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NACHHALTIGKEIT
JUNI 2017
und Erdölprodukten in den vergangenen zehn Jahren mit
Ausnahme des Jahres2011 im Außenhandel ausgeglichen
bilanziert hätte. Teilweise würden sogar Überschüsse in
Milliardenhöhe erzielt werden.“ Erdgas werde Traupmann
zufolge als Brückentechnologie noch länger Bedeutung
haben, zumal auch dessen CO2-Bilanz deutlich besser
ausfalle.
Dennoch gelte es, fossile Energieträger langfristig durch
heimische erneuerbare Energie zu ersetzen, wobei dem
Einsatz neuer Technologien und EÁ zienzsteigerungen
Schlüsselrollen zukommen würden.
ÖSTERREICHISCHE INDUSTRIE ALS
PROFITEUR DER ENERGIEWENDE
„Der Ausbau erneuerbarer Energie und Investitionen in
EnergieeÁ zienz steigern den Selbstversorgungsgrad. Damit
fl ießt weniger Geld ins Ausland, und gleichzeitig würde
Wertschöpfung im Inland generiert werden“, betont
Traupmann. „Die heimische Industrie kann direkter Nutznießer
der Energiewende sein. Die Transformation des österreichischen
Energiesystems birgt zahlreichen Chancen
für die Wirtschaft, da österreichische Unternehmen mit
ihrem Know-how in energierelevanten Technologiebereichen
weltweit reüssieren könnten– Technologie made
in Austria kann zum Exportschlager werden“, so Traupmann
weiter. Dementsprechend seien positive Beschäftigungseffekte
zu erwarten. Aber auch die Versorgungssicherheit
werde durch die Unabhängigkeit von fossilen
Importen gestärkt, da die Herkunftsregionen sehr häufi g
politisch instabil sind. Darüber hinaus sei eine möglichst
fossilfreie Energiezukunft auch im Sinne des Pariser
Klima schutzabkommens, das Österreich ratifi ziert hat.
ZWEI PROZENT DES BIP FÜR
ENERGIEIMPORTE
„Fossile Energie belastet Umwelt und Wirtschaft gleichermaßen.
Vom Kleinkind bis zum Pensionisten zahlte im
Jahr2016 jede Österreicherin und jeder Österreicher im
Schnitt 770 Euro für den Import von Energie“, so
Traupmann. 2016 wurden somit rund zwei Prozent des
BIP für Energieimporte (netto) aufgewendet, im Jahr2012
waren es sogar doppelt so viel. Dabei war die Situation im
Jahr2016 mit Kosten von sieben Milliarden Euro für den
Import von Brennstoffen und Energie bei einem
Der Import von fossilen
Energieressourcen
verursacht einen
Kaufkraftab uss von
sieben Milliarden Euro.