LANDWIRTSCHAFT
82
DEZEMBER 2018
INFO-BOX
Biologische Exportaktivitäten
Der Export rot-weiß-roter Agrarwaren erzielte im vergangenen Jahr ein Rekordhoch, Lebensmittel aus biologischer
Produktion profi tieren von diesem Aufschwung. Wichtigster Exportmarkt ist Deutschland, das gilt auch
für Bio-Produkte. „Deutsche Konsumenten assoziieren mit österreichischen Lebensmitteln vor allem hohe
Qualität und Natürlichkeit, zwei Aspekte, die bei Bio-Lebensmitteln zusammentreffen. Die Vielfalt unserer
Bio-Lebensmittel erfreut sich in Deutschland steigender Beliebtheit“, erklärt Barbara Köcher-Schulz, Bio-
Marketing-Managerin der AMA.
Die AMA legt den Schwerpunkt der Exportaktivitäten auf informations- und kontaktintensive Maßnahmen, wie
Verkostungen direkt am Point of Sale oder Auftritte bei Genussmessen. „Für Käsethekenkräfte im deutschen
LEH halten wir regelmäßig Schulungen ab, die einerseits die klar geregelte Bio-Produktion erklären und
andererseits vom Geschmack unserer Bio-Spezialitäten überzeugen“, so Köcher-Schulz.
Daneben setzt die AMA Bio-Initiativen in weiteren vielversprechenden Märkten, beispielsweise in Skandinavien.
Heimische Produzenten sind auf der NOFF (Nordic Organic Food Fair) in Malmö, der größten skandinavischen
Biomesse, seit mehreren Jahren mit einem AMA-Gemeinschaftsstand vertreten und präsentieren eine
Vielfalt an Bio-Spezialitäten. Auch am französischen Markt werden Initiativen gesetzt und die Bio-Produzenten
bei gemeinsamen Messeauftritten und mit Sondierungsreisen unterstützt. „In diesen Ländern treffen eine
hohe Kaufkraft und eine starke Nachfrage nach Bio-Produkten zusammen, die die Produktion im eigenen Land
bei weitem übersteigt. Österreich kann hier als Bio-Land mit Tradition punkten“, erläutert die AMA die
Bio-Exportstrategie.
© APA-Fotoservice/Reither, Pixabay
Dieses Jubiläum wird in Japan als „Österreich-Jahr“ gefeiert.
Mit der voraussichtlichen Anwendung des EU-Japan-
Abkommens Anfang2019 wird es zusätzliche Exportchancen
für österreichische Unternehmen geben.
OFFENSIVE IN DER
EU-HANDELSPOLITIK
Weil der Preisdruck am Inlandsmarkt
enorm ist, hat der
Export hohe Bedeutung und sichert
Jobs und Wachstum in
der heimischen Agrar- und Lebensmittelwirtschaft.
EU-Abkommen,
die Türen zu anderen
Märkten aufstoßen, sind daher
essenziell. Die österreichische
Lebensmittelwirtschaft begrüßt
bilaterale Vereinbarungen der
EU, die faire Wettbewerbsbedingungen
für beide Seiten sicherstellen
und in denen EUStandards
berücksichtigt werden.
Das trifft unter anderem
auf das EU-Kanada-Abkommen
(CETA) zu. Es wird einerseits
für viele Lebensmittel und Getränke
aus Österreich Absatzchancen
am kanadischen Markt
bringen. Andererseits nimmt es
auf sensible Agrarwaren und Lebensmittel durch einen
schrittweisen Zollabbau (bis zu acht Jahre), durch Einfuhrkontingente
beziehungsweise durch den Ausschluss von
sehr sensiblen Produkten Rücksicht.