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KONJUNKTUR
DEZEMBER 2017
wichtigster Handelspartner– sind um sechs Prozent auf
24,99Milliarden Euro gestiegen. Deutlich im Plus sind
nach einer Durststrecke infolge der Sanktionen auch die
Ausfuhren nach Russland, die von Jänner bis Juli2017 um
26Prozent auf 1,27Milliarden Euro gegenüber der Vorjahresperiode
gestiegen sind.
WEITERE ANSTRENGUNGEN NOTWENDIG
„Die Stimmung der europäischen KMU war– seit2007–
nicht mehr derart positiv wie aktuell. Die Geschäftsaussichten
und die allgemeinen Wirtschaftsaussichten zeigen
kontinuierlich nach oben. Euphorie ist aber fehl am Platz,
denn die Erholung ist trotz der guten Daten fragil, da sie
sich noch nicht in vollem Umfang positiv auf die Investitionen
oder die Arbeitslosigkeit auswirkt. Mit dem Brexit
und dem sich verstärkenden Nord-Süd-Gefälle in der Wirtschaftsleistung
in Europa bleiben Unsicherheiten bestehen“,
gab Ulrike Rabmer-Koller, UEAPME-Präsidentin
und WKO-Vizepräsidentin, in Brüssel anlässlich der Präsentation
des KMU-Barometers im Rahmen des europäischen
Sozialpartnergipfels zu bedenken. Hauptaufgabe
der Politik der kommenden Monate müsse es sein,
den Aufschwung zu verstärken und insbesondere
weitere Investitionsanreize zu setzen. Gleichzeitig
müsse dem Fachkräftemangel aktiv begegnet werden,
damit die Betriebe auch in Zukunft auf das
Know-how ihrer Mitarbeiter bauen können.
Die Herbstausgabe des KMU-Barometers von
UEAPME, der europäischen KMU-Vertretung, belegt
die stark verbesserten Aussichten bei Europas Klein-
und Mittelbetrieben. Insgesamt hat sich das Geschäftsklima
der europäischen KMU um 4,4Punkte
auf 80,2Punkte im Vergleich zum ersten Halbjahr
2017 stark verbessert und übersteigt damit das
Vorkrisenniveau. Diese guten Ergebnisse sind vor
allem auf den Konsum zurückzuführen, zunehmend
wird der Aufschwung auch auf eine breitere Basis
durch anziehende Exporte und Investitionen gestellt.
In eng mit Großbritannien verbundenen Volkswirtschaften
wie Irland oder Dänemark sowie in Großbritannien
selbst bleiben die Geschäftsaussichten weiter
negativ, auch wenn sie sich zuletzt leicht verbessert haben.
Hier wirken sich die Unsicherheiten bezüglich des Brexits
negativ auf die Stimmung und die Geschäftsaussichten aus.
Obwohl sich das Geschäftsklima sowohl in Nord- als auch
in Südeuropa verbessert hat, verfestigt sich das Nord-Süd-
Gefälle. Südeuropäische KMU sehen die Aussichten im
Durchschnitt negativer als nord- oder zentraleuropäische
INFO-BOX
Außenhandel verzeichnete im Zeitraum Jänner bis August 2017 starke Zuwächse
Der Gesamtwert der Einfuhren von Waren lag im Zeitraum Jänner bis August2017 laut vorläufi gen Ergebnissen
der Statistik Austria nominell mit 96,72Milliarden Euro um 8,8Prozent über dem Vorjahreswert, die
Ausfuhren von Waren stiegen um 8,0Prozent auf 93,13Milliarden Euro. Das Defi zit der Handelsbilanz belief
sich auf 3,58Milliarden Euro nach 2,73Milliarden Euro in der Vorjahresperiode. Arbeitstägig bereinigt erhöhten
sich die Einfuhren um 8,9Prozent und die Ausfuhren um 8,3Prozent.
Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im Berichtszeitraum Waren im Wert
von 68,18Milliarden Euro (+ 7,6Prozent). Der Wert der in diese Länder exportierten Waren verzeichnete
ebenfalls einen markanten Anstieg gegenüber der Vorjahresperiode (+ 8,3Prozent) und betrug 65,08Milliarden
Euro. Das Handelsbilanzdefi zit mit der Europäischen Union belief sich auf 3,10Milliarden Euro nach 3,25Milliarden
Euro in der Vorjahresperiode.
Auch der Außenhandel mit Drittstaaten wies im Vergleich zur Vorjahresperiode einen Zuwachs auf: bei den
Importen + 11,5Prozent auf 28,54Milliarden Euro und bei den Exporten + 7,4Prozent auf 28,05Milliarden Euro.
Das Handelsbilanzdefi zit mit Drittstaaten lag bei 0,49Milliarden Euro. (Quelle: STATISTIK AUSTRIA)