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WACHSTUMSMÄRKTE
DEZEMBER 2018
abkommen Handelshemmnisse verringert werden. Auf
verarbeitete landwirtschaftliche und Lebensmittelprodukte
wie Käse oder Wein gibt es vor allem in Australien
relativ hohe Zölle. Außerdem sind Fahrzeuge aus der
Europäischen Union dort die einzigen, die mit Einfuhrzöllen
belegt sind. Australische Biosicherheitsmaßnahmen
behindern die Einfuhr europäischer Produkte wie
Schweinefl eisch. In Neuseeland sind Pfl anzenschutzmaßnahmen
ein Hemmnis
für Importe aus der EU. Wichtig
wäre vor allem, mit Ländern
gleichzuziehen, die mit
Australien und Neuseeland
bereits Freihandelsabkommen
haben.
KEINE MEGAABKOMMEN
„Bei allen Wirtschaftsverhandlungen müssen wir drei
Aspekte berücksichtigen: Handelsabkommen und ihr
Mehrwert müssen erstens besser kommuniziert werden“,
unterstrich Margarete Schramböck. „Sie dürfen nicht im
Stillen verhandelt werden, wobei mir wichtig ist, dass inhaltlich
nicht alles in Handelsabkommen verpackt werden
kann und darf. Handelsverträge sind eine gute Basis für
Themen wie Menschenrechte oder Tierschutz, aber wir
dürfen uns keine Megaabkommen erwarten.“ Zweitens
müsse der Fokus klar auf die Vorteile für österreichische
Unternehmen gelegt werden, die aus Handelsvereinbarungen
profi tieren sollten. Drittens sollten die Verhandlungen
auf Augenhöhe geführt werden. Entgegen der Intention
Schramböcks, Handelsverträge, wie jene mit Australien,
Neuseeland, aber auch mit den Mercosur-Staaten
(Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay) und mit
Mexiko, nicht zu eng mit anderen Themen zu verknüpfen,
« Die Verhandlungen mit Mexiko zeigen,
dass man auf bestehenden Verträgen gut
aufbauen kann. »
MARGARETE SCHRAMBÖCK, WIRTSCHAFTSMINISTERIN