Willkommen in der Zukunft
Facility-Management in Zeiten großer Veränderungen
Das Geschäft mit Dienstleistungen rund ums Gebäude der Zukunft ist überproportional
von der Digitalisierung betroffen. Hunderttausende Jobs werden
sich dem digitalen Wandel und anderen neuen Gegebenheiten anpassen müssen.
Moderne Gebäude brauchen viel Betreuung.
Damit Österreichs Immobilien
funktionieren und betriebsbereit sind, arbeiten
rund 250.000 Menschen tagein/tagaus daran, dass
alles funktioniert und sauber ist. Die Arbeiten
beginnen bei der Reinigung von Böden, Fenstern
und Einrichtungen und reichen bis zur Wartung
von Systemen, z. B. Beleuchtung, Heizung und
Raumklima oder IT, Sicherheitsanlagen sowie
komplizierten Zugangssystemen zu Gebäuden
und Räumen.
Damit dies alles funktioniert, werden diese Leistungen
von der Immobilienwirtschaft – z. B.
Immobilienverwaltungen – gemanagt. Durch den
Zuwachs an Gebäuden und die immer aufwendigeren
Einrichtungen steigt die Wirtschaftsleistung
der ganzen Branche in ganz Europa schneller als
die Gesamtwirtschaft. Mehr als zwölf Milliarden
Euro erwirtschaftet die Facility-Service-Branche
(FS-Branche) in Österreich jedes Jahr.
14 FACILITY-MANAGEMENT-GUIDE 2018
Vorboten der Digitalisierung
Im Bereich der FS hat die Digitalisierung schon
lange Einzug gehalten. Kameras spielen dabei sehr
oft eine Rolle. Sicherheitspersonal wird automatisch
bei unüblichen Bewegungen oder Stillstand
eines Gegenstands (z. B. einem abgestellten Trolley)
alarmiert. Die laufende Überwachung in und
um Gebäude wird automatisiert, sodass Personal
vor Ort eingespart werden kann. Die regelmäßige
Reinigung von WC-Anlagen in bestimmten Zeitintervallen
kann entfallen, wenn diese nicht
benutzt werden. Nach einer vorgegebenen Anzahl
von Nutzern wird das Personal automatisch gerufen.
Das optimiert die Auslastung des Reinigungspersonals
und reduziert die Kosten massiv.
Chancen versus Herausforderungen
Neue Technologien unterstützen die Unternehmen
und deren Mitarbeiter. Untersuchungen aus
den USA zeigen, dass fast 50 Prozent der Jobs
innerhalb der nächsten zehn bis 20 Jahre automa-
BILDUNG BLEIBT TRUMPF
„Die Jobs der Zukunft werden ganz anders aussehen als heute. Wie
auch eine WIFO-Studie besagt, ist ständige Weiterbildung absolut
essenziell. Nur so ist es als Individuum, als Unternehmen und auch als
Staat möglich, aus der Digitalisierung einen Erfolgsfaktor zu machen.“
Dr. Alexander Redlein, Professor für Immobilien und
Facility-Management an der TU Wien