WACHSTUMSMÄRKTE
56
DOWN UNDER IM FOKUS
Besonders wichtig für europäische und damit auch für
österreichische Unternehmen wäre nach Einschätzung
des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
DEZEMBER 2018
der Abschluss eines Freihandelsabkommens
mit Australien und Neuseeland. Beide Länder hätten
ein Interesse an wirtschaftlichen Beziehungen zur EU,
insbesondere nach den Problemen, die es bei der
Trans-Pacifi c Partnership (TPP) gegeben hat. Österreich
sei generell ein Exportland, betonte Wirtschaftsministerin
Margarete Schramböck. Fast jeder zweite Mitarbeiter in
Österreich bekleide einen Arbeitsplatz, der zumindest teilweise
vom Export abhänge. „Export geht uns alle an“, sagte
Schramböck. Daher sei es wichtig, Handelsabkommen
abzuschließen.
Die EU sollte laut Wirtschaftsministerium rasch Verhandlungen
für ein Freihandelsabkommen mit Australien und
Neuseeland aufnehmen. Beide Länder gehören zu den am
schnellsten wachsenden Industriestaaten der Welt. Die
EU sei der größte ausländische Direktinvestor in Australien
und der zweitgrößte in Neuseeland. Sowohl Australien
als auch Neuseeland verfügen über zahlreiche Freihandelsabkommen,
was die Wettbewerbsposition der EU
schwäche und mit ungünstigeren Bedingungen für den
Marktzugang zu Australien bzw. Neuseeland einhergehe.
Derzeit gibt es nur ein EU-Australian-Partnership-Framework
und bilaterale, sektorale Vereinbarungen.
Neben der Erschließung neuer Märkte in Australien
beziehungsweise Neuseeland, wie zum Beispiel Investitionen
in die Infrastruktur, sollten durch die Freihandels