Fotos: Fotostudio Interfoto (1), Couleur/Pixabay (2)
Holz hat als Werkstoff ein gutes Image. Wenn bei steigendem Bedarf aber auch mehr importiert wird,
hat das negative Auswirkungen auf seine Ökobilanz. Da sind Alternativen gefragt.
2021 UMWELTTECHNIK & ENERGIE-GUIDE 71
Aktuell setzt die heimische Politik auf die Förderung
von Holzbau: Der 2020 von der österreichischen
Bundesregierung beschlossene
Waldfonds hat ein Volumen von insgesamt
350 Millionen Euro. Vertreter anderer Massivbauweisen,
etwa Ziegel oder Beton, befürchten
dadurch eine Wettbewerbsverzerrung. „Die
österreichische Holzindustrie hat allein im Jahr
2018 einen Importanteil von 63 Prozent der für
den Bau relevanten Holzwerkstoffe verzeichnet
– mit den entsprechend negativen Auswirkungen
auf die Ökobilanz dieses Baustoffs. Es
muss in der österreichischen Wohnbauförderungspolitik
ein Paradigmenwechsel erfolgen,
sodass ökologische Aspekte von allen Baustoffen
– nicht nur von Holz – ausreichend berücksichtigt
werden“, so Mühl.
SALZBURG FÖRDERT HOLZBETON
Das Bundesland Salzburg zeigt mittlerweile, wie
auch andere nachhaltige Baustoffe entsprechend
gefördert werden können. Anfang Juli hat der
Salzburger Landtag das Wohnbauförderungsgesetz
novelliert. Darin wurde die Förderung
von Holzbeton (in der Novelle „Holzbetonstein“)
verdoppelt. Insbesondere in Salzburg
und im benachbarten Kärnten ist das Bauen mit
diesem Baustoff seit Jahrzehnten verbreitet: Bis
zu 60 Prozent beträgt dort der Marktanteil von
Holzbeton im geförderten Wohnbau.
Nun hat sich die Salzburger Wohnbaupolitik
dazu entschlossen, diesem regional hergestellten
und zu 100 Prozent recycelbaren Baustoff
zusätzlichen Anschub zu verleihen. Konkret
wird der Einsatz von Holzbeton künftig mit
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