schlummert und mit modernen Technologien
gehoben werden kann. „Informationen werden
genau erfasst und analysiert. Dank der Transparenz
kann man die Entsorgung punktgenau
steuern und folglich höhere Qualität, weniger
Lärm und einen geringeren CO 2-Ausstoß bei
mehr Effizienz erzielen“, informiert Hans Roth,
Gründer der federführend in die Projekte involvierten
Saubermacher AG. Die F&E-Spezialisten
des Umweltpioniers haben in Kooperation
mit der Firma Stummer, der TU Graz, dem
Know-Center, Joanneum Research und dem
österreichischen Start-up SLOC neue Tools
entwickelt und seit dem Vorjahr in beiden
Regio nen getestet.
Eines dieser Projekte setzt, wie auch die bereits
erwähnte RecycleMich-App, bei der Bewusstseinsbildung
an. „Liebe/r Bürger/in! In Ihrem
Restmüll befanden sich noch erhebliche Fehlwürfe.
Der Hauptstörstoff war Leichtverpackung.
Bitte achten Sie auf die richtige Mülltrennung.
Das schützt die Umwelt und das
Klima! Herzlich, Ihr Abfallwirtschaftsverband“
Mit solchen bzw. ähnlichen persönlichen Rückmeldungen
direkt auf das Smartphone von
116 Testhaushalten in drei Gemeinden im
Bezirk Tulln wurden die Mülltrennung und die
Recyclingquote durch die Anwendung von
künstlicher Intelligenz verbessert. Ein Wertstoffscanner
im Sammelfahrzeug erkennt mit
unterschiedlichen Sensoren bzw. Kameras und
einem neuronalen Netzwerk, ob im Restmüll
„Fehlwürfe“ sind. Denn Wertstoffe wie z. B.
Altpapier, Plastikverpackungen oder Biomüll
sind wichtige Sekundärrohstoffe. Doch einmal
24 UMWELTTECHNIK & ENERGIE-GUIDE 2021
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Ein Wertstoffscanner im Sammelfahrzeug
erkennt „Fehlwürfe“ im Restmüll.
in der schwarzen Tonne entsorgt, sind sie für das
Recycling und folglich für die Senkung klimaschädlicher
Gase für immer verloren. Würde
man die gesamten Fehlwürfe im Restmüll österreichweit
reduzieren, so könnte man rund
350.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Entwickelt
wurde dieser Wertstoffscanner gemeinsam
vom Fahrzeugbauer Stummer, Joanneum
Research, TU Graz und Saubermacher. Das
persönliche Feedback ist wesentlich, da klimarelevantes
Verhalten unmittelbar bewusst
gemacht und durch positives Feedback belohnt
wird. Aufgrund von Corona wurde in diesem
Pilotprojekt nur eingeschränkt kommuniziert.
Die Ergebnisse zeigen aber, dass allein schon das
Wissen über das Monitoring – ähnlich wie bei
einem leeren Radarkasten
am Straßenrand – zu einer
Verhaltensänderung führt.
ANDI SIEHT ALLES
Im zweiten Projekt wurden
rund 600 Hightech-
Sensoren, die auf den
„Das Projekt zur intelligenten Glassammlung
ist ein gutes Beispiel dafür, wie Digitalisierung
zur E zienzsteigerung und somit auch zur
Vereinfachung von Prozessen beitragen kann.“
Andreas Bierwirth, CEO von Magenta Telekom
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