2017 STUDIEN- & BILDUNGSGUIDE 71
„Das kann nur gelingen, wenn man sich eng mit
dem Nutzer abspricht“, weiß Feischl. Aus seiner
Sicht war das komplexe Anforderungsprofil eine
der besonderen Herausforderungen – wie etwa
die hohe Schalldämmung zwischen den Räumen.
Geiger, die den nebenan probenden Schlagzeuger
ständig hören? Ein Albtraum.
Wie genau die Räume im fertigen Gebäude dann
genutzt werden und welche Infrastruktur sie deswegen
benötigen, gilt es schon am Anfang der
Planungsphase abzuschätzen. „Zum Errichtungszeitpunkt
weiß man aber noch nicht genau, wie
der tägliche Betrieb im Haus tatsächlich ablaufen
wird, wo sich wie viele Leute aufhalten, und wie
sich das auf die Räume auswirkt“, sagt Beißer.
Umso dynamischer ein Gebäude genutzt wird,
desto komplizierter läuft das ab.
Was würde man im Nachhinein anders machen?
Man würde wohl ein wenig Zeit sparen, manches
etwas vehementer verlangen, im Wesentlichen
bliebe aber alles ähnlich, meint Göll. „Der Tenor
der Lehrenden und Studierenden ist sehr positiv“,
stimmt ihm Oberbramberger zu, „wir arbeiten
enorm gern hier.“ Von Anfang an sei man mit
einem großen Mitspracherecht eingebunden
gewesen, es gab eine Bedarfserhebung, man holte
Erfahrungswerte von ähnlichen Universitäten
ein. Auch wenn es sicher noch etwas dauern wird,
bis man das Haus und seine Eigenarten perfekt
kontrollieren kann, genießen doch alle Anwesenden
den innovativen Komfort, der bis vor Kurzem
noch Zukunftsmusik war. In der Bruckner-
Universität kann man diesen Klängen bereits jetzt
lauschen.