Home safe home
Wachsendes Sicherheitsbedürfnis im intelligenten Zuhause
Dass die meisten Unfälle im Haushalt passieren, ist eine bekannte Tatsache.
Im Smart Home mitsamt allerlei vernetzten Technologien lauern allerdings
noch viel mehr Gefahren, als man annehmen würde.
Wenn der Fernseher eingeschaltet wird,
dimmt sich automatisch das Licht, und
die Jalousien gehen zu, damit die Sonne nicht
blendet: Ein Smart Home ist mehr als ein intelligentes
Gerät – es ist ein Haushalt, in dem die
Geräte interagieren und zentral ferngesteuert werden
können. Licht, Türen, Fenster und Heizung
sind vernetzt und sorgen für ein gebündeltes
Energiemanagement, für Gebäudesicherheit und
Komfort. Viele Anbieter haben bereits Komplettpakete
im Sortiment, die auch bei älteren Menschen
für mehr Selbstständigkeit sorgen können:
Bewohner sparen sich Wege und können Anstrengung
vermeiden. Abgesehen vom Umgang mit
einem Smartphone oder Tablet-PC, mit denen
alle Funktionen gesteuert werden können, ist kein
technisches Vorwissen nötig.
Enormes Potenzial
Das Marktforschungsinstitut SPLENDID
RE SEARCH hat im Rahmen einer repräsentativen
Umfrage im Juni 2017 1.021 Deutsche zwischen
18 und 69 Jahren online zu ihrer Meinung
zum Thema Smart Home befragt. Den Ergebnissen
der Studie zufolge nutzen bereits 36 Prozent
der Deutschen Smart-Home-Anwendungen,
40 Prozent zeigen sich interessiert, und lediglich
jeder Vierte lehnt eine Nutzung aktuell ab. Die
bisherigen Zugpferde der Branche, Anwendungen
der Kategorien Energiemanagement sowie Entertainment
und Kommunikation, behalten auch
50 FACILITY-MANAGEMENT-GUIDE 2018
2017 ihre Spitzenplätze – fast 60 Prozent der
aktuellen Nutzer besitzen Anwendungen aus diesen
Bereichen. Zukünftig dürfte auch der Bereich
der Wohn- und Gebäudesicherheit in diese
Re gionen vorstoßen, denn gerade die Gruppe der
Nichtnutzer zeigt sich hieran interessiert. Obwohl
die Nutzerquote innerhalb der letzten beiden
Jahre weiter gestiegen ist, hat sich ihr Wachstum
zuletzt verlangsamt. Wie die Kalkulation des
In stituts zeigt, birgt der Smart-Home-Markt aber
weiterhin ein enormes Potenzial.
Daten für Dritte tabu
„Durch die digitale Vernetzung im Smart Home
werden aus banalen Haushaltsgeräten plötzlich
hochkomplexe IT-Produkte, die mit dem Internet
verbunden sind. Da wird die originäre Funktion
des Geräts fast zur Nebensache“, erläutert Marc
Fliehe, IT-Sicherheitsexperte beim VdTÜV. „Hier
stellt sich die Sicherheitsfrage besonders beim
Datenschutz und dem Schutz vor Cyberattacken.“
Für Verbraucher sind die digitalen Komponenten
eines Geräts in der Regel eine Black Box: Zwar ist
oberflächlich die Funktionalität ersichtlich, die
dem Produkt angeschlossene Cloud und weitere
sicherheitsrelevante Parameter des Produkts selbst,
wie zum Beispiel die Aktualität des ausgelieferten
Betriebssystems, bleiben für den Verbraucher
jedoch unsichtbar oder entziehen sich seiner
Bewertung. Mehr Sicherheit bedeutet hier
vor allem, dass durch die Einführung und die