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TRANSPORT
INFO-BOX I
#kauftwirdzhaus
„Kauft wird zhaus“– mit dieser Ansage wirbt
das Bundesgremium Elektro- und Einrichtungsfachhandel
in der Wirtschaftskammer Österreich
(WKO) ab sofort mit einer neuen Kampagne in
der österreichischen Bevölkerung darum, bei
heimischen Fachhändlern einzukaufen. Der
österreichische Elektrofachhandel reagiert
damit auf den Trend, dass Elektrogeräte immer
öfter bei ausländischen Onlinegiganten à la
Amazon und Co. bestellt werden.
Der österreichische Elektrohandel hat im
Jahr2016 einen Umsatz von 4,95Milliarden
Euro erzielt. Die wichtigsten Umsatzbringer sind
die Bereiche IT/EDV mit 1,32 und Telekommunikation
DEZEMBER 2017
mit 1,25Milliarden Euro. Mit großen
Haushaltsgeräten wie Geschirrspülmaschinen,
Waschmaschinen und -trocknern sowie Kühl-
und Kochgeräten wurden 900Millionen Euro
umgesetzt, mit Heimelektronik 800Millionen.
Der Anteil des ausländischen Versandhandels
beläuft sich mit rund 820Millionen Euro mitt lerweile
auf 16Prozent– Tendenz weiter steigend.
des Booms beim Onlineshopping
ist nicht auszumachen. Für das
laufende Jahr prognostiziert der
„BRANCHENRADAR“ e i n
Paketwachstum von 20, 2018 von
15Prozent.
ROBOTER ODER DROHNE–
HAT DER POSTMANN
AUSGEDIENT?
Verstopfte Straßen, steigende
Emissionen und fehlende Parkmöglichkeiten
– für viele Städte
wird die Verkehrssituation immer
schwieriger. Ein Grund dafür ist
der wachsende Zulieferverkehr. Experten
arbeiten fi eberhaft und mit
viel Kreativität an neuen Konzepten, um die Situation
nachhaltig zu lösen. Auf der diesjährigen Internet-World-
Messe waren das Thema E-Commerce und die dadurch
entstehenden Herausforderungen für urbane Logistik das
Thema der Stunde.
Eine der populärsten und gleichzeitig umstrittensten Zustelloptionen
ist die Paketdrohne, die Onlineriese Amazon
2013 erstmals vorstellte. Zunächst als verrückte Idee belächelt,
experimentieren heute nahezu alle großen Logistikunternehmen
mit der Belieferung per Drohne. „Ich bin
überzeugt, dass die Drohne kommen wird“, ist sich Peer
Bentzen, Executive Vice President Business Development
bei der Deutsche Post DHL Group, sicher. Etwas
skeptischer zeigt sich Michael Löhr, Geschäftsführer der
tiramizoo GmbH, ein Anbieter von taggleichen Zustelldiensten
in großen europäischen Metropolen: „Zwar glaube
ich mittlerweile, dass man Drohnen für bestimmte
Nischenanwendungen wie z. B. Inselversorgung sinnvoll
einsetzen wird, an einen breiten Masseneinsatz glaube ich
allerdings nicht.“ Ähnlich sieht das Frank Rausch, Vorsitzender
der Geschäftsführung der Hermes Germany
GmbH. Aus seiner Sicht verhindern vor allem die aktuelle
Gesetzeslage in Deutschland und die bestehenden Sicherheitsrisiken
einen baldigen Einsatz der Drohne: „Aufgrund
der aktuellen Rahmenbedingungen hierzulande
gehen wir bei Hermes nicht davon aus, dass autonom fl iegende
Drohnen in absehbarer Zeit für die Distribution im
Massengeschäft eingesetzt werden können.“ Inzwischen
hat Amazon seine Drohnenidee stetig weiterentwickelt
und plant aktuell, zeppelinähnliche Luftschi± e in einer
Höhe von etwa 14.000Metern zu parken, um von dort mit
kleinen Drohnen Pakete auszuliefern.
Von vielen Experten als realistischer eingestuft, konzentrieren
sich Zustellfi rmen wie Hermes oder DPD in
Deutschland daher auf bodengestützte Lieferroboter.
So testet z. B. Hermes Logistik seit Sommer 2016 in
drei Hamburger Stadtteilen die Zustellung von Paketen
durch Transportroboter der Marke Starship Technologies.
Zwar handelt es sich auch hierbei noch um