2018 STUDIEN- & BILDUNGSGUIDE 25
„Allerdings setzt die Situation auf dem Arbeitsmarkt
dem Wachstum Grenzen. Regional herrscht
in Österreich teilweise Vollbeschäftigung, gut
ausgebildete Fachkräfte können sich ihren Arbeitgeber
längst aussuchen. Gerade kleinere Unternehmen,
die mit bekannteren, börsennotierten
Unternehmen um Arbeitskräfte konkurrieren,
können dadurch Stellen oft nur mühsam oder gar
nicht besetzen.“
Probleme in allen Bundesländern–
starkes Ost-West-Gefälle
Probleme bei der Fachkräftesuche haben Unternehmen
in ganz Österreich – unabhängig vom
Bundesland. Allerdings zeigt sich ein starkes Ost-
West-Gefälle: Während die Situation in den östlichen
Bundesländern noch vergleichsweise gut ist,
kämpft der Westen Österreichs mit den größten
Problemen. Am kritischsten ist der Fachkräftemangel
momentan bei Unternehmen in Salzburg
(39 % haben „große“, 49 % „eher große“ Probleme),
Tirol (37 % bzw. 46%) und Vorarlberg (32 %
bzw. 56 %). Am besten ist die Situation noch in
Wien – allerdings klagen im bevölkerungsreichsten
Bundesland immer noch 20 Prozent über
„große“ und weitere 56 Prozent über „eher große“
Schwierigkeiten bei der Fachkräfterekrutierung.
Zahlreiche Firmen müssen deswegen Stellen
unbesetzt lassen. Das betrifft insbesondere die
Produktion: Mehr als die Hälfte der Unternehmen
(56 %) lässt besonders in diesem Bereich
Positionen unbesetzt. Im Marketing oder Vertrieb
müssen immerhin noch 28 Prozent der Unternehmen
Stellen offen lassen, und die Leitung des
technischen Bereichs bleibt bei jedem fünften
Betrieb (21 %) unbesetzt.
Fotos: BMDW Marek Knopp, dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss
Mehr als die Hälfte der österreichischen Unternehmen
verliert Umsätze aufgrund des Fachkräftemangels.