Aufpoliert!
Bestandsgebäude sanieren–
Chancen nutzen
Wer seine Immobilie wohl überlegt
saniert, verbessert weit mehr als nur das
Aussehen. Sanierungen helfen, Energie
zu sparen, erhöhen den Nutzerkomfort
und machen den zur Verfügung
stehenden Raum besser nutzbar.
ährend in der breiten Öffentlichkeit
vor allem prunkvolle Neubauten wie
die Elbphilharmonie in Hamburg
Bewunderung finden, wissen Fachleute: Eigentlich
ist die Sanierung die Königsdisziplin im Baugewerbe.
Einerseits muss sich die neue Technik den
vorhandenen Gegebenheiten beugen, andererseits
gelten für Sanierungen dieselben Qualitätsansprüche
in Sachen Nutzerkomfort und Nachhaltigkeit
wie für einen Neubau. Gibt es Restriktionen, dienen
diese in vielen Fällen dem Erhalt wertvoller
Bausubstanz – sei sie denkmalgeschützt oder
nicht –, oder sie bestehen aus bauordnungsrechtlichen
Gründen. Auswirkungen hat das etwa darauf,
welche Farbe die Fassaden haben müssen, welche
Fensterformen einzubauen sind oder welche Dachsteine
erlaubt sind. Aber auch für die Gebäudetechnik
ergeben sich Einschränkungen: Eine
Unterputz installation ist beispielsweise nicht gestattet,
wenn das Mauerwerk aus Sandstein ist, Vorgaben
zum Brandschutz verhindern, dass Leitungen
in Fluren verlegt werden. In solchen Fällen gilt es,
mit Augenmaß und Ideenreichtum eine alternative
Lösung zu finden, die dem Gebäude, seiner Lage
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und den Anforderungen der Nutzer gerecht wird.
Ist eine konventionelle Installation nicht möglich,
stellt die funkbasierte Datenübertragung – etwa
mit EnOcean – eine Alternative dar.
W
19 % Beleuchtung:
Energiefresser und Kostenfaktor
Künstliches Licht leuchtet Wohnräume, Bürogebäude und
Fabrikhallen aus, erhellt nachts Straßen oder setzt Sehenswürdigkeiten
in Szene. Nach Angaben der europäischen
Kommission macht Beleuchtung heute rund 19 % des
weltweiten Stromverbrauchs aus. Bei Handwerksbetrieben,
Dienstleistern und Handelsunternehmen liegt der Anteil
sogar deutlich höher– nämlich bei etwa 30 %. Damit ist
klar: Licht hat nicht nur Einfluss auf unser Wohlbefinden,
sondern auch auf die Stromrechnung.
85 % Kostenverteilung
einer Beleuchtungsanlage
Bei anstehenden Investitionen werden häufig nur die
Anschaffungskosten betrachtet. Entscheidend sind jedoch
die Lebenszykluskosten. Diese schlagen mit rund 85 % der
Gesamtkosten einer Beleuchtungsanlage zu Buche und
umfassen neben den Energiekosten (70 %) auch die
Ausgaben für die Instandhaltung (15 %).