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INNOVATION
DEZEMBER 2017
rahmenprogramm. Dieses soll als zentrales Instrument
des europäischen Forschungsraums weiter gestärkt werden,
insbesondere auch auf Basis und mithilfe der drei
Schlüsselkriterien Exzellenz, Openness und Impact.
„Die Zwischenevaluierung weist ,Horizon 2020‘ als überaus
erfolgreiches europäisches Forschungsrahmenprogramm
aus“, betont Wolfgang Burtscher, stv. Generaldirektor
Forschung und Innovation der Europäischen
Kommission. „Das Interesse am Programm
ist mit über 140.000 eingereichten
Förderanträgen ungebrochen
groß, und auch im Hinblick auf
die zentralen Zielsetzungen liegt das
Rahmenprogramm auf Kurs“, so
Burtscher. Die wissenschaftliche Exzellenz
der geförderten Projekte sei
hervorragend, wie unter anderem aus
zahlreichen internationalen Preisen
und dem Zitationsindex der im Rahmen
von „Horizon2020“ verö± entlichten
Publikationen hervorgeht.
„Aber das Rahmenprogramm wird
auch seinem Anspruch gerecht, Forschung
und Innovation nahtlos zu
fördern und damit Wachstum und
Arbeitsplätze zu scha± en und einen
Beitrag zur Lösung der großen gesellschaftlichen
Herausforderungen zu
leisten“, so Burtscher. Dies zeige sich unter anderem in
der verstärkten Einbindung von Newcomern, der Zunahme
der Beteiligungen aus der Wirtschaft, insbesondere
von KMU, und der verstärkten Kooperation zwischen
Wirtschaft und Forschung. „Vor diesem Hintergrund freut
es mich besonders, dass österreichische Forscher und Unternehmen
in ,Horizon2020‘ so erfolgreich sind. Mit
89ERC-Grants an österreichischen Forschungseinrichtungen
und einer intensiven und zunehmenden Beteiligung
von österreichischen Unternehmen am Rahmenprogramm
beweisen Forschung und Unternehmen, dass sie
zu den Besten in Europa zählen. Großer Dank gebührt
auch den Einrichtungen in Österreich, die wie die FFG
potenzielle Bewerber kompetent und umfassend beraten.“
2016: 15.000ÖSTERREICHISCHE ERFINDUNGEN
UND MARKEN WELTWEIT ANGEMELDET
Das heimische Innovationspotenzial manifestiert sich
auch im Jahresbericht 2016 des österreichischen Patentamts.
Diesem zufolge wurden 2016 15.000heimische
Ideen weltweit abgesichert. So viele Patente und Marken
haben Österreicherinnen und Österreicher beim Österreichischen
Patentamt, beim Europäischen Patentamt (EPO)
bzw. Markenamt (EUIPO) und bei der Weltorganisation
für geistiges Eigentum angemeldet. Bei den in Österreich
angemeldeten Patenten führt Oberösterreich mit 616Erfi
ndungen das Bundesländer-Ranking an. Patentkaiser ist
die steirische AVL List, die 137neue Patente eingebracht
hat. Weiter gab das Patentamt bekannt, dass im Jahr2015
in allen Ländern weltweit 11.576österreichische Patente
angemeldet wurden. Im Jahr2000 waren es noch 5.153Patentanmeldungen.
„Die Anzahl der Patente aus Österreich
hat sich seit2000 mehr als verdoppelt. Das zeigt, dass
österreichische Ideen weltweit immer mehr Märkte erobern.
Mit dem Patentamt schützen wir Österreichs Erfi nderinnen
und Erfi nder vor Ideenklau und Produktpiraterie
im In- und Ausland. Jede neue Erfi ndung stärkt unseren
Wirtschaftsstandort und scha± t Arbeitsplätze in unserem
Land“, sagt Infrastrukturminister Jörg Leichtfried.
INFO-BOX I
40 Millionen Euro Spenden für Wissenschaft
und Forschung
Laut Hochrechnung des Fundraising Verbands
Austria stieg das Spendenengagement an
Universitäten und Hochschulen im Jahr2016 auf
rund 40Millionen Euro, rund sieben Prozent des
gesamten Spendenvolumens in Österreich. Dies
entspricht einem Wachstum von 20Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Für das Jahr2017
prognostiziert der Fundraising Verband ein
gleich bleibendes Aufkommen. Den größten
Anteil erhalten die Wiener Universitäten, das
Aufkommen der Universitäten in den Bundesländern
ist im Steigen. Der Fundraising Verband
rechnet bei weiterer Optimierung der Rahmenbedingungen
mit einem weiteren Wachstum in
den nächsten Jahren.
Exzellente Beispiele für Fundraising im Hochschulsektor
gibt es auch abseits der 75Millionen
Euro von Dietrich Mateschitz an die PMU
Salzburg. So sammelte die Universität Graz mit
der Kampagne „430Sessel für die Uni Graz“
erfolgreich private Spenden, und der Krebsforschungslauf
der Medizinischen Universität
mobilisiert nicht nur Läufer, sondern auch
Spender. Die Medizinische Universität Wien
betreibt auch aktuell eine sehr ambitionierte
Kampagne. Das Zentrum für Präzisionsmedizin
soll bis2022 entstehen und mit 65Millionen
Euro aus privaten Zuwendungen fi nanziert
werden.