UMWELT
67
INFO-BOX I
Waldstrategie 2020+
Die Österreichische Waldstrategie 2020+,
die von 85Organisationen und Institutionen
gemeinsam erarbeitet wurde, stellt ein klares
Bekenntnis zu einer breit getragenen Vision und
Zukunft der österreichischen Waldpolitik dar. Sie
beinhaltet das gemeinsame Verständnis einer
nachhaltigen Waldbewirtschaftung in all ihren
Aspekten als wichtigen Beitrag zur Sicherung
eines „lebenswerten Österreichs“.
Besonderen Fokus legt die Waldstrategie auf
den Mehrwert und das Potenzial der österreichischen
Forst- und Holzwirtschaft für ein „lebenswertes
Österreich“. In diesem Sinn trägt die
Waldstrategie 2020+ dazu bei, die multifunktionalen
Leistungen des Waldes für die jetzigen
DEZEMBER 2017
und zukünftigen Generationen zu sichern.
gungen unternommen, um die Situation partnerschaftlich,
Schulter an Schulter zu bewältigen. Wir haben dabei
miteinander viel gelernt und rüsten uns jetzt mit verbesserten
Strategien für die Zukunft.
Dazu gehören beispielsweise eine
frühzeitige Information der
Marktpartner, ein verdichtetes
Borkenkäfer-Monitoringsystem
und vor allem die Verbesserung
der Logistikströme. So schwierig
die Situation auch war, jetzt sehen
wir bereits wieder Licht am Ende
des Tunnels“, erläutert Herbert
Jöbstl, Präsident der österreichischen
Sägeindustrie und stellvertretender
FHP-Vorsitzender.
ERWIESEN NACHHALTIG:
WALD FLÄCHE IN EU
WÄCHST JÄHRLICH UM
500.000HEKTAR
„Holz ist und bleibt bei uns die
sicherste Wärmequelle. Die Hälfte aller Haushalte, also
mehr als 1,5Millionen, heizt mit Holz in Form von Scheitholz,
Briketts, Hackgut oder Pellets. Oder sie nutzen die
Nahwärme aus Biomasseanlagen, um ihre Wohnungen
und Häuser zu wärmen. Als wichtigste Argumente für
den Erfolg von Holz als COÄ-neutraler Energieträger nennen
die Kunden wohlige und krisensichere Wärme aus
der Region, Wertschöpfung im eigenen Land und den effektiven
Beitrag zum Klimaschutz. Dieses Holz kommt
aus Wäldern, die seit jeher nachhaltig bewirtschaftet werden.
Die Versorgung mit Holz ist über Generationen hinweg
auch für die Zukunft sichergestellt, in der EU nimmt
die Waldfl äche jährlich um 500.000Hektar beziehungsweise
um 700.000Fußballfelder pro Jahr zu“, erklärte
Franz Titschenbacher, Vorsitzender des Ausschusses für
Forst- und Holzwirtschaft der LK Österreich sowie Präsident
der LK Steiermark. Er ergänzte: „Unsere Unternehmen bieten
modernste Technologien und Dienstleistungen für
jeden Anwendungsfall– von traditionellen Kachelöfen
über hoche½ ziente Scheitholzkessel bis zu vollautomatischen
Heizsystemen mit Hackgut und Pellets.“
NACHHALTIGKEIT SICHERT HOLZVERSORGUNG
ÜBER GENERATIONEN
„Der Irrglaube, die energetische Holznutzung würde bei
uns zu Waldverlust führen, ist mit klaren Fakten widerlegt.
Denn die Waldbesitzer halten sich bei der Waldbewirtschaftung
seit Generationen an das Prinzip der Nachhaltigkeit.
Das sorgt dafür, dass Holz auch in Zukunft der
wichtigste erneuerbare Energieträger in Österreich und in
der EU bleiben wird. Der Holzvorrat ist in den letzten
Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen, da in der gesamten
EU nur ein Bruchteil des jährlichen Holzzuwachses
genutzt wurde. Die in Österreich verwendeten Energieholzmengen
kommen fast vollständig aus dem eigenen
Land und nur zu einem geringen Teil aus unseren direkt
angrenzenden Nachbarländern. Für unsere Holzöfen und
-kessel wird daher ganz sicher kein tropischer Regenwald
oder die sibirische Taiga abgeholzt“, ergänzte Titschenbacher.
„Auch bei Pellets ist Österreich ein internationales
Vorbild. Dieser Holzbrennsto± wird bei uns nach hohen
Qualitätsstandards als Nebenprodukt in der holzverarbeitenden
Industrie erzeugt. Bei Pellets ist Österreich
Nettoexporteur.“
WICHTIGER BEITRAG ZUM KLIMASCHUTZ
„Jüngste Publikationen zeigen, dass sich die Klimabelastung
durch die COÄ-Emissionen aus der Verbrennung von
Öl, Gas und Kohle in einem nie da gewesenen Ausmaß
beschleunigt hat. In Berlin laufen derzeit Gespräche, wie
das Klimaschutzabkommen von Paris konkret umgesetzt
werden kann. Eindeutig belegt ist, dass wir nur mit der
optimalen Nutzung von Holz als dem wichtigsten in Europa
verfügbaren, nachwachsenden Rohsto± das Ziel einer
Dekarbonisierung unseres Wirtschafts- und Energiesystems
erreichen können. Durch die Verwendung hochwertiger
Holzsortimente für langlebige Holzprodukte im
Holzbau und in der Inneneinrichtung wird ein langfristig