33
EINZELHANDEL
JUNI 2017
ZWEI ÖSTERREICHISCHE UNTERNEHMEN
UNTER DEN TOP 250
Aus Österreich ist die Spar Holding mit Platz95 unter den
besten 100 vertreten. Im Finanzjahr2015 erzielte Spar einen
Umsatz von etwa zehn Milliarden US-Dollar. Die
XXXLutz Group schafft es als zweites österreichisches
Unter nehmen mit Platz204 in das Ranking und erwirtschaftete
einem Umsatz von 4,3Milliarden US-Dollar. „Es
ist beachtlich, dass sich zwei österreichische Unternehmen
in der hart umkämpften internationalen Branche
behaupten können. Vor allem die Top-100-Platzierung von
Spar zeigt den hohen Stellenwert des Einzelhandels in
Österreichs Wirtschaft“, betont Orsolya Hegedüs.
E-COMMERCE GEWINNT IMMER MEHR AN
BEDEUTUNG
Der Onlinehandel ist ein großer Wachstumstreiber und
verändert die Geschäftsmodelle nachhaltig. Viele große
Einzelhandelsunternehmen setzen bereits auf Online:
80Prozent der 50größten Onlinehändler sind auch in
den Top250 vertreten. Angeführt wird die Liste von Amazon,
JD.com und Apple. Aus Deutschland sind Otto
(Platz6), Zalando (15) und Metro (30) unter den erfolgreichsten
E-Retailern vertreten.
SECHS DIGITALE TRENDS, AUF DIE SICH
DER EINZELHANDEL 2017 EINSTELLEN MUSS
Die Software AG lieferte Anfang des Jahres sechs wesentliche
Trendprognosen für den Einzelhandel im Jahr2017.
Dabei stützte sie sich auf die Trendprognosen des Unternehmens
aus dem Jahr2016, die sich als bemerkenswert
genau erwiesen haben. Einzelhändler werden sich auch
2017 wieder am Vertriebs- und Erfüllungsmodell von
Amazon messen, neue Kanäle aufbauen, ihre Ladengeschäfte
zu einem Einkaufserlebnis machen und Technologien
einsetzen, mit denen sie ihre Bestandsführung
weiterentwickeln und auf die Wünsche ihrer Kunden eingehen
können.
1. NEUE WEGE DURCH „AMAZONISIERUNG“
Die zunehmende „Amazonisierung“ des Einzelhandels
zwingt sowohl Markteinsteiger als auch bestehende Einzelhändler,
neue Wege zu beschreiten, um ihre Produkte
bedarfsgerecht an kaufwillige und oftmals ungeduldige
Verbraucher zu verkaufen und zu liefern.
2. CHANNEL-HOPPING WIRD BELIEBTER
Einzelhändler stellen sich schnell auf veränderte Gegebenheiten
ein und nutzen neue Kanäle für den engeren
Kontakt mit Kunden. Dabei setzen sie unter anderem auf
Conversational Commerce– die Kommunikation z. B.
über Amazon Echo oder Bots in Facebook Messenger soll
letztlich zum Kauf führen.
3. ECHTZEITTRANSPARENZ DES LAGERS
Der Echtzeitbestand wird Realität, da immer mehr Einzelhändler
erkennen, dass ein Komplettaustausch der zentralen
Systeme für Warenwirtschaft, Lagerhaltung und
Ladengeschäft nicht die beste oder schnellste Lösung ist.
Erfolgreiche Händler suchen nach anderen Lösungen und
kombinieren z. B. In-Memory-Caching mit High-Speed-
Messaging, um für alle Standorte, Kanäle, Ladengeschäfte
und Warenlieferungen die Lagerbestände in Echtzeit
darzustellen.
4. LADENGESCHÄFTE WERDEN ZUM
EINKAUFSERLEBNIS
Beim Betreten eines Ladengeschäfts erwarten die Kunden
technische Spielereien. Daher werden die Einzelhändler
sie mit ungewöhnlichen Dingen beim Einkaufen überraschen:
Roboter als Wegweiser, Selbstbedienungskioske
für Bestellungen und Zauberspiegel für die Anprobe von
Kleidung.
5. KÜCHEN DER ZUKUNFT
Das Internet der Dinge hält Einzug in die Küche. Mit
Geräten wie Amazon Echo und Hiku können die Verbraucher
weitere Produkte zu ihren Einkaufslisten hinzufügen.
Conversational Commerce wird als Vorstufe der
künstlichen Intelligenz in den nächsten Jahren schließlich
in Cognitive Commerce münden und so zu einer noch
stärkeren Kundeneinbindung führen.
6. WISSEN, WAS DER KUNDE WILL
Durch die vorausschauende Analyse von Kundeneindrücken
können Einzelhändler den Erwartungen ihrer
Kunden immer früher im Verkaufsprozess gerecht werden.
Damit binden sie die Kunden emotional an ihre Marken
und antizipieren mit ihrem Angebot die Wünsche
ihrer Kunden. Werner Rieche, Geschäftsführer der Software
AG Deutschland, fasst die Entwicklung folgendermaßen
zusammen: „Wenn Einzelhändler Lagerbestände
in Echtzeit sichtbar machen, durch Einkaufserlebnisse in
ihren Ladengeschäften neue Kunden gewinnen und bereits
zu Beginn des Verkaufsprozesses vorhersagen können,
was ihre Kunden wollen, wird es ihnen deutlich
leichter fallen, den ‚magischen Kaufmoment‘ zu nutzen.
Dazu muss es möglich sein, die Verkaufsaktivitäten über
verschiedene Systeme zu koordinieren, damit sich das
Kundenversprechen erfüllen lässt.“