Acht von zehn Studierenden in Österreich sind mit ihrer Hochschule im Großen
und Ganzen zufrieden. Allerdings tun Hochschulen noch zu wenig dafür, ihre
Studierenden auf das Arbeitsleben vorzubereiten.
Der Career-Service, der Praxisbezug des Studiums
sowie die Kooperation der Hochschulen
mit der Wirtschaft erhalten laut dem
trendence Graduate Barometer von den Studierenden
schlechte Noten. Konkret bedeutet das:
Nur die Hälfte der Studierenden ist mit der Beratung
durch den Career-Service zufrieden. Das
Angebot an ausgeschriebenen Stellen für Praktika
oder Einstiegsjobs sowie die Zusammenarbeit mit
Unternehmen bei Forschungsprojekten schneiden
im Urteil der Studentenschaft ebenso schlecht ab.
Mit dem Angebot an Job- und Karrieremessen auf
dem Campus sind nur drei von fünf Studierenden
zufrieden.
„Genau diese Dinge sind es aber, die Studierende
am besten aufs Arbeitsleben vorbereiten. Sie
erwerben wertvolle Fähigkeiten, bekommen Einblicke
ins Arbeitsleben und knüpfen Kontakte für
den Einstieg. Von insgesamt 28 Kriterien, anhand
derer die Studierenden ihre Hochschule bewerten,
schneiden diese Faktoren am schlechtesten ab“, so
32 STUDIEN- & BILDUNGSGUIDE 2017
Bernhard Vierhaus, Country Manager Österreich
bei trendence.
Fachliche Kompetenz an Hochschulen ist top
Zum Vergleich: Am zufriedensten sind die Studierenden
mit der fachlichen Kompetenz ihrer
Dozenten. 88 Prozent der Studierenden beurteilen
diese positiv, gefolgt vom WLAN mit 82 Prozent
und der Verkehrsinfrastruktur auf dem Campus
mit 76 Prozent. Die Studierenden beurteilen
darüber hinaus das Angebot der Bibliotheken, die
Internationalität des Studiums, den Service an der
Hochschule und die studentischen Aktivitäten.
Unternehmen sind auf dem Campus gefragt
„Hochschulen tun noch zu wenig, um ihre Studierenden
beim Jobeinstieg zu unterstützen“, so
Vierhaus. „Die Mitarbeiter der Career-Center
haben meist wenig oder gar keine Erfahrung mit
praktischer Personalarbeit in Unternehmen und
können Studierenden oft nur theoretisches Wissen
vermitteln. Wenn
mehr Unternehmen
aktives Hochschulmarketing
betreiben, ist das
eine Win-win-Situation
für alle Seiten: Die
Arbeitgeber sind auf
dem Campus nah an
ihrer Zielgruppe und
können die potenziellen
Mangelnde Vorbereitung
Schlechte Noten für heimische Career-Services
FEHLENDER PRAXISBEZUG
„Die Mitarbeiter der Career-Center haben meist
wenig oder gar keine Erfahrung mit praktischer
Personalarbeit in Unternehmen und können Studierenden
oft nur theoretisches Wissen vermitteln.“
Bernhard Vierhaus,
Country Manager Österreich bei trendence