LANDWIRTSCHAFT
79
DEZEMBER 2018
Rohsto¨ kosten große Herausforderungen für die Lebensmittelbranche.
Klimawandel und Wetterkapriolen,
internationale Mengen- und Preisschwankungen geben
Anlass zur Sorge. Auch die Frage der Rohsto¨ verfügbarkeit
wird die Unternehmen– gerade im Hinblick auf die
aktuellen Herkunftsdebatten– weiter in hohem Maße
beschäftigen.
HANDEL INNERHALB DER EU IM ERSTEN
HALBJAHR 2018 WEITER AUSGEBAUT
Die gesamten Agrarexporte Österreichs konnten im ersten
Halbjahr2018 um 4,8Prozent zulegen und erreichten mit
5,8Milliarden Euro einen neuen Höchstwert. Traditionell
steht dabei der Handel mit unserem Nachbarn Deutschland
an der Spitze der Exportstatistik: Im Vergleich der
Halbjahre 2017 und 2018 konnte eine Steigerung des Exportwerts
nach Deutschland um sechs Prozent auf knapp
über zwei Mil liarden Euro erzielt werden.
Auf dem zweiten Platz liegt Italien mit
609Millionen Euro (– 5Prozent), während
Frankreich um 5,6 Prozent auf
137Millionen Euro zulegen konnte. Michael
Blass, Geschäftsführer der AMAMarketing,
sieht Potenziale: „Die SIAL als
Weltfachmesse für Ernährung und die
bedeutendsten Veranstaltungen für die
internationale Agrar- und Lebensmittelwirtschaft
ist eine gute Gelegenheit, Österreichs
Top-Produkte und -Produzenten
vor den Vorhang zu stellen. Wir wollen
die herausragende Qualität heimischer
Lebensmittel als Türö¨ ner für eine weitere
Ankurbelung des Exports nutzen.“
Der Exportmotor Deutschlands entwickelt
eine hohe Zugkraft für die gesamte EU.
Die Exporte der Erzeugnisse der Lebensmittelindustrie
zeigen für das erste Halbjahr2018 mit einem
Volumen von 3,5Milliarden Euro und einem Plus
von 6,3Prozent gegenüber dem Vorjahr eine optimistische
Entwicklung– und das trotz angespannter Märkte im
In- und Ausland. Die Exportleistung der Erzeugnisse der
österreichischen Lebensmittelindustrie im EU-Markt stieg
im ersten Halbjahr2018 um 8,2Prozent. Der deutsche
Markt wuchs gegenüber dem Vorjahr ebenfalls um
8,2Prozent auf knapp 1,2Milliarden Euro. Die Exporte in
Märkte außerhalb der EU entwickelten sich im ersten
Halbjahr 2018 mit einem Plus von 2,1Prozent unterdurchschnittlich
und erreichten ein Volumen von knapp 1,1Milliarden
Euro.
CHANCEN BEIM AGRARHANDEL MIT
DRITTSTAATEN NUTZEN
Erst kürzlich hat die Chefin des Internationalen Währungsfonds
IWF, Christine Lagarde, auf die Gefahr hingewiesen,
dass die positive Entwicklung der Weltwirtschaft
durch Handelseinschränkungen wie Zölle etc. nicht behindert
werden darf. „Gut ausverhandelte und tragfähige
Handelsabkommen wie CETA oder jenes mit Japan sind
Qualität, Sicherheit und
Genuss: Österreichische
Lebensmittel pro tieren
von einem weltweit
hervorragenden Ruf.