BREXIT
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bereits aus. Das gilt auch für zahlreiche britische Unternehmen,
DEZEMBER 2018
die gleichzeitig ihre Produktion zurückfahren,
weil sie nach dem Brexit weniger Absatzchancen in der
EU sehen“, ergänzt Ulrich Lison, Außenwirtschaftsexperte
bei AEB.
EUROPÄISCHE PARLAMENTARIER
WARNEN VOR HARTEM BREXIT
Auch wenn das britische Parlament zu Redaktionsschluss
noch nicht zugestimmt hat, ist man mit der Verabschiedung
des Austrittsvertrags am Brexit-Sondergipfel am
25.November 2018 der endgültigen Scheidung wieder ein
Stückchen nähergekommen.
Wie es nach der Einigung zwischen der Europäischen
Union und Großbritannien und den dadurch ausgelösten
innenpolitischen Turbulenzen in London mit dem Brexit
weitergehen soll, damit beschäftigte sich auch die
COSAC-Konferenz– die Konferenz der Europaausschüsse
der nationalen Parlamente der EU-Mitgliedstaaten und
des Europäischen Parlaments –, die im Rahmen der
parlamentarischen Dimension der österreichischen Ratspräsidentschaft
im Austria Center Vienna tagte.
Danuta Hübner, die Vorsitzende des Ausschusses für
konstitutionelle Fragen im Europäischen Parlament, warb
für das Abkommen, das ihrer Meinung nach Rechtssicherheit
für alle gewährleistet, während der Abgeordnete des
britischen Unterhauses Sir William Cash schwere demokratiepolitische
Bedenken gegen die Einigung anmeldete
und meinte, das Vereinigte Königreich habe gute Gründe,
die EU zu verlassen. Sein Kollege vom House of Lords,
Timothy Boswell of Aynho, warnte hingegen, ein No-Deal
wäre das schlimmste Ergebnis für alle Beteiligten. Unter
den Abgeordneten überwog in der Debatte das Bedauern
über den Austritt Großbritanniens, aber auch der Wunsch
nach weiterhin möglichst freundschaftlichen und engen
Beziehungen über den Ärmelkanal hinweg.