KONJUNKTUR
82
Auch wenn die Erfolgsdaten des Jahres für Jubelstimmung sorgen, im sicheren Hafen sind wir noch lange nicht angekommen.
DEZEMBER 2017
© dashu83, Vectorarte/Freepik, Pixabay, Pexels, Kucera
Betriebe. Auf europäischer Ebene sieht der Bausektor und
das verarbeitende Gewerbe die Zukunftsaussichten positiver
als die Dienstleistungsbranchen.
SORGE UM FACHKRÄFTEMANGEL
BESONDERS HOCH
Ein Split zu Österreich zeigt sich, was die Zuversicht in
Hinblick auf eine weitere positive Konjunkturentwicklung
betri± t: Während auf EU-Ebene KMU zuversichtlicher als
Großunternehmen sind, beurteilen in Österreich KMU
die Lage leicht negativer als Großunternehmen. Besonders
ausgeprägt ist die Sorge um qualifi ziertes Personal.
71Prozent der befragten österreichischen KMU nennen
den Fachkräftemangel als zunehmendes Risiko für den
Geschäftserfolg. Auch wenn die Ausbildungsleistung der
heimischen KMU wieder anzieht, zeigt sich, dass die
Betriebe oftmals vor der Herausforderung stehen, qualifizierte
Schulabgänger für die weitere Ausbildung im
Betrieb zu fi nden.
Die Auswertung für Österreich zeigt aber auch: Nur
30Prozent der KMU geben Neuinvestitionen als Hauptmotiv
für geplante Investitionen an. Insofern sind weitere
Investitionsanreize notwendig, besonders um die großen
Herausforderungen der Zukunft wie Innovation und Digitalisierung
zu bewältigen. Vor diesem Hintergrund betont
Rabmer-Koller: „Dieser Befund verlangt nach einer Fachkräfteo
± ensive für Österreich, um Unternehmen bei der
Deckung ihres individuellen Fachkräftebedarfs zu unterstützen.
Wir brauchen aber auch den Abbau bestehender
Investitionshürden. In Österreich– wie in Europa– gilt
es, beim Bürokratieabbau an einem Strang zu ziehen. Was
den Fachkräftebedarf betri± t, sollten europäische Maßnahmen
für die berufl iche Aus- und Weiterbildung forciert
werden– insbesondere im Hinblick auf die Stärkung
digitaler Kompetenzen. Eine Kombination aus diesen
Maßnahmen stärkt KMU und schafft für alle Unternehmen
positive Rahmenbedingungen, um weiter am
Aufschwung zu partizipieren.“