Für Investments verspricht der Abfallwirtschaftsmarkt Sicherheit, denn der Bedarf an Müllentsorgung
bleibt auch in Krisenzeiten bestehen.
2021 UMWELTTECHNIK & ENERGIE-GUIDE 21
Hinzu kommt, dass nicht nur das steigende
Bewusstsein der Bevölkerung hinsichtlich nachhaltiger
und umweltbewusster Lebensweisen,
sondern auch die Globalisierung die Entwicklung
der Abfallindustrie fördert.
„Durch die Zunahme des internationalen Handels
in den letzten Jahrzehnten hat sich die
Armut in den Entwicklungsländern verringert,
wodurch sich gleichzeitig der Lebensstandard
und die Kaufkraft erhöht haben“, weiß Wolfsbein.
Außerdem wurden damals die meisten
Produkte noch in der Nähe des Verbrauchsorts
hergestellt, und das Recycling erfolgte in der
Nähe des Produktionsorts. Heute wird eine
große Anzahl an Massenkonsumgütern auf der
ganzen Welt verteilt.
Während es in vielen Branchen aufgrund ihrer
Schnelllebigkeit kaum möglich ist, Prognosen
abzugeben, könne man sich Wolfsbein zufolge
auf die Zukunft der Abfallindustrie verlassen:
„Viele Geschäftsmodelle sind durch den technologischen
Wandel bedroht. Was vor wenigen
Jahren noch interessant war, ist heute oftmals
bereits Schnee von gestern.“ Abfall wird allerdings
auch in Zukunft noch entstehen. Deswegen
ist das dem Experten zufolge auch ein
interessantes Parkett für Investoren. „Der Vorteil
eines Investments in den Abfallwirtschaftsmarkt
ist die Sicherheit. Denn als beispielsweise
während der Corona-Krise viele Unternehmen
starke Verluste hinnehmen mussten, blieb der
Bedarf nach Müllentsorgung bestehen“, verdeutlicht
das Wolfsbein.
DIGITALISIERUNG UND RECYCLING
Das heißt aber nicht, dass der technologische
Wandel nicht auch schon längst im Recycling-
und Abfallwirtschaftsmarkt angekommen wäre.
Gerade aus Österreich gibt es zahlreiche positive
Beispiele auf diesem Gebiet, die zeigen, wie sich
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Fotos: Saubermacher/pixelmaker.at (1), F Hans Braxmeier/Pixabay (2), Freedom Finance (3)