BREXIT
24
DEZEMBER 2018
© Pixabay, ACREDIA
Europas, zumal die Entwicklung nur schwer vorauszusehen
sei und das Trauma jedenfalls weitergehen werde.
Keine Seite in der Debatte sollte aber die Brücken abreißen,
steht für ihn fest. Ein No-Deal wäre für alle Beteiligten
das schlimmste Ergebnis– nicht nur für Großbritannien,
sondern auch für Irland und die Bürger der Europäischen
Union.
Was immer die Zukunft nun bereithalte, wir müssen die
engen Beziehungen zueinander weiter pfl egen, mahnte
Lord Boswell. Er sprach von einem gemeinsamen Erbe
und gemeinsamen demokratischen Werten und erinnerte,
dass hinter der Fassade der Brexit-Diskussion die konkreten
Interessen der Bürger liegen.
ABGEORDNETE GEGEN ABBRUCH DER
BRÜCKEN ZU GROSSBRITANNIEN
In der anschließenden Diskussion der Abgeordneten
herrschte vor allem Bedauern über die Brexit-Entscheidung
vor, wobei ein Teilnehmer aus Deutschland feststellte,
der beste Brexit wäre kein Brexit. Aus Zypern und aus
Tschechien kam der Wunsch, das Vereinigte Königreich
sollte trotz des Austritts möglichst enge Beziehungen mit
der EU aufrechterhalten. Die Briten werden auch weiterhin
Bürger Europas bleiben, meinte etwa ein italienischer
Abgeordneter. Ein Schweizer Mandatar, der als Beobachter
an der Konferenz teilnahm, erinnerte, sein Land habe
gezeigt, dass eine freundschaftliche Zusammenarbeit mit
der EU auch ohne Mitgliedschaft möglich sei. Ein Parlamentarier
aus Estland betonte, die Brücken dürften nun
nicht abgerissen werden, was auch sein Kollege aus Finnland
mit der Ho¨ nung bekräftigte, dass man auch nach
dem Brexit Freunde bleiben werde.
Aus Bulgarien, Polen und Portugal kam vor allem das
Anliegen, die in Großbritannien lebenden EU-Bürger vor
den Auswirkungen des Brexits zu schützen. Ein Vertreter
aus Irland wies auf die Bedeutung einer o¨ enen Grenze
seines Landes zu Nordirland hin und appellierte an das
britische Parlament, das Abkommen zu unterstützen.
Solidarität für Irland kam auch aus Frankreich und
Deutschland.
Ein harter Ausstieg hätte massive Auswirkungen auf die
Wirtschaft. Größter Verlierer wäre Großbritannien selbst, aber
auch Deutschland, die Niederlande, Frankreich und Belgien
müssten bei ihren Exporten deutliche Einbußen hinnehmen.