sagt Christian Pillwein von Beckhoff. Beckhoff
realisiert offene Automatisierungssysteme auf der
Grundlage PC-basierter Steuerungstechnik und
gilt als eines der am schnellsten wachsenden
Technologieunternehmen.
Die richtige Kommunikation ist aber nicht die
einzige Herausforderung für alle am Projekt
Beteiligten: Der Spatenstich für die Universität
erfolgte im Jahr 2011, mit der Planung wurde
drei Jahre davor begonnen. Bis zur Eröffnung
2015 kam also eine komplett neue IT-Generation
auf den Markt. Um zu verhindern, dass die Technik
bei der Eröffnung nicht schon wieder von
gestern ist, gilt es für die Verantwortlichen, laufende
Entwicklungen zu beobachten und Prognosen
zu treffen. Immer wieder kommt es vor,
dass Immobilien entstehen, die nach einigen
Jahren bereits wieder nachgerüstet werden müssen,
weil die Gebäude dann schlichtweg nicht
mehr zu betreiben sind. Ein Beispiel dafür ist
etwa die Lüftung. „Hier muss man gleich mehrere
Schritte vorwärts denken“, sagt Roland Feischl,
der mit seinem technischen Büro für Haustechnik
als Planer fungierte. „Es gilt, schon zu Planungsbeginn
nicht nur den aktuellen Stand der
Wissenschaft nachzuforschen, sondern sich auch
über die aktuelle und zukünftige Gesetzgebung
zu informieren“, so Feischl.
Bei Beckhoff hat man damit Erfahrung: Das
Unternehmen kommt aus dem Bereich der
Industrieautomation. „Wir wissen, wie Gebäude
auch nach vielen Jahren noch funktional bleiben.
Wichtig ist außerdem, Komponenten zu verwenden,
die mit anderen Systemen kompatibel sind“,
erklärt Pillwein. Das ganze Haus ist modular
aufgebaut, es wird zwar zentral gesteuert, das
70 STUDIEN- & BILDUNGSGUIDE 2017
Mit ihrer vertikalen
Lamellenverkleidung
und der ungewöhnlichen
Form fällt die
neue Bruckner-
Universität auf–
besonders im
Vergleich zu den
anderen Neubauten
in Linz.
System funktioniert aber dezentral. „Ein Haus
wie dieses hier entwickelt sich ständig weiter und
lebt“, sagt Feischl. Gibt es in zehn Jahren gänzlich
neue, für die Bruckner-Uni interessante
Innovatio nen auf dem Markt, lassen sich diese
durch den modularen Aufbau integrieren.
Die beste Technik ist unsichtbar
Beim Gang durch den organisch geformten Baukörper
ahnt man kaum, wie viel Technik sich im
Gebäude befindet. Das ist auch Absicht. Denn:
„Die Haustechnik, die man nicht sieht, ist die
beste Haustechnik“, sagt Feischl. Auf Grundlage
des Architekturwettbewerbs galt es für ihn, die
Aufgabenstellung so zu übernehmen, dass die
ursprüngliche Vision des Architekten im Einklang
mit den technischen Anforderungen bleibt.