
INNOVATIVE INDUSTRIE • PRODUCT SHOTS
38 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | JUNI 2018
Fotos: FOBA Laser Marking + Engraving (Alltec GmbH), Dyneon GmbH
Forscher das Graphen aber durch ein anderes zweidimensionales
Material ersetzt und damit einen durchaus überraschenden
Durchbruch erzielt. Die Forscher haben nämlich Nanodiamanten
mit Molybdändisulfi d kombiniert. In der resultierenden
Mischung waren dann keine Diamantkristalle mehr zu fi nden.
Der darin enthaltene Kohlenstoff hatte sich praktisch von selbst
neu in zwiebelschalenartigen Kugeln angeordnet, wofür ein Bestandteil
des Molybdändisulfi ds verantwortlich war. „Wir wussten,
dass daran der Schwefel schuld sein muss, aber das hilft uns
sogar“, betont Sumant gegenüber dem Branchendienst „Pressetext“.
Denn das Ergebnis sei ein herausragendes Schmiermittel,
mit dem es zehn Mal weniger Reibung gebe als mit manchen
Antihaftbeschichtungen auf Fluorpolymeren. Es könne also Bauteile
sehr gut vor Wärmeentwicklung und Abnutzung schützen.
Dem ANL-Team zufolge würden die Kohlenstoff-Kugeln hohen
Druck aushalten, dank ihrer Nanostruktur aber leicht gleiten.
Das Trockenschmiermittel ordne sich selbst ständig neu an und
halte dadurch auch extrem lang. Dieser Umstand sollte es für industrielle
Anwendungen attraktiv machen. Das gelte besonders
dort, wo bislang Trockenschmiermittel in Form von Dünnschicht-
Beschichtungen zum Einsatz kommen. Denn Schäden an einer
Beschichtung könnten ein katastrophales Versagen bedeuten,
was aber mit der neuen Schmiere vermieden werden könnte.
www.anl.gov
Exakte Ausrichtung via Softwareupdate
FOBA Laser Marking + Engraving steht kurz vor der offi ziellen
Markteinführung eines Softwareupdates, welches die exakte
Ausrichtung der Markierung
nun auch für
beliebig im Markierfeld
positionierte Produkte
ermöglichen soll. Teure
Haltevorrichtungen würden
damit überfl üssig
bei gleichzeitig präzisen
Markierergebnissen
durch die ins Lasersystem
integrierte Kamera. Die
neue Funktion soll mit
Einführung der kommenden
Version der Markiersoftware
„MarkUS 2.12“
auf dem Markt verfügbar
sein, wie das Unternehmen
mitteilt.
www.fobalaser.com
Deutlich verbesserte mechanische Eigenschaften
Dyneon präsentierte nun einen neuen PTFE Compound, der
den Verbund zwischen der Polymermatrix und dem Füllstoff
in einem bislang nicht möglichen Maß verstärken soll. Mit der
neuen Compound-Generation gefertigte Bauteile sollen laut
dem Anbieter deutlich verbesserte mechanische Eigenschaften
erreichen. Vergleichsmessungen würden belegen, dass das erste
Compound der neuen Generation, 3M Dyneon TFM Modifi ed
PTFE Compound PDR 015/310, die Zugfestigkeit über einen
weiten Dehnbereich steigere. Die ausgeprägte Streckgrenze verleihe
dem Werkstoff zusätzliche Sicherheitsreserven über den
gesamten Einsatztemperaturbereich. Auch bei der Deformation
unter Druckbelastung markiere PDR 015/310 eine neue Bestmarke.
Denn bei gleicher Füllstoffmenge vermindere das Hochleistungsmaterial
bleibende Verformungen um nahezu ein Drittel.
www.dyneon.eu
Energieverbrauch senken mittels Graphen
Forscher der chinesischen Beihang University haben zusammen
mit Kollegen aus Texas superfeste und äußerst harte Platten
aus Kohlenstoff hergestellt. Diese könnten als Alternative zu
kohlenfaserverstärkten Kunststoffen (CFK) genutzt werden,
aus denen heute unter anderem Teile für Flugzeuge und Autos
hergestellt werden. Vorteil dabei sei, dass die Herstellung der
Platten bei einer Temperatur von 45 °C möglich sei. Kohlenstofffasern
würden hingegen eine Temperatur von 2.500 °C benötigen,
wodurch Energie- und Kosteneinsparungen immens seien.
Das Team habe sich am Aufbau von Perlmutt orientiert, dem
Verbundmaterial, das den Schalen vieler Tiere extreme Festigkeit
verleiht. Dieses bestehe aus einzelnen Lagen Calciumcarbonat,
die durch einen organischen Kleber miteinander verbunden
seien. Die Forscher versuchten es mit Graphen, einem Film aus
Kohlenstoffatomen, die wabenförmig angeordnet sind. Obwohl
nur eine Atomlage dick, sei dieser Film um ein Vielfaches fester
als Stahl.
Würden viele dieser Filme übereinandergestapelt, ändert sich
an der Festigkeit nichts. Sie bleibt so groß wie die einer einzigen
Lage. Die dünnen Filme aus oxidierten Graphenplättchen seien
derzeit allerdings noch wenig belastbar.
http://ev.buaa.edu.cn