KLOPF AUF HOLZBETON
Während der heimische Wohnbau boomt und gleichzeitig mit der
Rohstoffknappheit kämpft, müssen Politik und Bauindustrie neue Wege
finden, um vor allem nachhaltige, regional hergestellte und recycelbare
Baustoffe zu fördern.
Ö
Ökologische Baustoffe sparen Energie ein, sie lassen sich gut wiederverwerten, und ihre
Produktion, ihr Transport sowie ihre Montage verursachen so wenig CO2 wie möglich.
Die Realität sieht allerdings noch anders aus: Momentan ist der Bau- und Gebäudesektor
für mehr als ein Drittel aller CO2-Emissionen weltweit verantwortlich. Gleichzeitig steigt
der globale Bedarf an leistbarem Wohnen sowie wichtigen Infrastrukturprojekten. Das
ambitionierte Vorhaben der Europäischen Kommission, CO2-neutrales Bauen bis 2050
zu erreichen, wird auch die österreichische Bauindustrie in den nächsten Jahrzehnten
beschäftigen.
Die aktuelle Situation drängt zum schnellen Handeln: Die Corona-Krise hat den Materialmangel
auf dem weltweiten Rohstoffmarkt nämlich wesentlich verschärft. Laut dem
aktuellen Konjunkturbarometer des Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke
(VÖB) gab jedes zweite befragte Unternehmen eine spürbare Beeinträchtigung bei
aktuellen Aufträgen an, die durch die Knappheit der Rohstoffe und die damit verbundenen
Preissteigerungen entsteht. Fast jeder Betrieb (97 Prozent) rechnet mit weiteren
Teuerungen entlang der gesamten Lieferkette, knapp 70 Prozent gehen gleichzeitig von
einer Verlangsamung der Produktionszeiten infolge des Rohstoffmangels aus.
WARNUNG VOR WETTBEWERBSVERZERRUNG
70 UMWELTTECHNIK & ENERGIE-GUIDE 2021
„Der Bedarf an regional hergestellten
Baumaterialien wird definitiv zunehmen.
Sie sind verlässlich verfügbar
und haben stabile Preise. Ihre Produktion
und ihr Transport sind nicht
von einer derzeit volatilen Weltwirtschaftslage
abhängig“, sagt Thomas
Mühl, Geschäftsführer des VÖB.
„Der Bedarf an regional hergestellten
Baumaterialien wird defi nitiv zunehmen.
Sie sind verlässlich verfügbar und
haben stabile Preise.“
Thomas Mühl, Geschäftsführer des VÖB
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