eingeschränkt sind oder Lärmschutzauflagen die
Zeitfenster für geräuschintensive Arbeiten begrenzen,
führt das zu teilweise erheblichen Einschränkungen.
Dasselbe gilt, wenn Gebäude nicht vollständig
entmietet werden, sondern einzelne
Abschnitte noch in der Nutzung sind. Oftmals
stellen Mieterwechsel jedoch die einzige Chance
dar, Gebäude optisch wie technisch auf den aktuellen
Stand zu bringen. Ein solches opportunes
Vorgehen ist Standard – und birgt zugleich neue
Herausforderungen auf technischer Ebene.
Beispielsweise für die Automatisierung von
Beleuchtung, Beschattung, Heizung, Klima und
Lüftung: Bei Teilsanierungen werden zunächst
Insellösungen für einzelne Etagen oder Gebäudeabschnitte
geschaffen. Erheblich einfacher lassen
sich diese Abschnitte unter einen Hut bringen,
wenn dahinter ein System steht, das gewerbeübergreifend
arbeitet und vorprogrammierte Funktionen
zur Steuerung bietet. Durch eine steckbare
Verkabelung wird die Installation zudem flexibel
und lässt sich gerade im Sanierungsfall relativ
schnell anpassen. Das hat auch Vorteile für Wartung
und Betrieb, denn wenn ein Mieter einen
Umbau wünscht, muss der Betreiber nicht das
Gesamtsystem außer Betrieb setzen, sondern kann
lokal Änderungen vornehmen.
Hoher Zeitdruck bei Sanierungen im laufenden
Betrieb
Doch manchmal sind Umbauten oder eine
Umrüstung der Gebäudetechnik notwendig, ohne
dass der laufende Betrieb zur Gänze eingestellt
werden kann oder soll. Ein Beispiel ist das Modehaus
Zinser im baden-württembergischen Tübingen.
Die Umbauten fanden ab Ende 2015 Etage
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für Etage statt – und mussten zügig umgesetzt
werden. Der Zeitdruck zog sich durch alle Projektphasen
und hatte auch Auswirkungen auf den
Einbau der neuen Beleuchtungstechnik. Um dem
engen Zeitfenster gewachsen zu sein, setzte der
ausführende Installationsbetrieb auf das Steckverbindersystem
WINSTA® von WAGO. Statt pro
Etage über 2.000 Lampen einzeln zu verdrahten,
mussten in jedem Stockwerk nur noch 30 bis
35 Unterverteiler installiert werden.
Besonders einfallsreich – und auch ein wenig
unkonventionell – sind die Verantwortlichen dem
Zeitdruck begegnet, als Ende 2016 die Steuerungstechnik
in der VELTINS-Arena in Gelsenkirchen
erneuert wurde. Damit der Umbau zügig
und mit möglichst wenig Einschränkungen für
die Nutzer der Arena abgewickelt werden konnte,
haben die Experten von ROM Technik aus Düsseldorf
die Steuerungskomponenten vormontiert
und mit steckbaren Anschlüssen sowie Adapterplatinen
ausgerüstet und bereits vorab die Software
aufgespielt sowie die Eingänge getestet. Die
Zeit für die Montage vor Ort konnte dadurch
erheblich reduziert werden. Außerdem wurde so
eine intelligente Rückfallmöglichkeit geschaffen,
mit der die Experten jederzeit den alten Zustand
hätten wiederherstellen können. Eine Möglichkeit,
die es normalerweise bei so umfangreichen
Modernisierungen nicht gibt.
Gefragte Features: Vielseitigkeit und Flexibilität
In Sachen Gebäudetechnik treffen Planer und
Fachhandwerker oft noch auf andere Hürden. Der
Platz im Schaltschrank beispielsweise ist fix – und
ziemlich knapp, wenn Steuerungs- und Regelungskomponenten
eingebracht werden sollen,