KONJUNKTUR
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DEZEMBER 2017
Dieser Schwung sollte auch im vierten Quartal anhalten,
denn die Unternehmen schätzen ihre Geschäftslage
derzeit optimistisch ein. Der European Economic Sentiment
Indicator hat in allen EU-Ländern deutlich steigende
Tendenz.
Im Euro-Raum verringerte sich die Arbeitslosenquote im
September auf 8,9Prozent (saisonbereinigt), den niedrigsten
Wert seit2009. Die Infl ationsrate stieg im Euro-
Raum Anfang2017 aufgrund der Energieverteuerung
deutlich. Seither beschleunigte sich der Preisauftrieb jedoch
nicht weiter, und im Oktober lag laut erster Schätzung
die Rate mit 1,4Prozent unter der vom September.
Die EZB plant das Volumen ihres Anleihenankaufsprogramms
ab2018 zu verringern, den Leitzinssatz ließ sie
bislang unverändert.
AUFSCHWUNG FÜR HEIMISCHE
EXPORTWIRTSCHAFT
In diesem dynamischen internationalen Umfeld legt auch
die österreichische Wirtschaft im dritten Quartal 2017 mit
einem Wachstum von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal
einen beachtlichen Zahn zu. Die Oesterreichische
Nationalbank (OeNB) erwartet im Rahmen ihrer vierteljährlichen
Kurzfristprognose für das vierte Quartal2017
und das erste Quartal 2018 ein Wachstum des realen BIP
von 0,8Prozent bzw. 0,6Prozent (jeweils gegenüber dem
Vorquartal). Für das Gesamtjahr2017 ergibt sich damit ein
Wachstum von 2,9Prozent. Damit revidiert die OeNB die
BIP-Wachstumsaussichten für 2017 im Vergleich zur
letzten Prognose im August um 0,15Prozentpunkte nach
oben.
INDUSTRIE UND EXPORTEURE PROFITIEREN
Die österreichische Wirtschaft befindet sich aktuell in
einer Phase der Hochkonjunktur, die sowohl von der inländischen
als auch von der ausländischen Nachfrage
getragen wird. Die Exporttätigkeit hat seit dem vierten
Quartal2016 als Folge der guten internationalen
Konjunktur deutlich an Schwung gewonnen. Dabei
profi tieren die österreichischen Exporteure sowohl
von der wirtschaftlichen Erholung des Euro-Raums
als auch von der starken Nachfrage in den Ländern
Zentral-, Südost- und Osteuropas (CESEE). Im dritten
Quartal hat das Wachstum der Güterexporte
leicht nachgelassen. Dies ist angesichts der hohen
Zuwächse in den vorangegangenen Quartalen jedoch
als Normalisierung zu deuten. Auch die Dienstleistungsexporte
entwickeln sich anhaltend positiv. Die
Auftragslage wird von den exportierenden Unternehmen
nach wie vor als sehr gut eingeschätzt und signalisiert
eine anhaltend gute Exportkonjunktur.
Die heimische Industrie profi tiert von diesen Entwicklungen.
Die Industrieproduktion nahm im
August im Jahresabstand um sechs Prozent zu. Die
Beschäftigung in der Industrie wird derzeit ebenfalls
kräftig ausgeweitet. Die Vorlaufi ndikatoren signalisieren
mehrheitlich ein anhaltend positives Konjunkturbild.
Die Auftragslage hat nach ihrem Höhepunkt im
Sommer zwar leicht nachgegeben, befi ndet sich aber nach
wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Die weiterhin steigenden
Produktionserwartungen lassen ein Anhalten der
Industriekonjunktur auch über den Jahreswechsel hinaus
erwarten. Die stetig steigende Auslastung der Produktionskapazitäten
hat die Unternehmen zu einer deutlichen
Ausweitung ihrer Investitionen veranlasst. Der aktuelle
Zyklus der Ausrüstungsinvestitionen begann Ende
des Jahres2014 und dauert damit schon drei Jahre an. In
dieser Zeit wurden die Ausrüstungsinvestitionen um
20Prozent ausgeweitet. Nach dem Höhepunkt im ersten
Quartal2017 fl aut die Investitionsdynamik aktuell etwas
ab. Auch die Bauwirtschaft ist gut in das Jahr2017 gestartet.
Insbesondere beim Hochbau lässt die Zahl der
Bau bewilligungen auf eine rege Bautätigkeit auch in den
kommenden Monaten schließen.
Die Konjunktur wird über den Jahreswechsel weiterhin
sowohl von der guten internationalen Konjunktur als auch
von einer robusten Inlandsnachfrage getragen. Das Wirtschaftswachstum
wird sich im vierten Quartal2017 und
im ersten Quartal2018 zwar gegenüber der ersten Jahreshälfte
2017 etwas abschwächen, bleibt aber mit 0,8Prozent
bzw. 0,6Prozent gegenüber dem Vorquartal überdurchschnittlich
stark.