benötigt. Wir bieten jene Infrastruktur
und jene Terminallogistikservices, z. B.
M&R, Stuffing etc., die das Gesamtprodukt
„Bahn“ für unsere Kunden attraktiver machen.
Wir arbeiten auch gerade mit der ASFINAG an
einem Informationssystem für unsere Kunden,
das die Verknüpfung von Straßen- und Schienendaten
zum Ziel hat: Der Truck vom Platz X
soll dann losfahren, wenn wir ihm die schnellste
„Durchlaufzeit“ – sowohl straßenseitig als auch
Terminallogistik-seitig – bieten können. Unsere
Aufgabe sehen wir darin, gemeinsam mit anderen
Marktteilnehmern die Basis für einen leistungsfähigen
Schienengüterverkehr in Österreich
zu legen.
2