
COVERTHEMA
Durch das autonome Fahren werden Autos immer mehr zu
rollenden Computern. Umso wichtiger wird dabei die ITSicherheit.
An dieser arbeiten Infi neon, Audi, Bosch & Co.
Mehr Sicherheit für das Auto der Zukunft.
J e mehr die Elektronik Autos
lenkt, beschleunigt und
bremst, desto wichtiger wird
der Schutz vor Cyberangriffen.
Deshalb erarbeiten 15 Partner aus
Industrie und Wissenschaft in den kommenden
drei Jahren neue Ansätze für
die IT-Sicherheit im selbstfahrenden
Auto. Das Verbundvorhaben unter dem
Namen „Security For Connected, Autonomous
Cars“ (SecForCARs) wird durch
das Deutsche Bundesministerium für
Bildung und Forschung mit 7,2 Millionen
Euro gefördert. In neon leitet das Projekt.
Fokus auf Autonomes Fahren
Bereits heute bieten Fahrzeuge vielfältige
Kommunikationsschnittstellen und
immer mehr automatisierte Fahrfunktionen,
wie beispielsweise Abstands- und
Spurhalteassistenten. Gleichzeitig arbeitet
die Automobilindustrie an vollständig
vernetzten und automatisierten
Modellen, deren Elektronikarchitektur
sich deutlich von der bisheriger Fahrzeuge
unterscheiden wird. Sie muss viel
mehr Daten in viel kürzerer Zeit erfassen
und zuverlässig verarbeiten. Und sie soll
alle Fahrfunktionen direkt steuern können.
Somit steigen auch die Sicherheitsanforderungen.
Mit seinem Fokus auf selbstfahrende
Autos hebt sich SecForCARs deutlich
von bisherigen Forschungsinitiativen
zur IT-Sicherheit im Automobil ab. Vernetzte
Autos bieten beim automatisierten
Fahren potenziell viele Vorteile. Zum
Beispiel erhöht sich die Sicherheit, wenn
sie sich untereinander vor Straßenschäden
Führende Automobilhersteller haben bereits Studien für das autonome Fahren wie den
Audi AICON vorgestellt.
AG
AUDI oder Glatteis warnen. Gleichzeitig
Fotos:muss jedoch die Bordelektronik vor Angriffen
von außen geschützt sein. Hierfür
JUNI 2018 | NEW BUSINESS 29 wollen die Projektpartner neue Mechanismen
erforschen und evaluieren.
Automobilhersteller, -zulieferer und
Security-Industrie kollaborieren
SecForCARs betrachtet ein breites Spektrum
an Fragen. Wie lassen sich vernetzte
und automatisierte Fahrzeuge sicherer
entwickeln? Wie testet man solche Fahrzeuge
auf Sicherheitslücken? Wie erreichen
Automobilhersteller und Technologiepartner,
dass nachträglich auftretende
Lücken schnellstmöglich geschlossen
werden? Das Projekt bringt Experten
aus der IT-Sicherheit und dem automatisierten
Fahren zusammen. Als Automobilhersteller
sind die Volkswagen AG
und die AUDI AG beteiligt. Die Zulieferindustrie
ist durch die In neon Technologies
AG und die Robert Bosch GmbH
vertreten. Die ESCRYPT GmbH, die
Itemis AG, die Mixed Mode GmbH und
die SCHUTZWERK GmbH repräsentieren
Tool-Hersteller und die Security-
Industrie. Ausgewählte Forschungsinstitute,
Universitäten und Hochschulen
stellen den Transfer aktueller Forschungsergebnisse
in das Projekt sicher.
Hierzu zählen die Universität Ulm, die
Technischen Universitäten Braunschweig
und München, die Freie Universität Berlin,
die Hochschule Karlsruhe sowie die
Fraunhofer-Institute AISEC und IEM.
SecForCARs läuft bis März 2021. VM