
COVERTHEMA
Gasfahrzeuge. Darüber hinaus verursachen
diese kaum Stickoxidemissionen.
Das ist gut für die Gesundheit und die
Umwelt. Zusätzlich wird für das Betanken
der Gasfahrzeuge in Österreich das
gut ausgebaute Gasversorgungsnetz
genützt. Gas kommt also nicht mit dem
Sattelschlepper, sondern über Rohrleitungen
zu den Tankstellen. Wieder ein
Punkt für die Umwelt!
Sparsam und sauber unterwegs
Immer mehr Private und Unternehmen
stellen fest: Beim Blick auf Einsparungen
im laufenden Betrieb liegen gasbetriebene
Autos im Vergleich zu Fahrzeugen,
die mit Flüssigkraftstoffen unterwegs
sind, deutlich vorne. Denn im Österreich-
Schnitt kostet ein Kilogramm Gas aktuell
0,998 Euro. Ein weiterer Vorteil von
Gasfahrzeugen: Sie kommen mit weniger
Kraftstoff weiter, denn der Brennwert
von Gas ist deutlich höher als jener von
Benzin und Diesel. Ein Kilogramm Gas
28 NEW BUSINESS | JUNI 2018
entspricht 1,5 Litern Benzin oder 1,3 Litern
Diesel. Ein mit Gas um 10 Euro
betankter Wagen der Golf-Klasse hat
eine Reichweite von über 250 Kilometern.
Das vergleichbare Dieselmodell kommt
mit 10 Euro im Tank auf eine Reichweite
von etwa 210 Kilometern. Der um
10Euro mit Benzin betankte Golf kommt
bei dem Vergleich auf eine Reichweite
von rund 160 Kilometern.
Autofahrer, die auf ein Gasauto umsteigen
wollen, können unter nahezu 30
verschiedenen Fabrikaten europäischer
Hersteller wählen. Die Anschaffungspreise
für diese Modelle sind mit den
Preisen von Dieselfahrzeugen vergleichbar.
Der Kauf von Gasautos wird in den
Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich,
Salzburg, Tirol, Steiermark
und Burgenland gefördert.
Gleichstellung der Gasmobilität
gefordert
Gas und Strom stellen ideale Plattformen
für klimaneutrale Mobilität dar, weil sie
ohne Einschränkungen zu 100 Prozent
mit Grünem Gas oder Ökostrom betrieben
werden können. Daher fordert der
Fachverband unter anderem die steuerliche
Gleichstellung von Gasautos mit
der E-Mobilität im Rahmen der Klima-
und Energiestrategie ein. Bislang gelten
zahlreiche steuerliche Begünstigungen
und Befreiungen ausschließlich für die
Stromer, sogar unabhängig von der
Stromherkunft.
Unter die Forderungen fallen ein genereller
Vorsteuerabzug, die NoVA-Befreiung,
die Befreiung von der Sachbezugsbesteuerung
und eine Steuerbefreiung
für Grünes Gas auch bei der Verteilung
über das Gasnetz.
Zusätzlich ist die E-Mobilität im Lieferverkehr
bereits von der 3,5-t-Regelung
im Führerscheingesetz ausgenommen,
was der Fachverband nun auch für gasbetriebene
Fahrzeuge erwirken will.
Neben der rechtlichen Gleichstellung
mit batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen
wird ebenfalls die Sichtbarmachung
durch das „grüne amtliche Kennzeichen“
für Gasautos gefordert. VM
Fotos: FGW, Audi AG
Awareness der Öffentlichkeit steigt
»Die Neuzulassungen bei PKW sind zwar noch auf niedrigem
Niveau, aber nach den vergangenen beiden noch schwächeren
Jahren erkennen offenbar wieder mehr Autofahrer die Vorteile
von Gasfahrzeugen.«
Mag. Michael Mock, GF des Fachverbandes
der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen